ABDA: „Bürokratiemonster“ Präqualifizierung abschaffen!

Als „Bürokratiemonster“ bezeichnete ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz am gestrigen Donnerstag auf dem Pharmacon die Präqualifizierung. Die Abschaffung dieses Verfahrens „und seiner Absonderlichkeiten“ nannte er als eines der Ziele der Berufsvertretung für dieses Jahr.

Schon lange ärgern sich die Apothekerinnen und Apotheker über das Präqualifizierungsverfahren zur Hilfsmittelversorgung. Auch für die ABDA steht das Thema 2023 ganz oben auf der Agenda. Dass sich die Bundesregierung den Bürokratieabbau auf die Fahnen geschrieben hat, erhöhe die Chancen für die Forderung nach der Abschaffung des Verfahrens, sagte ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz am gestrigen Donnerstag bei der „Berufspolitischen Veranstaltung“ auf dem Pharmacon in Schladming. Man beklage die Situation schon lange, aber „vielleicht schaffen wir es im Kontext des Bürokratieabbaus dieses Bürkratiemonster endlich abzuschaffen“, gab er sich optimistisch.

Wirtschaftliche Situation im Vordergrund

Als weitere berufspolitische Ziele für 2023 nannte Schmitz die Abwehr weiterer Sparmaßnahmen und eine Honorarverbesserung, die Vergütung des Lieferengpassmanagements, die Vermeidung von Nullretaxationen, eine Entlastung vom Inkasso des Herstellerabschlags und die Verstetigung der SARS-CoV-2-Ausnahmeregelungen. Man werde aus diesen Zielen nun ein Paket schnüren und der Politik vorlegen, versprach Schmitz. Dabei werde man das Thema der wirtschaftlichen Situation ganz nach vorne stellen.

Mehr zum Thema

Beschluss des Geschäftsführenden ABDA-Vorstands

Neue ABDA-Arbeitsgruppe knöpft sich Bürokratieabbau vor

DAT-Anträge

Kammern und Verbände wollen das Ende der Präqualifizierung

Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert, rief die Apotheker dazu auf, dem Nachwuchs vorzuleben, wie spannend und vielfältig die Arbeit in der Apotheke ist. Nur so könne man die jungen Kolleginnen und Kollegen motivieren, in der Apotheke zu bleiben und sich eines Tages selbstständig zu machen. Gleichzeitig brauche es deutlich mehr Pharmazie-Studienplätze, um den Bedarf zu decken. Dem Vorschlag, den Apothekermangel mit einer eingeschränkten Vertretungsbefugnis für PTA zu begegnen, erteilte Benkert eine klare Absage. Dies berge die Gefahr, dass die kostengünstigeren PTA mittelfristig zu „Light-Apothekern“ gemacht würden. Stattdessen sollten die Apotheker gestärkt und den PTA eine Perspektive geboten werden.

Dittrich: „Müssen 150-Millionen-Topf ausschöpfen“

Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Thomas Dittrich, zeigte sich auf der Veranstaltung mit dem Schiedsstellenergebnis zu den Pharmazeutischen Dienstleistungen „alles in allem zufrieden“. Nun gelte es, die Dienstleistungen „in die Fläche“ zu bekommen und den Honorartopf von 150 Millionen Euro pro Jahr auszuschöpfen. „Das ist ein ganz wichtiger Punkt für die Zukunft der Apotheken“, so Dittrich. Unterstützung bekam Dittrich für diese Forderung aus dem Publikum, unter anderem von der ehemaligen BAK-Präsidentin Magdalene Linz, die die Einführung der Pharmazeutischen Dienstleistungen als großen Erfolg für die Apotheker bezeichnete.

Als weitere Schwerpunkte der Arbeit im gerade begonnenen Jahr benannte BAK-Präsident Benkert die Novellierung der Approbationsordnung, verbunden mit der erneuten Forderung nach mehr Studienplätzen, sowie eine Vereinheitlichung der Notdienst-Regelungen in den verschiedenen Bundesländern. Durch die abnehmende Apothekenzahl gebe es hier einen Bedarf an neuen, einheitlichen Regelungen zum Beispile zur maximalen Entfernung der diensthabenden Apotheken.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen