Herzinfarkt und Schlaganfall: Hohe Cholesterinwerte in der Jugend vermeiden – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Warum ein normaler Cholesterinspiegel so wichtig ist

Ein erhöhter Cholesterinspiegel in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter scheint erheblich das Risiko eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder anderer kardiovaskulärer Ereignissen im mittleren Alter zu erhöhen.

Ein hoher Cholesterinspiegel im frühen Alter erhöht das Risiko für Herzprobleme im späteren Leben, so das Ergebnis einer neuen Untersuchung unter Beteiligung von Forschenden der University of Maryland School of Medicine (UMSOM), welche im englischsprachigen Fachblatt „Journal of the American College of Cardiology“ publiziert wurde.

Die für die aktuelle Forschungsarbeit ausgewerteten Daten stammen aus der Coronary Artery Risk Development in Young Adults Study (CARDIA). Diese fortlaufende Untersuchung begann vor 35 Jahren mit der Rekrutierung von 5.000 Personen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Seither werden die Teilnehmenden medizinisch überwacht, um besser zu verstehen, wie individuelle Merkmale, Lebensstil und Umweltfaktoren zur Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im späteren Leben beitragen.

Risiko bleibt erhöht

Die Forschenden stellten fest, dass ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel in jungen Jahren das Risiko für die Entwicklung einer Herzkrankheit erhöht. Dieses erhöhte Risiko bestand selbst bei Personen, welche ihren Cholesterinspiegel auf ein gesundes Niveau reduzieren konnten, bevor ihr Alter Ende 30 erreichte, erläutert das Team.

Spätere Auswirkungen des Cholesterinspiegels

Zwei Menschen mit dem gleichen Cholesterinspiegel im Alter von 40 Jahren können ein sehr unterschiedliches Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall haben. Das Risiko ist dabei für Personen deutlich höher, die als Jugendliche bereits einen erhöhten Cholesterinspiegel hatten, erläutern die Fachleute.

Frühzeitig einen hohen Cholesterinspiegel vermeiden

Es sollte daher frühzeitig eingegriffen werden, um hohe Werte von Low-Density-Lipoprotein (LDL), dem häufig als ungesundes Cholesterin bezeichneten Typ, zu vermeiden, betonen die Forschenden. Schäden an den Arterien, die früh im Leben verursacht werden, können irreversibel sein und scheinen kumulativ zu wirken, so das Forschungsteam weiter.

Aus diesem Grund sollten Ärzte und Ärztinnen in Betracht ziehen, Lebensstiländerungen und auch Medikamente zur Senkung des hohen LDL-Cholesterinspiegels bei jungen Erwachsenen zu verschreiben, um Probleme im weiteren Verlauf zu vermeiden, fügen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hinzu.

Warum längere erhöhte Werte von LDL riskant sind

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Teilnehmenden ein größeres kardiovaskuläres Ereignis erleiden, sei in der Studie umso größer gewesen, je länger erhöhte Werte von LDL-Cholesterin vorlagen. Speziell der zeitliche Verlauf der der erhöhten Werte habe jedoch auch einen Unterschied im Risiko ausgemacht. Dies unterstreicht die Bedeutung regelmäßiger Cholesterin-Screenings ab dem frühen Erwachsenenalter, um fühzeitig eingreifen zu können und die Dauer ungesunder Cholesterinwerte zu verkürzen, erläutern die Fachleute.

Wie lässt sich der LDL-Cholesterinspiegel senken?

Durch Bewegung, die Aufrechterhaltung eines gesunden Body-Mass-Index (BMI) und die Einhaltung einer gesunden Ernährung mit einem geringen Gehalt an gesättigten tierischen Fetten kann einem erhöhten LDL-Cholesterinspiegel in der Jugend entgegengewirkt werden und auch ein Anwendung von Medikamenten ist möglich.

So kann die Verschreibung von Cholesterin senkenden Medikamenten wie Statinen in Betracht gezogen werden, um Herzerkrankungen vorzubeugen. Dies gilt insbesondere, wenn in der Familie früh einsetzende Herzkrankheiten aufgetreten sind. Allerdings besteht in der medizinische Fachwelt kein Konsens darüber, wie energisch bei jungen Erwachsenen bei der Behandlung vorgegangen werden sollte. Denn ein Herzinfarkt oder Schlaganfall droht erst Jahrzehnte später und nur wenige werden tatsächlich einen erleiden, erklärt das Team.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufigste Todesursache der Welt

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache auf der Welt und auf Basis der neuen Erkenntnisse könnten viele dieser Todesfälle vermieden werden. Nun seien weitere Studien erforderlich, in den mögliche Maßnahmen zur Cholesterinsenkung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen untersucht werden, um die weltweite Epidemie von Herzkrankheiten und Schlaganfällen einzudämmen, resümieren die Forschenden.

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