Reverse Dieting: Abnehmen dank Abendessen zum Frühstück – und umgekehrt

Nichts an dem ändern, was man isst – und trotzdem abnehmen? Klingt erstmal zu schön, um wahr sein zu können, ist aber das Konzept, das hinter Reverse Dieting steckt.

Pro Woche soll es durch eine simple Umstellung möglich sein, rund ein Kilo abzunehmen. Stars wie Kim Kardashian schwören angeblich schon darauf.

Unter dem Begriff Reverse Dieting werden übrigens zwei unterschiedliche Herangehensweisen verstanden. Während die eine, um die es in diesem Artikel geht, eine Veränderung der klassischen Mahlzeiten vorsieht, steckt hinter der anderen die Idee, mehr zu essen und dabei abzunehmen, indem man den Stoffwechsel langsam an eine höhere Energiezufuhr gewöhnt.

So funktioniert Reverse Dieting nach Tricia Cunningham

Es ist eigentlich ganz einfach, Reverse Dieting zu erklären: Alles ist anders herum.

Zum Frühstück gibt es Fleisch oder Fisch – alles, was normalerweise zum Dinner auf dem Tisch stehen würde. Abends wird dann stattdessen Haferbrei, Vollkornbrot oder Rührei serviert.

Durch diese Umkehrung nimmt den Großteil der täglichen Kalorien bereits am Morgen zu sich. Dadurch habe man mehr Zeit, die aufgenommenen Kalorien wieder zu verbrennen, betonen Fans der Methode.

Die Ernährungsweise soll den Stoffwechsel deshalb besonders gut in Gang bringen.

Bekannt wurde die Diät durch die US-Amerikanerin Tricia Cunningham. Sie hat innerhalb von neun Monaten 78 Kilo verloren und ihre Erfolgsgeschichte mit der Ernährungswissenschaftlerin Heidi Skolnik im Buch 'The Reverse Diet' niedergeschrieben.

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Darauf muss man beim Reverse Dieting achten

So toll das klingt – und so sehr Anhänger von Reverse Dieting ihre Erfolge in den sozialen Medien bekunden –, auch diese Diät funktioniert nicht ohne eine generellere Umstellung des Lebensstils.

Beispielsweise sollten möglichst wenige industriell verarbeitete Lebensmittel aufgenommen werden, stattdessen ist es wichtig, sich bewusst zu ernähren.

Außerdem seien zuckerhaltige Softdrinks, Alkohol und extrem salzige Sachen während der Diät tabu, betonen die Autorinnen des Buchs.

Auch Workouts und Sport dürfen nicht zu kurz kommen. Wer langfristig und gesund abnehmen will, sollte auf ausreichend Bewegung achten.

FIT FOR FUN-Fazit zum Reverse Dieting

Für wen macht das Reverse Dieting Sinn? Birgt die Diät Gefahren? FIT FOR FUN Ernährungswissenschaftlerin Andra Schmidt schätzt das Reverse Dieting wie folgt ein:

„Die umgekehrte Diät wird speziell Personen empfohlen, die über einen längeren Zeitraum ein hartes Kaloriendefizit gefahren sind – beispielsweise wurden täglich nur 1200 Kalorien aufgenommen, obwohl der Gesamtumsatz bei 2300 liegt. Bei diesem Defizit hat sich der Stoffwechsel mit Sicherheit verlangsamt.

Um einen Jojo-Effekt aus dem Weg zu gehen, wird ab und an das Reverse Dieting empfohlen – allerdings mit dem Fokus, Schritt für Schritt mehr Kalorien bis zum optimalen Gesamtumsatz zu sich zu nehmen.

Dabei wird geraten, stets darauf zu achten, sich naturbelassen ohne Fertigprodukte, zuckerhaltige Lebensmittel und Alkohol zu ernähren. Dadurch wird vermieden, alte Fettzellen zu aktivieren und erneut aufzubauen. Zudem wird der Stoffwechsel langsam an die höhere Energiezufuhr gewöhnt und verbessert.

Ob man unbedingt mit Fleisch und Fisch in den Tag starten muss, ist jedem selbst überlassen. Es kommt prinzipiell darauf an, wie die drei Makronährstoffe Kohlenhydrate, Proteine und gesunde Fette verteilt sind, und ob Grund- und Gesamtumsatz eingehalten werden. Proteine und Fette halten auf jeden Fall länger satt, den Blutzuckerspiegel konstant und fördern gleichzeitig die Muskeldefinition.“

Judith Kerstgens, Andra Schmidt

*Der Beitrag „Reverse Dieting: Abnehmen dank Abendessen zum Frühstück – und umgekehrt“ wird veröffentlicht von FitForFun. Kontakt zum Verantwortlichen hier.

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