Abschaffung der Zeitumstellung hat negative Konsequenzen für Kinder

Nachteile durch eine dauerhafte Sommerzeit?

Bereits in naher Zukunft soll die Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit abgeschafft werden. Voraussichtlich wird dies frühstens im Jahr 2021 geschehen, weil mehrere EU-Länder für die Vorbereitung dieser Umstellung noch weitere Zeit benötigen. Einige Experten befürchten durch eine solche Umstellung negative Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Kinder.

Im Jahr 2018 gab es eine Onlineumfrage der Europäischen Union, welche ergab, dass eine Mehrheit von über 80 Prozent der insgesamt 4,6 Millionen Teilnehmenden sich für eine Abschaffung der Zeitumstellung aussprach. Eigentlich war von der EU-Kommission geplant, die Abschaffung der Zeitumstellung bereits im Jahr 2019 umzusetzen. Die Mitgliedsstaaten brauchen allerdings noch weitere Zeit für eine solche Umstellung.

Wird es bald keine ständige Zeitumstellung zwischen Winterzeit und Sommerzeit mehr geben? (Bild: Thomas Reimer – fotolia)

Wann wird die dauerhafte Zeitumstellung auf Sommerzeit stattfinden?

Anscheinend kann das Ende der derzeitigen Zeitumstellung jetzt erst im Jahr 2021 umgesetzt werden. Für diesen Zeitpunkt hatte der Verkehrsausschuss im Europaparlament in Brüssel am Montag gestimmt, mit 23 Stimmen dafür und elf Stimmen dagegen. In den nächsten Wochen ist nun eine Abstimmung im Europaparlament geplant, danach müssen noch die einzelnen EU-Staaten die Pläne bestätigen. Im EU-Parlament zeichnet sich laut dem CDU-Europaabgeordneten Peter Liese zur Zeit eine deutliche Mehrheit für die Abschaffung der Zeitumstellung ab. Trotzdem ist weiterhin unbekannt, für welchen Termin die Abgeordneten stimmen werden. Die Kommission plädiert dabei für das Jahr 2019. Das Parlament bevorzugt das Jahr 2020 und der Verkehrsausschuss scheint sich für das Jahr 2021 auszusprechen.

Länder können selber entscheiden in welcher Zeitzone sie bleiben wollen

Die bisher noch fehlende Abstimmung zwischen den EU-Staaten führt zu Problemen. Der Plan der EU-Kommission sieht vor, dass jedes Land selber entscheiden kann in welcher Zeitzone es dauerhaft bleiben möchte. Dies würde ermöglichen, dass beispielsweise Deutschland eine andere Entscheidung trifft, als es die Menschen in Frankreich tun. Was dazu führen würde, dass beide Länder in verschiedenen Zeitzonen liegen.

Mehr Zeit wird benötigt

Der stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsausschusses Dieter-Lebrecht Koch von der CDU erklärte gegenüber der Bildzeitung: „Die Mitgliedstaaten benötigen mehr Zeit, um die Umstellung besser vorbereiten und sich untereinander abstimmen zu können. Dahinter steckt das Ziel, einen Flickenteppich zu vermeiden. Aus diesem Grund sollten wir ihnen diese Zeit auch zugestehen und den vorgelegten Kompromiss unterstützen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass wir dem längst überflüssigen Drehen an der Uhr schon dieses Jahr ein Ende bereitet hätten.“

Entscheidende Abstimmung Ende März?

Höchstwahrscheinlich wird die entscheidende Abstimmung durch das EU-Parlament wohl Ende März stattfinden. „Im März oder April geht es direkt zur Abstimmung ins Plenum, damit das Parlament noch vor den Wahlen die erste Lesung schließen kann. Im Herbst können dann die Trilogverhandlungen beginnen. Das ist ein Dreier-Treffen zwischen der Europäischen Kommission, dem Rat der Europäischen Union und dem Europäischen Parlament“, berichtete der Politiker Michael Cramer von den Grünen in der Bildzeitung.

Nachteile für unsere Kinder durch die Umstellung auf Sommerzeit?

Natürlich sind nicht alle Menschen für eine dauerhaften Umstellung auf die Sommerzeit. Beispielsweise befürchtet der Deutsche Lehrerverband durch solch eine Umstellung gesundheitliche Gefahren für Schüler. „Die Wahrscheinlichkeit für Schlaf- und Lernprobleme, Depressionen und Diabetes wird nachweislich massiv erhöht“, sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger am Dienstag in Berlin. Weiter sprach er sich bei der Bundesregierung für die Verhinderung der potenziellen Einführung der dauerhaften Sommerzeit in Deutschland aus. Dabei wies er beispielsweise auf steigende Unfallrisiken hin, weil Millionen von Schülern ihren morgendlichen Schulweg zwei Monate länger in absoluter Dunkelheit bewältigen müssten. Allerdings gibt es auch die Annahmen, dass durch die Verschiebung des Biorhythmus bei der Zeitumstellung ebenfalls vermehrte Unfälle drohen. (as)

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