Welt-Meningitis-Tag 2022: Wie wir die Kleinsten vor Hirnhautentzündung schützen
Hirnhautentzündungen durch Meningokokken sind sehr selten, aber schwerwiegend. Leider treffen sie am häufigsten Babys und Kleinkinder, da deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Am heutigen Welt-Meningitis-Tag soll daher auf die Erkrankung aufmerksam gemacht werden.
Meningitis ist eine schwere Infektion der Hirnhäute, die das Gehirn und das Rückenmark umhüllen. Die Krankheit kann durch verschiedene Erreger wie Bakterien, Pilze oder Viren verursacht werden – aber die bakterielle Meningitis stellt der Weltgesundheitsorganisation zufolge weltweit die größte Belastung dar.
Meningokokken-Erkrankungen sind zum Glück sehr selten, sie können allerdings innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden. Für den bestmöglichen Schutz vor Meningokokken sind unterschiedliche Impfungen verfügbar, die bereits für Babys ab den ersten Lebensmonaten bzw. im ersten Lebensjahr bereitstehen. Eltern sollten ihre Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte frühestmöglich auf die verschiedenen Meningokokken-Impfungen ansprechen und sich beraten lassen.
Vielfältige Ansteckungsmöglichkeiten
Etwa zehn Prozent der Menschen tragen Meningokokken ohne nachweisbare Symptome im Nasen-Rachen-Raum. Trotzdem können diese Menschen andere damit anstecken. Übertragen werden die Erreger von Mensch zu Mensch: beim Sprechen, Niesen, Husten und auch beim Küssen. Meningokokken können ebenfalls bei engem Kontakt mit Erkrankten als sogenannte Schmierinfektion weitergegeben werden, zum Beispiel durch Berührung des Nasensekrets.
Über den Welt-Meningitis-Tag
Der Welt-Meningitis-Tag macht seit 2008 auf die Meningitis als weltweites Gesundheitsproblem aufmerksam. 2021 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit ihren Partner*innen die erste globale Strategie zur Bekämpfung von Meningitis vorgestellt. Bis 2030 sollen Epidemien von bakterieller Meningitis – der tödlichsten Form der Krankheit – zurückgedrängt, die Zahl der Todesfälle um 70 % gesenkt und die Zahl der Erkrankungsfälle halbiert werden. Die Organisationen schätzen, dass die Strategie insgesamt mehr als 200.000 Menschenleben pro Jahr retten und die durch die Krankheit verursachten Behinderungen erheblich reduzieren könnte.
Die Ansteckungsgefahr ist bei schlechten hygienischen Bedingungen oder in beengten Wohnverhältnissen größer. Auch eine vorherige Virus-Erkrankung der Atemwege kann die Empfänglichkeit für eine Meningokokken-Erkrankung erhöhen.
Impfungen für unterschiedliche Meningokokken-Gruppen verfügbar
Viele Eltern wissen nicht, dass ihre Kinder mit der standardmäßig empfohlenen Impfung gegen Meningokokken der Gruppe C (für alle Kinder im Alter von zwölf Monaten) nicht gegen andere Meningokokken-Gruppen geschützt werden können. Zusätzlich gibt es in Deutschland zwei Impfungen, die bereits früh im ersten Lebensjahr möglich sind: gegen Gruppe B sowie die Gruppen ACWY. Erkrankungen der Gruppe B sind hierzulande am häufigsten vertreten, gefolgt von Y, C, W, A und anderen. Viele Krankenkassen erstatten die zusätzlich möglichen Impfungen auf Anfrage bereits komplett oder teilweise.
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