Hier fing alles an: Erster offizieller Corona-Fall in Wuhan seit mehr als einem Monat
News zu Coronavirus-Pandemie im Live-Ticker: Die Pandemie hält Deutschland und die Welt weiterhin in Atem! Mehr als vier Millionen Menschen haben sich bis jetzt mit dem neuartigen Virus-Erreger Sars-CoV-2 infiziert – 169.376 davon in Deutschland.
Coronavirus-News – die Topmeldungen: Corona-Mittel Remdesivir kommt „binnen Wochen oder weniger Monate“ (16.14 Uhr) +++ Landkreis Sonneberg liegt über Obergrenze bei Corona-Infektionen (13.37 Uhr) +++ Neue Coronavirus-Zahlen aus Deutschland – Reproduktionszahl steigt über 1,0 (19.53 Uhr) +++
Erster offizieller Corona-Fall in Wuhan seit mehr als einem Monat
Topmeldung: Der Ursprung der Corona-Pandemie liegt in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan – das Virus wurde dort zuletzt unter Kontrolle gewähnt. Jetzt melden die Gesundheitsbehörden der Stadt am Sonntag die erste Sars-Cov-2-Infektion seit dem 3. April. Ein 89-Jähriger aus dem Bezirk Dongxihu im Nordwesten von Wuhan habe sich mit dem Coronavirus infiziert. Das hatte auch gleich Folgen: Die Infektions-Risikostufe wurde von „niedrig“ auf „mittel“ hochgesetzt – allerdings nur in dem betroffenem Bezirk der Stadt.
Insgesamt meldete China am Sonntag 13 neue Corona-Infektionen – und bleibt bei diesem Wert das erste Mal seit dem 1. Mai im zweistelligen Bereich.
Griechenland verlängert Ausgangssperren für Flüchtlingslager
18.36 Uhr: Die griechische Regierung hat die Corona-Ausgangsbeschränkungen für Flüchtlingslager verlängert. Statt die Regelungen wie zunächst geplant am Montag auslaufen zu lassen, blieben sie nun bis zum 21. Mai in Kraft, teilte das Migrationsministerium am Sonntag in Athen mit. Gründe für die Verlängerung nannte das Ministerium nicht.
Sechs Tage zuvor hatte Griechenland damit begonnen, die wegen der Corona-Pandemie verfügten Einschränkungen im Land zu lockern. In dem EU-Land ist die Pandemie bislang relativ glimpflich verlaufen: 2710 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus wurden bislang nachgewiesen, 151 Infizierte starben.
In den völlig überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Ägäis-Inseln wurden bislang keine Corona-Infektionen festgestellt. Auf dem Festland infizierten sich hingegen zahlreiche Bewohner in zwei Flüchtlingslagern sowie in einem Hotel, in dem Migranten untergebracht wurden. Die Einrichtungen wurden daher geschlossen.
Kirchgänger darf nicht in Gottesdienst und würgt Mitarbeiter
17.50 Uhr: Weil ihm der Zutritt in den Wormser Dom verwehrt wurde, hat ein Mann einen Kirchenmitarbeiter gewürgt. Aufgrund der Corona-Pandemie ist eine Teilnahme an Gottesdiensten im Dom derzeit nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurde daher am Samstagmorgen einem nicht registrierten Paar der Zugang zum Gottesdienst im Dom verwehrt. Der Mann wollte diese Auflage nicht einsehen und würgte der Polizei zufolge den Mitarbeiter. Das Opfer konnte sich aus dem Griff befreien und flüchtete ins Innere der Kirche. Die Polizei sucht nach Zeugen.
Stadt Rosenheim wieder über Referenzzahl von 50 Neuerkrankungen
16.45 Uhr: In der Stadt Rosenheim ist in der Corona-Pandemie erneut die Marke von 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner binnen der vergangenen sieben Tage überschritten worden. Der Wert habe am Sonntag bei 50,5 gelegen, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Sonntag in Erlangen mit.
imago images/imagebroker
Die Stadt Rosenheim hatte bereits am 7. Mai die Grenze von 50 Neuerkrankungen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner gerissen. Damals lag der Wert bei 52,7. Die aktuell erneut gestiegenen Fallzahlen seien durch eine Reihentestung in einer Asylbewerberunterkunft zu erklären, teilte das Landesamt mit. In den Nachbarregionen, dem Landkreis Rosenheim und dem Landkreis Traunstein sind die Kennziffern mit 29,5 und 37,8 ebenfalls vergleichsweise hoch. Im Fall Traunstein liege das an erhöhten Fallzahlen in Pflegeheimen.
Coronavirus-TOP-NEWS: Studienleiter: Remdesivir wirkt! Corona-Mittel kommt „binnen Wochen oder weniger Monate“
16.14 Uhr: Zur Bekämpfung der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 wird es schon in Kürze ein Medikament geben. Das Präparat Remdesivir „werden wir binnen Wochen oder weniger Monate zur Verfügung haben“, sagte der Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln, Gerd Fätkenheuer, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Fätkenheuer ist der deutsche Studienleiter eines internationalen Konsortiums zur Erforschung von Remdesivir, einem „abgelegten“ Ebola-Präparat.
Uniklinik Köln Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Leiter der Klinischen Infektiologie in der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln.
Die wegen der Corona-Pandemie im Rekordtempo vorangetriebene Studie sei „in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium“, so Fätkenheuer. „Wir können sagen: Remdesivir wirkt. Wir haben nachgewiesen, dass das Medikament bei einer Covid-19-Erkrankung den schweren Verlauf abmildert und verkürzt.“ Wesentliche Nebenwirkungen seien bislang nicht bekannt, müssten aber – ebenso wie der bestmögliche Einsatz von Remdesivir bei Covid-19-Patienten – noch weiter untersucht werden. Remdesivir sollte nach Fätkenheuers Worten einfach und günstig herstellbar sein. „Nach Berechnungen eines britischen Kollegen würde der Selbstkostenpreis mit einem kleinen Aufschlag bei etwa zehn Euro für eine zehntägige Behandlung liegen. Wie teuer es dann verkauft werden wird, ist eine andere Frage.“
Der Experte rief angesichts der an diesem Montag anstehenden weiteren Lockerungen von Corona-Beschränkungen dazu auf, die Bedrohung durch das Virus nach wie vor ernst zu nehmen. „Ich nehme überall wahr, dass bei den Menschen das Gefühl da ist: Wir können wieder loslegen. Ich verstehe das auch. Aber gerade deshalb sind wir jetzt an einem sehr kritischen Punkt. Denn auch das Virus ist da und kann jederzeit loslegen“, so Fätkenheuer. „Wir müssen befürchten, dass es sich jetzt schleichend, gleichsam unter dem Radar, ausbreitet und es zu der immer wieder genannten zweiten Welle kommt, die dann von unvergleichlich größerer Wucht sein wird.“ Der Mediziner warnte deshalb dringlich vor zu großer Lockerheit. „Wir müssen die Bedrohung durch das Virus weiter ernstnehmen und die Regeln beachten, die Regeln beachten, die Regeln beachten!“
Großbritannien: Zahl neuer Todesfälle sinkt auf niedrigsten Wert seit Ende März
15.35 Uhr: Die Zahl der neuen Todesfälle in Großbritannien geht zurück. Am Sonntag meldeten die Behörden 269 Menschen, die innerhalb der vergangenen 24 Stunden an den Folgen von Covid-19 gestorben sind – das ist der niedrigste Anstieg seit dem 29. März. Insgesamt sind im Vereinten Königreich bisher 31.855 Menschen am Coronavirus verstorben. Das teilte das britische Gesundheitsministerium mit.
Coronavirus-TOP-NEWS: Neuer Hotspot in Thüringen! Landkreis Sonneberg liegt über Obergrenze bei Corona-Infektionen
13.37 Uhr: Im Landkreis Sonneberg in Südthüringen sind in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner registriert worden. Der Wert lag mit Stand Sonntagvormittag (10.00 Uhr) bei 66,7 Neuinfektionen, wie der Sprecher des Landratsamts, Michael Volk, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Insgesamt seien bis zu diesem Zeitpunkt 155 Infektionen im Landkreis nachgewiesen worden.
Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dp Das Rathaus des Thüringer Ortes Sonneberg
Der Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gilt als Obergrenze, bei deren Überschreitung Bund und Länder künftig strikte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vorsehen – in der betreffenden Region.
Volk sagte über die Situation im Landkreis Sonneberg: „Wir werden die Lage sehr kritisch weiter beobachten und prüfen und im Rahmen der neuen Verordnung gegebenenfalls auch härtere Maßnahmen ergreifen.“
Ein Infektionsschwerpunkt sei ein Krankenhaus in Sonneberg. Auch Mitarbeiter hatten sich infiziert. In Abstimmung mit dem Klinikum sei dort deshalb am Freitagabend ein vorübergehender Aufnahmestopp beschlossen worden. Die Notaufnahme sei davon aber nicht betroffen. Die Behandlung von kritischen und lebensbedrohlichen Fällen sei sichergestellt. Aber auch außerhalb des Krankenhauses gebe es Neuinfektionen im Landkreis, betonte Volk.
In Thüringen soll kommende Woche eine neue Corona-Verordnung in Kraft treten, die auch Lockerungen von Auflagen vorsieht. Die Pläne sehen bisher vor, dass Kommunen weitgehend eigenständig über weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen entscheiden sollen.
Mit 74,4 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner war der Landkreis Greiz bundesweit die erste Region, in der der offiziell kritische Wert überschritten wurde. Die Quote für Greiz lag am Sonntag (Stand 10.00 Uhr) nach Angaben der Thüringer Staatskanzlei bei 75,4.
Russland meldet mehr als 200.000 Corona-Infektionsfälle
13.31 Uhr: In Russland ist die Zahl der offiziell registrierten Corona-Infektionsfälle auf über 200.000 gestiegen. Die Behörden meldeten am Sonntag 11.012 positive Test binnen 24 Stunden, womit sich die Zahl der Infizierten auf insgesamt 209.688 erhöhte. Die Zahl der Todesfälle blieb mit 1915 relativ niedrig.
Nach Angaben der russischen Behörden sind die gestiegenen Zahlen auf mehr Tests zurückzuführen und nicht auf eine beschleunigte Ausbreitung des Virus. Das erkläre auch die niedrige Sterblichkeitsrate. Einige Experten bezweifeln jedoch die Zahlen aus Russland. Das Land erlebe "wahrscheinlich eine verzögerte Epidemie", sagte der Experte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Michael Ryan, am Freitag.
Großbritannien will Coronavirus-Alarmsystem einführen
12.51 Uhr: Großbritannien will ein Corona-Alarmsystem einführen. Ähnlich dem bereits existierenden Terror-Warnsystem solle die Bevölkerung künftig auch frühzeitig über einen Anstieg von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus informiert werden, sagte Wohnungsbauminister Robert Jenrick am Sonntag dem Sender Sky News. Premierminister Boris Johnson stellt am Abend in einer Fernsehansprache seine Pläne für das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie vor.
Tui-Chef macht deutschen Sommerurlaubern Hoffnung
10.36 Uhr: Tui-Chef Friedrich Joussen will so bald wie möglich wieder Urlaubsreisen in den Mittelmeerraum anbieten. „Wir haben einen Gesundheitscheck für alle Urlaubsziele ausgearbeitet und werden Urlaub nur dort anbieten, wo er auch sicher ist. An erster Stelle steht dann sicherlich Mallorca. Die Hotels dort haben einen Probelauf gemacht, können sofort starten und Gäste aufnehmen“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Auch Griechenland, Zypern, Kroatien, Bulgarien, Österreich und Dänemark seien gut auf den Sommertourismus vorbereitet.
Allerdings: „Zunächst muss Deutschland die Grenzen öffnen“, sagte Joussen. Die generelle und weltweite Reisewarnung bis zum 14. Juni halte er nicht für richtig. Man solle vielmehr für jedes Land oder jede Region eine individuelle Bewertung vornehmen.
Für 2021 sieht Joussen bereits ein Buchungsplus. „Die Deutschen sind und bleiben Reiseweltmeister. Sie verschieben lieber mal die Anschaffung eines neuen Autos als ihren Jahresurlaub.“ dpa
Im Flugzeug hält Joussen das Tragen einer Gesichtsmaske für richtig. „Es wird keine langen Warteschlangen geben können, dafür Temperaturmessungen, wo es die Flughäfen anbieten.“
Auch auf den Kreuzfahrtschiffen von Tui soll es Kontrollen geben. „Wir sind ab Juli bereit, brauchen aber wie bei Flügen die Genehmigung der Behörden. Die Kapitäne erarbeiten neue Routen in Nord- und Ostsee. Es wird mehr Seetage geben, viele lieben die echte Erholung auf dem Wasser. Vermutlich reisen am Anfang maximal bis 1000 Gäste auf einem Schiff.“ An Bord sollen Corona-Testgeräte sein, das Gesundheitspersonal im Bordhospital werde aufgestockt.
10.03 Uhr: Um Besuche am Muttertag zu ermöglichen, sind die wegen der Corona-Pandemie verhängten strengen Regeln an den Grenzen für einen Tag etwas gelockert worden.
Nach dpa-Informationen hat die Bundespolizei entschieden, den Besuch bei der Mutter an diesem Sonntag als triftigen Grund für eine Einreise nach Deutschland zu akzeptieren. "Die bei der Einreisekontrolle dazu gemachten Angaben müssen glaubhaft und überprüfbar sein", teilte die Bundespolizei am Sonntag auf Nachfrage mit.
Mehr dazu: Kontrollen bis 15. Mai verlängert – Österreich will bald öffnen – Einreise an Muttertag möglich
Trumps Pandemieberater Fauci geht nach Corona-Kontakt in Quarantäne
08.51 Uhr: Der prominente US-Regierungsberater und Immunologe Anthony Fauci begibt sich nach einem Kontakt mit dem coronainfizierten Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump in eine "modifizierte Quarantäne". Das sagte der Gesundheitsexperte dem US-Sender CNN am Samstag (Ortszeit). Allerdings habe es sich um einen Kontakt mit niedrigem Risiko gehandelt, räumte Fauci ein. Dem Bericht zufolge sei er dem infizierten Mitarbeiter zu der Zeit, als dessen Infizierung bekannt war, nicht sehr nahe gekommen.
Um auf der sicheren Seite zu sein, werde er aber vierzehn Tage von zu Hause aus arbeiten und so lange eine Maske tragen, sagte Fauci dem Sender. In sein Büro im Nationalen Gesundheitsinstitut würde er nur gehen, wenn er dort allein wäre, fügte er hinzu. Zudem werde er sich täglich auf das Coronavirus testen lassen. Am Freitag sei sein Test noch negativ ausgefallen, so Fauci. Sollte er im Weißen Haus gebraucht werden, werde er selbstverständlich alle Vorsichtsmaßnahmen einhalten.
07.26 Uhr: In vertraulichen Äußerungen hat Ex-US-Präsident Barack Obama den Umgang seines Nachfolgers Donald Trump mit der Corona-Pandemie scharf kritisiert. Trumps Krisenmanagement sei „eine absolut chaotische Katastrophe“, sagte Obama laut einem Audiomitschnitt am Freitagabend in einem Gespräch mit früheren Mitgliedern seiner Regierung. Nach dem Nachrichtenportal Yahoo News berichteten am Samstag auch andere US-Medien über die Äußerungen.
Obama kritisierte, in Trumps unangemessenen Reaktionen auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie spiegele sich eine Denkweise des „'Was ist für mich drin' und 'Zum Teufel mit allen anderen'“ wieder. Egoismus und Feinddenken sei zu einem „stärkeren Impuls im amerikanischen Leben geworden“.
Die USA sind das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt.In den Vereinigten Staaten wurden mittlerweile mehr als 1,3 Millionen Infektionen und mehr als 78.000 Corona-Tote gemeldet. Trump wird vorgeworfen, die Pandemie unterschätzt und nicht früh genug auf die Herausforderungen reagiert zu haben. Außerdem lasse er die Bundesstaaten im Kampf gegen das Virus allein und lasse es zu, dass sie miteinander um Schutzausrüstung kämpfen.
Hamburger Polizei treibt Feierwütige auseinander
Sonntag, 10. Mai, 07.02 Uhr: Die Polizei hat im Hamburger Schanzenviertel in einer feiernden Menge die Einhaltung der Corona-Abstandsregeln durchgesetzt. 400 bis 500 Menschen hätten sich am Samstagabend am Schulterblatt versammelt, sagte ein Sprecher der Polizei. Es sei viel Alkohol geflossen.
Die Abstandsregeln zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie seien dagegen nicht mehr allzu streng befolgt worden. Nachdem die Beamten zur Einhaltung der Regeln aufforderten und Platzverweise erteilten, beruhigte sich die Lage nach Angaben des Sprechers.
Weltweit sind jetzt mehr als vier Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert
23.00 Uhr: Die Zahl der Menschen, die weltweit bestätigt mit dem Coronavirus infiziert sind, hat nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität die Marke von vier Millionen überschritten. Die USA, das Land mit dem meisten Infizierten, hat am Samstagabend indes die Marke von 1,3 Millionen Infizierten erreicht. Dahinter folgen Spanien (222.857), Italien (218.268), Großbritannien (216.525) und Russland (198.676). Insgesamt sind 277.860 Menschen an den Folgen der Lungenkrankheit gestorben – mit 78.469 Toten haben die Vereinigten Staaten die meisten Opfer aller Länder zu verzeichnen.
Schock in New York: Drei Kinder an mysteriöser Krankheit in Verbindung mit Corona gestorben
21.35 Uhr: In New York sind drei kleine Kinder an einem mysteriösen, toxischen Schock-Entzündungssyndrom gestorben. Es erfasst das Blut und Herz und wird mit dem Sars-Cov-2-Virus in Verbindung gebracht. Das teilte der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew M. Cuomo, am Samstag mit. „Die Krankheit hat drei junge New Yorker das Leben gekostet“, erklärte Cuomo während seiner täglichen Besprechung in Manhattan. Die Kinder seien positiv auf das Coronavirus oder Antikörper getestet worden, hätten aber keine typischen Covid-19-Symptome aufgewiesen. „Dies ist neu. Es entwickelt sich“, kommentierte Cuomo die Lage.
Mehr als 73 Kinder sind in New York bereits an der seltenen Krankheit erkrankt, die einige Ähnlichkeiten mit der Kawasaki-Krankheit aufweist und Anfang dieser Woche zum ersten Mal öffentlich gemacht wurde. Cuomo nannte die Situation „wahrlich verstörend“. Eines der verstorbenen Kinder war fünf Jahre alt, das Alter der anderen beiden Opfer ist nicht bekannt.
Belarus feiert Parade mit 4.000 Soldaten – trotz Coronavirus
20.55 Uhr: Mit einer großen Militärparade hat Belarus am Samstag an den Sieg über Nazi-Deutschland vor 75 Jahren erinnert. Trotz der Corona-Pandemie ließ die Regierung der ehemaligen Sowjetrepublik in der Hauptstadt Minsk 4.000 Soldaten aufmarschieren und präsentierte Dutzende Militärflugzeuge und Armeefahrzeuge.
imago images/ITAR-TASS Militärparade in Minsk am 9. Mai zum Gedanken an den 75. Jahrestag des Kriegsendes.
Präsident Alexander Lukaschenko, der das Land seit 1994 mit eiserner Hand regiert, verfolgte die Parade zusammen mit anderen ranghohen Vertretern von einer Tribüne. Keines seiner Kinder oder Enkelkinder – auch nicht sein Sohn Nikolai, der als potenzieller Nachfolger des autoritären Machthabers gehandelt wird – nahm an der Zeremonie teil, wie eine AFP-Journalistin berichtete.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte zu „alternativen Lösungen“ für die Feiern zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs aufgerufen, um keine Menschenleben zu gefährden.
Lukaschenko bezeichnete es jedoch als „indiskutabel“, die Zeremonien in einem Land zu verschieben, das „die Last des zerstörerischsten Krieges des 20. Jahrhunderts auf seinen Schultern getragen“ habe.
Belarus ist eines der wenigen Länder weltweit, das keine Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus getroffen hat. Lukaschenko spielt die Pandemie konsequent herunter. In zahlreichen Erklärungen stellte er die durch den Erreger Sars-CoV-2 ausgehende Gefahr in Frage und sprach von einer „Psychose“. Offiziellen Angaben zufolge haben sich in dem Land mehr als 21.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, 121 starben.
19.53 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen ist in Deutschland innerhalb der vergangenen 24 Stunden auf 169.376 gestiegen – das sind 1.056 Menschen mehr, die sich mit dem Sars-Cov-2-Virus infiziert haben. Todesfälle sind jetzt 7.434 zu beklagen, 97 mehr als am Vortag. Das geht aus Daten hervor, die FOCUS Online aus den täglichen Meldungen der Gesundheitsämter der Bundesländer errechnet.
Die Reproduktionszahl (R) stieg indes erneut – von 0,83 auf 1,10. Das heißt, zehn Infizierte stecken statistisch elf weitere an. Vor drei Tagen hatte dieser Wert noch bei 0,65 gelegen. Das Robert-Koch-Institut erklärt die Entwicklung in seinem Report mit der statistischen Schwankung, die jetzt zunehme, weil die Zahlen niedriger seien. Daher lasse sich noch nicht feststellen, „ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt.“
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 33.252 (1542 Todesfälle)
- Bayern: 44.527 (2164 Todesfälle)
- Berlin: 6256 (165 Todesfälle)
- Brandenburg: 3137 (158 Todesfälle)
- Bremen: 1044 (32 Todesfälle)
- Hamburg: 4938 (204 Todesfälle)
- Hessen: 8947 (410 Todesfälle)
- Mecklenburg-Vorpommern: 725 (19 Todesfälle)
- Niedersachsen: 10.845 (502 Todesfälle)
- Nordrhein-Westfalen: 34.799 (1423 Todesfälle)
- Rheinland-Pfalz: 6287 (195 Todesfälle)
- Saarland: 2629 (147 Todesfälle)
- Sachsen: 4918 (187 Todesfälle)
- Sachsen-Anhalt: 1641 (48 Todesfälle)
- Schleswig-Holstein: 2896 (122 Todesfälle)
- Thüringen: 2535 (116 Todesfälle)
Gesamt: Stand 09.05., 19.45 Uhr, 169.376 (7.434 Todesfälle)
Vortag: Stand 08.05., 19.26 Uhr, 168.320 (7.337 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 143.300
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,10 (Stand 09.05.)
Boris Johnson verstößt gegen eigene „Stay-at-Home“-Order und wird im Park zur Rede gestellt
19.13 Uhr: Großbritanniens gerade von einer Corona-Infektion genesener Premierminister Boris Johnson hatte seine Landsleute dazu aufgefordert, in den letzten Tagen des kompletten Lockdowns am Wochenende zuhause zu bleiben. Ein Ausflug ins Freie bei dem derzeit schönen Wetter könne „alles zunichte machen, was bisher getan wurde“. Doch Johnson hat sich nichtsdestotrotz am Samstagmorgen persönlich zu einem Spaziergang in den St. James Park aufgemacht – und wurde prompt von einem aufgebrachten Passanten zur Rede gestellt, wie Bilder auf dem Kurznachrichtendienst Twitter vermitteln. Der Mann hält seinem verdutzt mit Kaffee in der Hand zuhörenden Premier offenbar eine Standpauke mit erhobenem Zeigefinger.
Johnson stellt am Sonntag seine Pläne für das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie vor. In einer Fernsehansprache am Abend richtet er sich an die Bevölkerung. Die Verantwortung für die Maßnahmen liegt in der Hand der einzelnen Nationen England, Schottland, Wales und Nordirland. Johnson spricht am Sonntag für England.
Zuletzt war der Druck auf Johnson gewachsen, die Ende März erlassenen Kontaktbeschränkungen zu lockern. Wales kündigte zuletzt bereits die Wiedereröffnung von Gartencentern und Bibliotheken an. Der britische Umweltminister George Eustice warnte dagegen bereits im Vorfeld von Johnsons Ansprache, die Engländer sollten nicht mit allzu großen Veränderungen rechnen, es gebe noch große Herausforderungen. Großbritannien ist von der Coronavirus-Pandemie besonders schwer getroffen. Laut der Johns-Hopkins-Universität infizierten sich mehr als 212.000 Menschen, mehr als 31.000 starben.
China räumt Mangel in Gesundheitssystem ein – schärfere Kontrollen kommen
18.06 Uhr: China hat Schwachstellen in seinem Gesundheitssystem eingeräumt. Der Coronavirus-Ausbruch habe „Mängel bei der Prävention großer Epidemien“ offenbart, sagte der stellvertretende Leiter des nationalen Gesundheitsausschusses, Li Bin, am Samstag. Er kündigte verschärfte Kontrollen und eine bessere Vorsorge an.
imago images/Xinhua In einer Medizin-Hochschul in Xiangtan wird das Gepäck der Studenten vor dem Betreten des Geländes desinfiziert.
Die Gesundheitsbehörde werde ein „zentralisiertes, einheitliches und effizientes“ System aufbauen, mit dem schneller auf Krisen reagiert werden könne, sagte Li. Dafür sei der Rückgriff auf künstliche Intelligenz und andere Technologien im Gespräch. Auch die internationale Zusammenarbeit solle verstärkt werden.
China hatte am Freitag zugesagt, eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geleitete Untersuchung zur Corona-Pandemie zu unterstützen. Dabei soll es um die weltweite Reaktion auf die Krise gehen. China hatte Ende Dezember erstmals Fälle des neuen Virus in der Millionenstadt Wuhan an die WHO gemeldet. Das riesige Land zählte offiziell nur 4633 Todesfälle, deutlich weniger als andere Staaten.
Am Ende der "heute-show" wendet sich Welke ans Publikum – und trifft es auf den Punkt
FOCUS Online/Wochit Am Ende der „heute-show“ wendet sich Welke ans Publikum – und trifft es auf den Punkt
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