Herz-Kreislauf-Risiko senken: Beta-Carotin zum Schutz der Blutgefäße – Heilpraxis

Mit Beta-Carotin die Blutgefäße schützen?

Beta-Carotin (Provitamin A) ist als natürlicher Bestandteil in zahlreichen Obst- und Gemüsesorten enthalten. Caritonoiden wird eine Schutzfunktion gegenüber Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugeschrieben. Eine Studie von Forschenden aus den USA hilft, den Effekt von Beta-Carotin auf das Herz-Kreislauf-System besser zu verstehen.

Beta-Carotin ist in natürlicher Form in Gemüse und Obst enthalten, vor allem in Karotten, Spinat, roter Paprika sowie Aprikosen und Mangos. Darüber hinaus ist es als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen und wird in der Nahrungsmittelproduktion als Farbstoff verwendet. Beta-Carotin soll unter anderem die Blutgefäße schützen.

Gesunde Karotten

Möhren sind gesund, weil sie reichlich Carotinoide wie Beta-Carotin enthalten. Mithilfe eines Enzyms wird Beta-Carotin im menschlichen Körper zu Vitamin A umgewandelt, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in einer aktuellen Mitteilung.

Das senkt unter anderem den Spiegel des „schlechten“ Cholesterins im Blut und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vermuten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Illinois (USA). Das Enzym ist allerdings nicht bei jedem Menschen gleich aktiv.

Genetische Variation bestimmt Aktivität des Enzyms

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind häufig auf eine fortschreitende Anhäufung von Fett und Cholesterin an den Innenwänden der Arterien zurückzuführen (Atherosklerose beziehungsweise Arteriosklerose oder Arterienverkalkung).

In Studien hat sich gezeigt, dass die Umwandlung von Beta-Carotin in Vitamin A das „schlechte“ LDL (Low-density-Lipoprotein)-Cholesterin im Blut reduziert und auf diese Weise vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützen kann.

Um den Effekt von Beta-Carotin auf das Herz-Kreislauf-System besser zu verstehen, führten die Forschenden aus den USA eine Studie mit knapp 500 jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren durch.

Die Probandinnen und Probanden machten Angaben zu ihren Essgewohnheiten und gaben Blutproben ab, um die Cholesterinwerte zu bestimmen. Beta-Carotin wird laut dem BZfE mit Hilfe des Enzyms Beta-Carotin-Oxygenase 1 (BCO1) in Vitamin A umgewandelt. Eine genetische Variation bestimmt, wie aktiv dieses Enzym ist.

In der Studie ließ sich ein Zusammenhang zwischen der Enzymaktivität und dem Spiegel des „schlechten“ Cholesterins feststellen. „Menschen, die eine genetische Variante hatten, die das Enzym BCO1 aktiver macht, hatten weniger Cholesterin im Blut“, erklärt Studienautor Jaume Amengual.

Weniger Schädigungen in den Blutgefäßen

Doch hat Beta-Carotin auch langfristig einen Effekt auf das Herz-Kreislauf-System? Um diese Frage zu beantworten, führten die Forschenden eine zweite Studie an Mäusen durch.

Wurden die Tiere mit Beta-Carotin-angereichertem Futter versorgt, hatten sie einen niedrigeren Cholesterinspiegel und entwickelten weniger Ablagerungen und Schädigungen in den Arterien. Dies lässt vermuten, dass sie besser vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschützt waren als Mäuse, die kein Beta-Carotin aufnahmen.

Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „The Journal of Nutrition“ veröffentlicht.

Hälfte der Bevölkerung betroffen

Hohe Beta-Carotin-Werte im Blut werden bislang mit gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht. Es könnte jedoch auch ein Zeichen für ein wenig aktives BCO1-Enzym sein, das das mit der Nahrung aufgenommene Beta-Carotin nicht ausreichend in Vitamin A umwandelt.

Amengual zufolge haben bis zu fünfzig Prozent der Bevölkerung die weniger aktive Variante des Enzyms. Das bedeutet, dass ihr Körper langsamer bei der Vitamin-A-Produktion aus pflanzlichen Quellen ist.

Diese Personen könnten andere Vitamin-A-Quellen wie Milch und Käse benötigen, um ihren Bedarf zu decken. Es sind aber weitere Studien erforderlich, um die Resultate zu bestätigen und die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen zu erforschen. (ad)

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