324 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt zum sechsten Mal in Folge
Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die Inzidenz liegt in Deutschland heute bei 6,2, der Anteil der Ansteckungen mit der Delta-Variante an allen Corona-Neuinfektionen ist auf besorgniserregend hohem Niveau. Spanien ist jetzt Corona-Risikogebiet. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 12. Juli
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Erneuter Anstieg: Inzidenz bei 6,4 – 324 Corona-Neuinfektionen
Montag, 12. Juli, 6.06 Uhr: Zum sechsten Mal in Folge ist die 7-Tage-Inzidenz angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Montagmorgen lag sie bei 6,4 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 324 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.13 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 212 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 2 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche war es 1 Toter gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 736 489 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 635 100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 233.
Macron verkündet neue Maßnahmen gegen vierte Corona-Welle
20.40 Uhr: Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante in Frankreich verkündet Präsident Emmanuel Macron in einer Fernsehansprache am Montagabend (20.00 Uhr MESZ) neue Schutzmaßnahmen. Diese werden am Morgen bei einer Sondersitzung der Regierung beschlossen. Im Gespräch ist vor allem eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal.
Die Regierung hatte erst vor rund zweieinhalb Monaten einen Zeitplan für die allmähliche Lockerung der strikten Corona-Beschränkungen vorgestellt. Inzwischen aber ist die Delta-Variante auch in Frankreich auf dem Vormarsch und sorgt für einen rapiden Anstieg der Infektionen: Am Samstag wurden fast 4700 Fälle registriert, nach 3000 Fällen eine Woche zuvor. Der wissenschaftlichen Beirat der Regierung geht davon aus, dass bis zu 95 Prozent der Franzosen immunisiert sein müssen, um die Epidemie in den Griff zu bekommen.
Weltärztepräsident: "Werden Corona nie wieder los"
13.44 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet damit, dass Masken nicht mehr aus dem Alltag verschwinden werden. Auf die Frage, ob er einen Zeitpunkt sehe, an dem Corona als ganz normale Erkrankung angesehen werden könne, sagte Montgomery am Sonntag im ARD-"Europamagazin", der Punkt sei erreicht, wenn 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung und Durchmachen der Erkrankung immunisiert seien. "Wir werden aber Corona nie wieder los. Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen müssen, Abstand halten und wir werden regelmäßig nachimpfen müssen, wir das von der Grippe ja auch kennen", fügte er hinzu.
Mit Blick auf den deutlichen Anstieg der Ansteckungszahlen in Großbritannien und die dort geplante Aufhebung der Corona-Beschränkungen sagte Montgomery, er halte es für "völlig unverantwortlich, bei diesen Inzidenzwerten und bei einer stockenden Impfkampagne (…) derartige Lockerungsübungen zu machen." Er frage sich, wieviele Menschen sich am Abend beim EM-Finale im Wembley-Stadion anstecken würden. "Und mir graust ein bisschen davor."
13.26 Uhr: Die Linke hat sich deutlich gegen weitere Corona-Lockerungen ausgesprochen. Lockerungen seien dann richtig, wenn ein Großteil der Bevölkerung vollständig geimpft sei – erst dann sinke das Risiko schwerer Krankheitsverläufe, sagte Co-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. „Doch diese Zeit ist noch nicht gekommen.“ Es brauche ein Moratorium – also einen Aufschub – weiterer Lockerungen, forderte sie.
„Nur so gewinnen wir die Zeit, die nötig ist, damit mehr Menschen den vollen Impfschutz bekommen, bevor die vierte Welle einschlägt.“ Die Pandemie sei immer noch da. Der Schutz der Gesundheit stehe nach wie vor an erster Stelle, sagte Hennig-Wellsow. „Wir sollten daher nicht den Fehler von Boris Johnson in Großbritannien machen und wichtige Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht vorzeitig aufheben.“ Die Linke-Vorsitzende sprach sich dafür aus, „noch eine ganze Weile“ an Maßnahmen wie Abstand und Masken festzuhalten und auf Großveranstaltungen zu verzichten.
Mann weist auf fehlende Maske in der Bahn hin – und wird verprügelt
12.28 Uhr: Nachdem er zwei Fremde ohne Maske in der Bahn ermahnte, ist ein 52-Jähriger an einer Haltestelle im saarländischen Heusweiler brutal attackiert worden. Die beiden Männer, die er zuvor in der Saarbahn angesprochen hatte, stiegen später an derselben Haltestelle wie er aus, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die 19 und 20 Jahre alten Tatverdächtigen sollen dann – mit ihren T-Shirts als Mund-Nasen-Schutz im Gesicht – dem Opfer ins Gesicht geschlagen haben. Einer habe mit voller Wucht zugetreten. Die beiden mutmaßlichen Angreifer konnten nach der Attacke am Samstagabend gestellt werden. Der 52-Jährige kam ins Krankenhaus. Ihm wurden unter anderem mehrere Zähne ausgeschlagen.
12.04 Uhr: Australien hat den ersten Todesfall des aktuellen Corona-Ausbruchs in Sydney gemeldet. Eine um die 90 Jahre alte Frau sei am Samstag gestorben, teilten die Behörden mit. Nur wenige Stunden zuvor sei sie positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es war Australiens erster Todesfall durch Covid-19 in diesem Jahr, bei dem die Ansteckung im Land selbst erfolgt war.
Die Behörden meldeten außerdem 77 Neuinfektionen und warnten, die Zahl werde voraussichtlich am Montag auf über hundert steigen. „Morgen und ein paar Tage danach werden schlimmer werden, viel schlimmer als es heute war“, erklärte Gladys Berejiklian, Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, dessen Hauptstadt Sydney ist. Es sei daher „höchst unwahrscheinlich“, dass der vor zwei Wochen in Kraft getretene Lockdown in Sydney wie geplant kommenden Freitag aufgehoben werden könne.
Derzeit sind die fünf Millionen Einwohner von Sydney aufgerufen, ihre Wohnung nur in dringenden Fällen zu verlassen. Seit Beginn des aktuellen Ausbruchs Mitte Juni wurden in Australiens größter Stadt 566 Corona-Neuinfektionen registriert. Landesweit wurden seit Beginn der Pandemie gut 31.000 Ansteckungen und 911 Todesfälle gemeldet.
Australien hat die Corona-Pandemie bislang mit der Schließung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei Ausbrüchen und intensiver Kontaktverfolgung weitgehend eindämmen können. Allerdings sind nur rund zehn Prozent der 25 Millionen Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Die Regierung startete daher am Sonntag eine neue Kampagne für die Corona-Impfung unter dem Motto „Bewaffne Dich selbst“. Für die meisten Menschen unter 40 Jahren gibt es allerdings noch kein Impfangebot.
Zwei von drei Corona-Ampeln in Berlin jetzt auf Orange
11.48 Uhr: In Berlin ist die zweite Corona-Warnampel von Grün auf Orange gesprungen. Die Reproduktionsrate (R-Wert), die angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt, lag am vierten Tag in Folge über 1. Am Sonntag war der R-Wert im jüngsten Berliner Lagebericht mit 1,23 ausgewiesen. Ab Werten über 1 kann die Pandemie deutlich schwerer eingedämmt werden.
Die Fallzahlen liegen bei einer 7-Tages-Inzidenz von 6,2 Fällen auf 100 000 Einwohner in der Hauptstadt insgesamt weiter niedrig. Allerdings werden am Wochenende nicht immer alle Fälle sofort gemeldet – und es wird oft auch weniger getestet.
Die erste Corona-Warnampel stand bereits am Samstag auf Orange: Der Wochentrend der 7-Tages-Inzidenz stieg am Sonntag weiter von 28 auf 36 Prozent. Bis zum vergangenen Mittwoch war dieser Wert noch gesunken. Als Grund für den Anstieg gilt bundesweit die Ausbreitung der ansteckenderen Virusvariante Delta, die nun auch in Berlin das Infektionsgeschehen dominiert.
"Die aktuelle Inzidenz in Berlin ist zwar noch kein Grund zur Panik, jedoch muss alles dafür getan werden, dass der Virus nicht erneut die Oberhand in der Hauptstadt zurückgewinnt", sagte Florian Kluckert, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus, am Sonntag. Deshalb müssten Corona-Impfzentren weiterhin als zusätzliches und ergänzendes Impfangebot in Betrieb bleiben. Die Gesundheitsverwaltung hatte in der vergangenen Woche Medienberichte bestätigt, nach denen die Schließung von vier der sechs Berliner Impfzentren vor Ende September geplant sei.
Berlin müsse darüber hinaus das Impfen über die Hausärzte und die mobilen Impfteams bewerben, ergänzte Kluckert. Damit könne schneller und fokussierter geimpft werden. Er sprach sich auch für zusätzliche Impfmöglichkeiten an Alltagsorten aus. "Zum Beispiel vor Supermärkten", sagte er.
Bisher haben rund 40 Prozent der Berliner eine vollständige Impfung bekommen. Nötig sind nach der jüngsten Einschätzung des Robert Koch-Instituts Impfquoten von 85 Prozent bei den 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent bei Menschen ab 60 Jahren.
09:47 Uhr: In Belgien ist eine 90-jährige Frau gestorben, nachdem sie sich zuvor mit zwei verschiedenen Corona-Varianten gleichzeitig angesteckt hatte. Das Phänomen wird als "Ko-Infektion" bezeichnet, wissenschaftliche Erkenntnisse sind bislang kaum vorhanden.
Bekannt wurde der Fall auf dem Europäischen Kongress für Klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ECCMID). Bereits am 3. März wurde die Frau in ein Krankenhaus im belgischen Aalst eingeliefert, nachdem sie zuvor mehrfach gestürzt war. Noch am gleichen Tag wurde sie positiv auf Corona getestet. Obwohl sie vorher keine Symptome gespürt hatte, entwickelten sich schnell Atemprobleme – die Frau starb fünf Tage später.
Bei einem PCR-Test stellte sich heraus, dass die Patientin mit zwei verschiedenen Corona-Mutationen gleichzeitig infiziert war. Sowohl die Alpha- als auch die Beta-Variante konnten nachgewiesen werden. Dieses Ergebnis wurde durch einen weiteren PCR-Test mit einer aufwendigen Genom-Sequenzierung bestätigt. "Dies ist einer der ersten dokumentierten Fälle einer Ko-Infektion mit zwei verschiedenen Varianten", sagte die Hauptautorin des Berichts, Anne Vankeerberghen von Klinikum Aalst. "Beide Varianten haben sich zu dieser Zeit in Belgien verbreitet, es ist also möglich, dass sich die Dame mit zwei verschiedenen Varianten von zwei verschiedenen Personen infizierte."
Bereits im Januar berichteten brasilianische Forscher von einer Infektion mit zwei verschiedenen Varianten des Coronavirus. Die Studie dazu ist allerdings noch nicht veröffentlicht. "Ob die Ko-Infektion mit zwei besorgniserregenden Varianten eine Rolle bei der schnellen Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Patientin spielte, ist schwer zu sagen", so Vankeerberghen weiter. Die Gefahr des Phänomens werde global noch unterschätzt, da die Testkapazitäten vielerorts begrenzt sind. Eine erhöhte "Aufmerksamkeit gegenüber Ko-Infektionen bleibt von entscheidender Bedeutung", so die Wissenschaftlerin.
Zypern nun Corona-Hochinzidenzgebiet und ganz Spanien Risikogebiet
07.54 Uhr: Das Mittelmeerland Zypern gilt seit Sonntag als Hochinzidenzgebiet mit einem besonders hohen Corona-Infektionsrisiko. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt daher vor nicht notwendigen touristischen Reisen auf die Ferieninsel. Urlauber müssen nun nach einer Rückkehr aus Zypern in eine zehntägige Quarantäne gehen, die sie aber nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test vorzeitig beenden können.
Außerdem gilt ganz Spanien einschließlich der Balearen und Kanaren wegen steigender Corona-Zahlen nun als Risikogebiet. Es bestehe das erhöhte Risiko einer Infektion, hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) die Einstufung am Freitag begründet. Bisher waren nur einzelne Regionen Spaniens als Risikogebiet ausgewiesen worden. Vom Bundesgesundheitsministerium hieß es zu der neuen Einstufung: "Risikogebiet heißt nicht Urlaubsverbot." Allerdings sollten Spanien-Urlauber "aufpassen" und sich bei ihrer Rückkehr auf das Coronavirus testen. Clara Margais/dpa Touristen genießen die Sonne am Strand von Arenal.
Spanien-Rückkehrer müssen die digitale Einreiseanmeldung vornehmen. Zudem bringt die Einstufung als Risikogebiet zwar grundsätzlich eine Quarantänepflicht mit sich. Diese kann aber durch ein negatives Testergebnis beziehungsweise einen Genesenen- oder Impfnachweis vermieden werden.
07.07 Uhr: Die Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Sonntag eine Inzidenz von 6,2 (Vortag 5,8). Damit ist der Wert den fünften Tag in Folge gestiegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 5,0. Das RKI meldet außerdem 745 weitere Neuinfektionen. Am Sonntag vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen noch bei 559.
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