Lüften gegen Corona: So verringen Sie die Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen

SPIEGEL: Herr Wiedensohler, weshalb ist zu trockene Luft ein Problem für unsere Gesundheit?

Wiedensohler: Unser Atemsystem wird gereizt, die Nasenschleimhäute und die Schleimhäute der oberen Atemwege trocknen aus. Wir werden empfindlicher für Krankheitserreger. Idealerweise sollte die Feuchtigkeit in Innenräumen zwischen 40 und 60 Prozent betragen.

Alfred Wiedensohler, 65, ist Professor am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung. Er erkundet, wie sich der Covid-Erreger in Innenräumen ausbreitet und welche Rolle die Feuchtigkeit der Raumluft dabei spielt.

SPIEGEL: Warum ist das besonders im Winter ein Problem?

Wiedensohler: Wir lüften dann mal durchs Fenster oder öffnen die Tür. Die Luftfeuchtigkeit im Inneren wird durch die Luft, die von außen kommt, bestimmt. Wenn kalte Luft warm wird, nimmt die Feuchtigkeit ab. Man spricht hier von der »relativen Luftfeuchtigkeit«: Je höher die Temperatur ist, desto mehr kann die Luft das Wasser als Gasbestandteil speichern. Auf dem Weg von draußen nach drinnen sinkt die relative Feuchtigkeit.

SPIEGEL: Um wie viel etwa?

Wiedensohler: Bei mir zu Hause hat es gerade geschneit, draußen sind es null Grad Celsius und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Im Haus messe ich 22 Grad und etwas weniger als 30 Prozent Luftfeuchte. In der Regel halbiert sich die Feuchte, wenn die Temperatur um zehn Grad steigt. Ist es also drinnen 20 Grad wärmer als draußen, bleibt von 100 Prozent Feuchtigkeit nur ein Viertel übrig – das sind dann 25 Prozent.

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