Wird dort richtig krachen: Top-Virologe warnt besonders vor Reisen in drei Urlaubsländer

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die Inzidenz liegt in Deutschland heute bei 5,8, der Anteil der Ansteckungen mit der Delta-Variante an allen Corona-Neuinfektionen ist auf besorgniserregend hohem Niveau. Die Niederlande verschärfen zahlreiche Maßnahmen wieder. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 10. Juli

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Bundesweite Inzidenz steigt vierten Tag in Folge

06.57 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter an. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter am Samstagmorgen mitteilte, lag die Inzidenz bei 5,8 Fällen pro 100.000 Einwohnern (Vortag 5,5). Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 4,9 gelegen.

Wie das RKI weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden insgesamt 952 Corona-Neuinfektionen sowie 35 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 3.735.420, insgesamt wurden 91.225 Corona-Tote gemeldet. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen gibt das RKI mit 3.634.000 an.

Auch wenn die Corona-Fallzahlen derzeit niedrig sind, gibt die Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus Anlass zur Sorge. Am Mittwoch hatte das RKI mitgeteilt, dass die zuerst in Indien festgestellte Variante nun für mehr als 50 Prozent aller Ansteckungen mit dem Coronavirus in Deutschland verantwortlich ist.

Justizministerin Lambrecht gegen baldige Aufhebung aller Corona-Maßnahmen

Samstag, 10. Juli, 06.53 Uhr: Bundesjustizministerin Christine Lambrecht stellt sich gegen Forderungen, alle Corona-Einschränkungen zu dem Zeitpunkt aufzuheben, an dem alle erwachsenen Menschen in Deutschland ein Impfangebot erhalten haben. „Bevor wir alle Maßnahmen aufheben können, müssen wir noch deutlich weiter in Richtung Herdenimmunität kommen“, sagte die SPD-Politikerin der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstagausgabe).  „Kinder, für die es noch keinen Impfstoff gibt, aber auch Erwachsene mit bestimmten Vorerkrankungen oder Schwangere können sich allerdings nicht durch eine Impfung schützen, selbst wenn sie wollten“, warnte Lambrecht, die auch das Familienministerium führt. „Die Pandemie ist noch nicht überstanden“, betonte sie. Michael Kappeler/dpa Christine Lambrecht (SPD), Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, spricht im Plenum im Bundestag.

Gleichwohl müssten alle verbliebenen Maßnahmen laufend darauf überprüft werden, ob sie noch verhältnismäßig sind. „Es ist ein großer Erfolg, dass Dank der niedrigen Infektionszahlen und des Fortschritts beim Impfen bereits die meisten Einschränkungen aufgehoben werden konnten“, sagte die SPD-Ministerin. „Besonders gilt dies für Einschränkungen, die tief in die Grundrechte eingreifen.“

Lambrecht lehnte damit Forderungen ihres Amtsvorgängers SPD-Außenminister Heiko Maas ab, der sich mehrfach für eine Aufhebung  aller Corona-Beschränkungen ausgesprochen hatte, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen hätten. Maas nannte dabei konkret den August als Termin.

Viele Neuinfektionen: Niederlande erlässt schärfere Maßnahmen

19.50 Uhr: Wegen einer enorm gestiegenen Zahl an Neuinfektionen haben die Niederlande eine Reihe von Corona-Maßnahmen wieder verschärft. Clubs und Discos müssen von Samstag an erneut schließen. Für Gaststätten ist um Mitternacht Schluss, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag in Den Haag mitteilte. Nach nur knapp zwei Wochen bedeutet das wieder das vorläufige Aus fürs Nachtleben.

Auch Festivals und andere Großveranstaltungen ohne feste Sitzplätze, bei denen kein Sicherheitsabstand gehalten werden kann, werden wieder untersagt. "Wir müssen die schnelle Verbreitung des Virus abbremsen", mahnte der Regierungschef. Rutte mahnte seine Landsleute zur Vorsicht. Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dp

Zuletzt waren in den Niederlanden rund 7000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert worden – etwa sieben Mal soviel wie in der Vorwoche. Allein in einer Diskothek in Enschede nahe der deutschen Grenze hatten sich 600 Menschen infiziert, vor allem Jugendliche. Der Zugang war nur mit einem negativen Testergebnis möglich. Offenbar gab es aber viele Fälschungen.

Bisher führte die Zunahme der Infektionen zwar nicht zu mehr Patienten in Krankenhäusern. Die Regierung ist jedoch äußerst besorgt, dass das Land erneut den Status eines Risikogebiets bekommt und Urlaubsreisen nicht mehr möglich sind. Die Niederlande hatten zum 26. Juni fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Das war vielfach als zu schnell und fahrlässig kritisiert worden.

Inzwischen liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei etwa 94 – doppelt so hoch wie in der Vorwoche. Die Gesundheitsbehörden machen dafür die sehr ansteckende Deltavariante des Virus verantwortlich. Etwa 40 Prozent der niederländischen Bevölkerung sind inzwischen vollständig geimpft. Zwei Drittel haben zumindest eine Spritze erhalten.

Ein Drittel mehr Delta-Fälle in Großbritannien in einer Woche

17.30 Uhr: In Großbritannien ist die Zahl der Corona-Infektionen mit der hochansteckenden Delta-Variante im Vergleich zur Vorwoche um rund ein Drittel gestiegen. Die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) machte insgesamt 54.268 Neuinfektionen in einer Woche aus. 44 Fälle beträfen die sogenannte Delta-Plus-Variante. Die Delta-Variante ist landesweit mittlerweile für 99 Prozent aller Corona-Fälle im Land verantwortlich. Am Freitag meldeten die Behörden mehr als 35.700 Neuinfektionen – den höchten Tageswert seit dem 22. Januar.

PHE-Chefin Jenny Harries rief auch angesichts der geplanten Aufhebung aller Corona-Regeln zur Vorsicht auf. Sie wies aber darauf hin, dass Impfungen offensichtlich gegen die Delta-Variante wirken. "Die Daten zeigen weiterhin, dass dem starken Anstieg, den wir bei Neuinfektionen beobachten, kein ähnlicher Anstieg bei Krankenhauseinweisungen und Todesfällen folgt", sagte Harries. Zwei Impfdosen böten also ein großes Maß an Schutz. Bisher sind etwa zwei Drittel der Erwachsenen vollständig geimpft.

Wegen der Delta-Variante war die Zahl der neuen Corona-Fälle in Großbritannien in den vergangenen Wochen wieder in die Höhe geschossen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Menschen in einer Woche, stieg von unter 20 auf zuletzt 277 (Stand: 4. Juli). Dennoch will die Regierung von Premierminister Boris Johnson am 19. Juli alle verbliebenen Corona-Regeln aufheben.

"Erstes Land in Europa": Malta schließt Grenzen für ungeimpfte Reisende

17.16 Uhr: Die Mittelmeerinsel Malta schließt ihre Grenzen für Reisende, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Gesundheitsminister Chris Fearne sagte am Freitag, ab dem 14. Juli werde bei der Einreise das Impfzertifikat verlangt. Wegen eines Anstiegs der Infektionszahlen sei Malta "das erste Land in Europa, das diesen Schritt geht".

Die Regierung von Malta hatte die Impfkampagne im Land rasch vorangetrieben: 79 Prozent der Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft. Ende Juni hatte der Inselstaat keine Neuinfektionen mehr verzeichnet, zuletzt stieg die Zahl der neuen Fälle jedoch wieder. Am Freitag lag sie bei 96.

Rund 90 Prozent der Infektionsfälle betreffen laut Fearne ungeimpfte Menschen. Viele Infektionen seien auf Englisch-Sprachschulen zurückzuführen. Bislang traten an neun Schulen Infektionsfälle auf. Ab 14. Juli müssen deshalb nun alle Englisch-Sprachschulen schließen.

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