RKI registriert 142.329 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 635,8

News zu Corona vom 29. Juni 2022

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  • Offizielle Statistik – Übersterblichkeit in Deutschland 2021/2022

RKI registriert 133 950 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 646,3

06.21 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 646,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben.

Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 635,8 gelegen (Vorwoche: 488,7; Vormonat: 196,2). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 133.950 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 119 232) und 175 Todesfälle (Vorwoche: 104) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 28.048.190 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Studie: Alzheimer-Symptome nach Corona-Infektion häufiger entdeckt

18.18 Uhr: Eine Corona-Infektion steigert einer dänischen Studie zufolge das Risiko einer Alzheimer-Diagnose in den darauffolgenden zwölf Monaten deutlich. Im Vergleich zu Nicht-Infizierten hatte bei Infizierten 3,5 Mal so häufig ein Arzt Alzheimer festgestellt, schreiben Pardis Zarifkar und ihr Team im Fachblatt „Frontiers in Neurology“. Zwei deutsche Experten betonen aber, dass aus ihrer Sicht die Corona-Infektion Alzheimer bei den untersuchten Fällen nicht ausgelöst, sondern lediglich Symptome einer schon bestehenden Erkrankung zutage gefördert hat. Zuvor hatten andere Medien über die Studie berichtet.

Das Team um Zarifkar von der Uniklinik Kopenhagen hatte dänische Gesundheitsdaten ausgewertet und verglichen, wie häufig bestimmte neurodegenerative Erkrankungen im Zeitraum eines Jahres bei Menschen mit und ohne Corona-Infektion auftraten. Dabei stellten sie einen ähnlichen Zusammenhang wie bei Alzheimer auch beispielsweise bei Parkinson und Hirninfarkt fest. Die Forschenden betonen aber, dass bei den meisten untersuchten Erkrankungen – einschließlich Alzheimer – der Effekt nicht größer war als nach einer Grippe oder bakteriellen Lungenentzündungen.

Es ist bereits länger bekannt, dass solche Atemwegserkrankungen zu Entzündungsreaktionen führen, die einen schädigenden Einfluss auf Nervenzellen im Gehirn verstärken können, wie Anja Schneider, Forschungsgruppenleiterin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn der Deutschen Presse-Agentur erklärte. Das in der Studie gezeigte erhöhte Risiko einer Diagnose könnte möglicherweise daran liegen, dass durch eine coronabedingte Entzündungsreaktion die Schädigung von Nervenzellen beschleunigt und Symptome schneller sichtbar werden.

Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), sagte der dpa, dass man aus der Studie nicht ableiten könne, dass ein Mensch nach einer Corona-Infektion ein erhöhtes Risiko habe, zu einem späteren Zeitpunkt Alzheimer zu entwickeln. Es sei lediglich gezeigt worden, dass nach einer Infektion häufiger Symptome diagnostiziert werden. Er verweist darauf, dass auch äußere Faktoren – zum Beispiel das Verlieren des gewohnten Umfeldes, weil man in eine Klinik muss – dazu führen können, dass eine bereits bestehende Alzheimer-Erkrankung symptomatisch wird.

RKI registriert 142.329 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 635,8

Dienstag, 28. Juni, 05.15 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 635,8 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 591,9 gelegen (Vorwoche: 458,5; Vormonat: 209,4).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 142.329 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 123.097) und 113 Todesfälle (Vorwoche: 182) innerhalb eines Tages. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 27.914.240 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Corona-Experte Kaderali warnt vor hohem Krankenstand im Herbst

Sonntag, 26.6.2022, 09.48 Uhr: Mit Blick auf das Coronavirus und den Herbst warnt der Bioinformatiker Lars Kaderali vor hohem Krankenstand und Belastungen für die sogenannte kritische Infrastruktur. „Was ich mir aber schon vorstellen kann ist, dass wir noch mal eine starke Welle kriegen“, sagte das Mitglied des Corona-Expertenrates der Bundesregierung der Deutschen Presse-Agentur.

Zur kritischen Infrastruktur zählen etwa Polizei, Feuerwehr, Kliniken, oder Wasserwerke und Energieversorger. Für weniger wahrscheinlich halte er, dass die Intensivstationen erneut an ihre Belastungsgrenzen stoßen. „Auch das ist nicht auszuschließen, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer.“

Von der Bundesregierung fordert der Wissenschaftler eine zügigere Vorbereitung auf den Herbst. Bei der Überarbeitung des Infektionsschutzgesetzes wünsche er sich „ein bisschen mehr Tempo“. Die Sommerpause stehe bevor. Danach werde man „sehr knapp wieder im September anfangen, am Infektionsschutzgesetz rumzubasteln, wenn vielleicht schon die nächste Welle losläuft“. Die aktuellen Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz laufen am 23. September aus.

Der Bewertung der Corona-Beschränkungen durch einen eigens eingerichteten Sachverständigenausschuss hält Kaderali für „nur eingeschränkt hilfreich“. Das koste viel Zeit und bringe wahrscheinlich nicht viel. Das Gremium schaue für seine Schlüsse in die Vergangenheit. Da habe man es aber mit einem anderen Virus und mit weniger Impfungen in der Bevölkerung zu tun gehabt. „Damit ist das, was man lernen kann aus diesen Daten, auch sehr eingeschränkt.“

Aufgabe der Politik sei nun, sich auf verschiedene mögliche Szenarien vorzubereiten und einen entsprechenden Werkzeugkasten bereitzuhalten, sodass, wenn nötig, schnell reagiert werden kann. Das ungünstigste Szenario einer neuen Virusvariante, die den Impfschutz umgeht und stark krank macht, hält der Experte für eher unwahrscheinlich.

Zum Thema vierte Impfung sagte Kaderali: „Risikogruppen würde ich es auf jeden Fall empfehlen.“ Wer bisher nur zweimal geimpft ist, solle sich jetzt die dritte holen auch wegen der laufenden Sommerwelle. Ob alle eine vierte Impfung brauchen und wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, sei eine schwierige Frage. Dabei spiele auch das Vorhandensein eines angepassten Impfstoffes für die dann zu erwartende Variante eine Rolle.

Nach ständigem Zahlen-Chaos: Lauterbach will ein „Pandemie-Radar“

Samstag, 25.6.2022, 10.15 Uhr: Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will mit einem neuen „Pandemie-Radar“ bessere Vorhersagen über neue Coronavirus-Wellen ermöglichen. Krankenhäuser sollen zum Beispiel mehr aktuelle Angaben zu Bettenbelegungen machen. „Bislang wissen wir nur, wie viele Betten in den Kliniken frei sind – und das mit Verspätung. Das ist zu wenig“, sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Außerdem sollten „stärker als bisher Infektions- und Durchimpfungsraten in Gesundheitseinrichtungen“ erhoben werden, berichtet das RND unter Berufung auf einen Formulierungsvorschlag des Ministeriums für eine Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes. Auch die Abwasserüberwachung solle dort ausgebaut werden. „Daraus lassen sich Rückschlüsse aufs Infektionsgeschehen ziehen“, sagte Lauterbach. Im Abwasser lassen sich Virenkonzentrationen nachweisen. In allen Pflegeheimen soll es zudem künftig einen Impf- und Medikamenten-Beauftragten geben.

Lauterbach hatte am Freitag mitgeteilt, dass Corona-Bürgertests in Teststellen und Apotheken bald nicht mehr für alle gratis zu haben sind. Kostenlos bleiben die Schnelltests nur für bestimmte Risikogruppen – in der Regel werden ab kommendem Donnerstag aber je drei Euro aus eigener Tasche fällig. Der Bund will damit Milliardenkosten senken. Die Neuregelung bringt die Länder unter Druck, die drei Euro der Bürger zu übernehmen. Angesichts der nun dominierenden Untervariante BA.5 mit leichterer Übertragbarkeit zeichnet sich aus Expertensicht eine angespanntere Corona-Lage ab.

Der Deutsche Städtetag forderte die Rückkehr zu kostenlosen Tests spätestens im Herbst: „Das Infektionsgeschehen lässt sich mit weniger Tests schlechter einschätzen als bisher“, sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Städtetages, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Lauterbach: Impfkampagne müsste vor dem Winter 40 Millionen erreichen

08.57 Uhr: Eine erfolgreiche Impfkampagne vor dem Winter müsste nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bis zu 40 Millionen Menschen erreichen. „Ideal wäre Impfkampagne mit bis zu 40 Mio Geimpften vor dem Winter“, schrieb Lauterbach in der Nacht auf Freitag auf Twitter und schloss sich damit Äußerungen des Virologen Christian Drosten an. Lauterbach fügte hinzu: „Im Winter müssen wir sehr gut vorbereitet sein, sonst droht ein Chaos.“

Der Leiter der Virologie-Abteilung der Berliner Charité hatte dem „Spiegel“ in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Interview gesagt: „Wir müssten es schaffen, vor dem Winter noch einmal bis zu 40 Millionen Leute zu immunisieren oder mit einer Auffrischungsimpfung zu versorgen“, sagte Drosten. „Das würde wirklich etwas verändern.“

Es sei wichtig, dass die bisher verfügbaren Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie genutzt werden, betonte Drosten. Alte Menschen sollten viermal geimpft sein. „Auch den Rahmen, den es in Deutschland für die Kinderimpfungen gibt, sollten wir ausschöpfen, das ist bei Weitem noch nicht passiert. Alle anderen sollten mindestens dreifach und nach Wunsch auch vierfach geimpft sein.“

Impfungen haben im ersten Jahr fast 20 Millionen Corona-Tote verhindert

05.17 Uhr: Die Corona-Impfungen haben in ihrem ersten Jahr einer aktuellen Modellierung zufolge weltweit fast 20 Millionen Covid-19-Tote verhindert. Damit sei die Zahl der ohne Impfungen erwarteten Todesfälle mehr als halbiert worden, schreiben Forscher des Londoner Imperial College in einem in dieser Woche veröffentlichten Beitrag im Fachmagazin „Lancet Infectious Diseases“.

Die Wissenschaftler analysierten für das erste Jahr der Impfungen, das am 8. Dezember 2020 begann, die verabreichten Impfungen in 185 Ländern und Regionen und setzten diese in Zusammenhang mit den jeweils verzeichneten Todesfällen. Wo diese nicht verlässlich gezählt wurden, griffen sie auf Daten zur Übersterblichkeit sowie Schätzungen zurück. Daher kommen sie insgesamt auf höhere mögliche Todeszahlen als die Weltgesundheitsorganisation. Zudem betrachteten sie nicht nur die vermiedenen Todesfälle durch direkte Impfungen, sondern rechneten auch ein, dass sich in der Nähe von Geimpften weniger Menschen ansteckten.

Ohne Impfungen wären den mathematischen Modellierungen zufolge 31,4 Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu erwarten gewesen. 19,8 Millionen davon seien durch die Impfungen vermieden worden – 12,2 Millionen davon in Ländern mit hohem oder mittlerem Einkommen. Daran zeige sich die ungerechte Verteilung der Impfstoffe, heißt es in der Studie. In vielen Ländern des globalen Südens sind die Impfquoten nach wie vor deutlich niedriger als etwa in Europa.

Weitere knapp 600.000 Todesfälle hätten verhindert werden können, wenn das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erreicht worden wäre, bis Ende 2021 40 Prozent der Weltbevölkerung gegen Corona zu impfen. Dieses wurde jedoch deutlich verfehlt.

“Unsere Ergebnisse zeigen, dass Millionen von Leben gerettet worden sind, dadurch dass Impfstoffe unabhängig vom individuellen Wohlstand verfügbar gemacht wurden", sagte der führende Autor der Studie, Oliver Watson vom Imperial College London. „Es hätte jedoch mehr getan werden können.“ Wäre das Ziel der WHO erreicht worden, hätte rund einer von fünf Corona-Todesfällen in ärmeren Ländern verhindert werden können, so der Forscher.

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