Pollenflug früher gestartet: Der milde Winter wird zum Problem für Allergiker
Allergiker haben es nicht leicht. Weil der Winter in diesem Jahr besonders mild ausfällt, beginnen viele Pflanzen früher zu blühen. Eine davon ist die Haselnuss, auch die Erle wird bald folgen. "Das ist mittlerweile nichts Ungewöhnliches mehr", sagte der Agrarmeteorologe Wolfgang Janssen vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach der Dpa. Zu erwarten ist demnach, dass alle Haselnusssträucher zwei Wochen früher als bisher blühen, seit den 90ern galt dafür der 10. Februar als Orientierungstag, inzwischen wird erwartet, dass es bereits am 25. Januar so weit ist. Dabei handle es sich um eine Auswirkung der Klimakrise. Zum Leidwesen von Allergikern, die daher schon jetzt mit laufenden Nasen zu kämpfen haben.
Tatsächlich hätten Ende Dezember bereits neun Prozent der Haselnusssträucher geblüht, zwei Wochen vor der üblichen Zeit so Janssen. Der Trend zu immer wärmeren Wintern sei generell keine gute Entwicklung für Allergiker, meint auch Regina Treudler, Professorin und Leiterin des Allergiezentrums am Universitätsklinikum Leipzig. "Die Pflanzenwelt wacht früh auf", so Treudler zur Dpa. Dadurch verkürze sich die Verschnaufpause, die Allergikerinnen und Allergiker normalerweise in den Wintermonaten hätten.
Desensibilisierung
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Viele Menschen seien auch nicht nur auf eine Sache allergisch, sagte Treudler. Über das Jahr verteilt gebe es eine Abfolge von Allergieauslösern: Auf die Frühblüher wie Hasel, Erle und Birke folgten Gräser, dann Beifuß und auch das sich stark ausbreitende Ambrosia-Kraut sei für etliche Allergiker ein Problem. Daher rät sie Betroffenen, sich darüber zu informieren, "was fliegt". Informationen über den aktuellen Pollenflug bietet unter anderem wetter.com.
Für eine Diagnostik sei es auch sinnvoll, eine Art Tagebuch zu führen, damit eine Behandlung tatsächlich auch das richtige Allergen treffe. Bei leichten Beschwerden sollte die Menschen die betroffenen Organe selbst behandeln, sagte Treudler. Gegen eine Schniefnase und juckende Augen sollten also Nasenspray und Augentropfen eingesetzt werden. Auch Anti-Allergie-Tabletten könnten Linderung verschaffen. Schwere Allergien sollten dann – nach einer entsprechenden Diagnostik – gezielt mit einer Hyposensibilisierung behandelt werden.
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