Übergewicht und Untergewicht ein Risiko für wiederholte Fehlgeburten – Heilpraxis
Fehlgeburt begünstigt durch das Gewicht?
Untergewicht, Übergewicht und auch Fettleibigkeit scheinen das Risiko zu erhöhen, dass Frauen wiederholt eine Fehlgeburt erleiden. Dies deutet darauf hin, welch eine wichtige Rolle das Gewicht nicht nur für die allgemeine Gesundheit, sondern auch speziell für die Schwangerschaft spielt.
Sowohl Untergewicht, als auch Übergewicht sind bei Frauen mit einem erhöhten Risiko für wiederholte Fehlgeburten verbunden, so das Ergebnis einer Untersuchung unter Beteiligung von Forschenden der University of Southampton. Die Studie wurde dem englischsprachigen Fachblatt „Scientific Reports“ publiziert.
Fehlgeburten relativ häufig
Eine Fehlgeburt stellt die häufigste Komplikation in der frühen Schwangerschaft dar, wobei sie bei etwa 15 bis 20 Prozent aller Schwangerschaften auftritt, berichten die Forschenden. Sogenannter wiederkehrender Schwangerschaftsverlust ist dabei eine komplexe Problematik, und obwohl diese Form von Fehlgeburt oft auf zahlreiche medizinische Faktoren und Einflüsse des Lebensstils zurückgeführt wird, bleibt die Ursache laut Aussagen der Fachleute in etwa 50 Prozent der Fälle unklar.
Einfluss des Gewichts auf Risiko für Fehlgeburt
Die Forschungsgruppe fand bei ihrer aktuellen Meta-Analyse heraus, dass untergewichtige (Body Mass Index von weniger als 18,5), übergewichtige (BMI zwischen 25 und 30) und auch fettleibige (BMI über 30) Frauen, häufiger wiederholte Fehlgeburten erleben.
Bis zu 70 Prozent höheres Risiko für wiederholte Fehlgeburt
„Unsere Untersuchung schloss sechzehn Studien ein und zeigte, dass Unter- oder Übergewicht das Risiko von zwei aufeinanderfolgenden Schwangerschaftsverlusten signifikant erhöhen. Bei denjenigen mit einem BMI von über 25 und 30 steigt das Risiko, eine weitere Fehlgeburt zu erleiden, um 20 Prozent bzw. 70 Prozent“, erklärt die Studienautorin Dr. Bonnie Ng von der University of Southampton in einer Pressemitteilung.
Einfluss von Faktoren des Lebensstils?
Die Forschenden berücksichtigten bei ihrer Studie auch den Einfluss von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise Rauchen, Alkohol– und Koffeinkonsum. Es konnte jedoch nicht schlüssig festgestellt werden, ob diese Faktoren einen Einfluss haben oder nicht, weil die Ergebnisse aus einer kleinen Anzahl von Studien inkonsistent waren und die Daten der Frauen, welche an den Studien teilnahmen, sehr heterogen waren.
„Unsere Studie hat zwar keine Assoziationen zwischen wiederkehrendem Schwangerschaftsverlust und Lebensstilparametern wie Rauchen, Alkohol- und Koffeinkonsum gefunden, aber weitere groß angelegte Studien sind erforderlich, um dies zu klären“, erläutert Studienautor Dr. George Cherian vom Princess Anne Hospital in Southampton.
Gewicht ist ein modifizierbarer Risikofaktor
Nach Ansicht der Fachleute sind weitere Beobachtungsstudien und klinische Untersuchungen erforderlich, um das volle Ausmaß von Lebensstilfaktoren zu ermitteln, doch lasse sich festhalten, dass das Gewicht ein modifizierbarer Risikofaktor ist, durch den das Risiko eines wiederholten Schwangerschaftsverlusts reduziert werden kann.
Betroffene Frauen brauchen Unterstützung
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein abnormaler BMI das Risiko einer Frau für wiederholte Fehlgeburten erhöht“, fasst Studienautorin Professorin Ying Cheong von der University of Southampton zusammen. Nach Ansicht der Expertin sollten Frauen bei der Bewältigung dieses Risikofaktors daher stärker unterstützt werden. (as)
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