Sechs Corona-Hotspots in Deutschland – nächster Rekord-Anstieg in Frankreich

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff: In Frankreich ist die Lage derzeit besonders kritisch, in Paris wird die maximale Warnstufe ausgerufen. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

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Topmeldungen zur Corona-Krise in Deutschland und der Welt:

  • "Maximale Alarmstufe" in Paris (06.21 Uhr)
  • 1309 Neuinfektionen in Deutschland – R-Wert steigt weiter an (20.31 Uhr)
  • SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: "Ganz Deutschland wird Risikogebiet" (20.17 Uhr)

103-jährige Mexikanerin überwindet Corona-Infektion

06.33 Uhr: In Mexiko soll eine 103-Jährige eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus überwunden haben. Die Frau mit dem Vornamen Dona María habe die Corona-Infektion überstanden, obwohl sie bereits zuvor an einer chronischen Lungenkrankheit gelitten habe, teilte das zum mexikanischen Gesundheitssystem gehörende Institut für soziale Sicherheit (IMSS) mit.

Den Angaben zufolge war die 103-Jährige am 22. September in ein Krankenhaus in Guadalajara gekommen. Sie habe Fieber und Schnupfen sowie Probleme beim Atmen gehabt, erklärte IMSS. Eine künstliche Beatmung sei jedoch nicht nötig gewesen. 

TOP-NEWS: "Maximale Alarmstufe" in Paris

06.21 Uhr: Im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie gelten ab Montag neue Sicherheitsmaßnahmen für die stark betroffene Millionenstadt Paris. Für Frankreichs Hauptstadt und deren unmittelbare Umgebung gelte nun die "maximale Alarmstufe", teilte Arbeitsministerin Elisabeth Borne in der Nacht via Twitter mit. Bars und Cafés in der Hauptstadt und einigen Vororten müssen geschlossen werden, Restaurants dürfen hingegen bei Einhaltung verschärfter Hygiene-Regeln geöffnet bleiben.

Die Maßnahmen sollen zunächst für zwei Wochen gelten. Nähere Angaben sollen am Montag die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Polizeipräfekt Didier Lallement machen, wie die Regierung weiter mitteilte. Hidalgo sprach am Sonntag von einer "sehr ernsten" Gesundheitssituation.

Innenminister Gérald Darmanin räumte im Interview mit den Sendern LCI und Europe 1 ein, dass die Schließung von Cafés und Bars viele Menschen "hart" treffen werde. "Wir sind Franzosen – wir lieben es zu trinken, essen, leben, lachen und einander zu küssen", sagte er. "Wir tun das aber auch, weil die Menschen das von uns wollen." verhängt. Damit treten verschärfte Maßnahmen in Kraft, wie das Büro von Ministerpräsident Jean Castex am Sonntagabend mitteilte. Bars und Cafés in der Hauptstadt und einigen Vororten müssen geschlossen werden, Restaurants dürfen hingegen bei Einhaltung verschärfter Hygiene-Regeln geöffnet bleiben. Laurent Cipriani/AP/dpa

Die Maßnahmen sollen zunächst für zwei Wochen gelten. Nähere Angaben sollen am Montag die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Polizeipräfekt Didier Lallement machen, wie die Regierung weiter mitteilte. Hidalgo sprach am Sonntag von einer "sehr ernsten" Gesundheitssituation.

Innenminister Gérald Darmanin räumte im Interview mit den Sendern LCI und Europe 1 ein, dass die Schließung von Cafés und Bars viele Menschen "hart" treffen werde. "Wir sind Franzosen – wir lieben es zu trinken, essen, leben, lachen und einander zu küssen", sagte er. "Wir tun das aber auch, weil die Menschen das von uns wollen."

Corona-Zahlen in den USA steigen an – fast 50.000 Neuinfizierte am Sonntag

23.05 Uhr: In den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt schauen alle auf US-Präsident Trump und seine Corona-Infektion. Was dabei untergeht: Die USA melden so viele neue Fälle wie seit mehreren Monaten nicht mehr. Lediglich in drei Bundesstaaten würden die Zahlen derzeit sinken, wie der US-Nachrichtensender "CNN" berichtet. Nur Texas, Missouri und South Carolina konnten demnach im Vergleich zur vergangenen Woche rückläufige Zahlen verzeichnen.

Rund 21 Staaten meldeten dagegen steigende Zahlen, der Rest blieb auf einem ähnlichen Niveau wie in der Vorwoche. Vor allem Wisconsin meldete mit 2892 Fällen am Samstag einen extrem hohen Tageswert. Am Wochenende gaben die amerikanischen Seuchenzentren CDC generell hohe Zahlen bekannt, 49.327 Fälle waren es am Sonntag, nach insgesamt sogar knapp über 50.000 am Samstag.

Im Juli hatte die USA mit 67.000 neuen Fällen in einer Woche eine unschöne Rekordzahl für den Sommer gemeldet. Derzeit liege laut "CNN" der Sieben-Tage-Durchschnitt in den USA bei etwa 42.400 und damit um mehr als 20 Prozent höher als am 12. September. Nach Angaben von Gesundheitsbehörden sei dieser Wert viel zu hoch, um ein erneutes Hoch mit Einbruch des Winters zu vermeiden. Michael Nagle/XinHua/dpa Corona wütet weiter in den USA

TOP-NEWS: 1309 Neuinfektionen in Deutschland – R-Wert steigt weiter an

20.31 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben am Sonntag 1309 neue Fälle gemeldet. Damit sinkt die Zahl im Vergleich zum Samstag stark (2108), was allerdings, wenn man sich die Zahlen der vergangenen Wochen anschaut, für einen Sonntag nicht ungewöhnlich ist. Fünf Bundesländer meldeten am Sonntag keine neuen Zahlen. Nordrhein-Westfalen verzeichnete die höchste Zahl an Neuinfektionen mit 518, am Tag zuvor waren es noch über 700 gewesen.

Die Reproduktionszahl ist am Sonntag erneut gestiegen und liegt nun bei 1,23 und damit deutlich über der kritischen Marke von 1. Am Samstag lag sie noch bei 1,12. Sechs Menschen sind laut der nicht vollständigen Meldungen in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben und damit einer mehr als am Samstag. 9497 Todesfälle gibt es in Deutschland insgesamt.

Die Zahl der belegten Intensivbetten liegt bei 426, was einem weiteren starken Anstieg von 22 Betten gleichkommt. Nach 28 Betten mehr am Samstag der nächste Schub bei diesem wichtigen Wert. 211 Patienten werden derzeit invasiv beatmet, auch das entspricht einem Anstieg, sieben Patienten sind es nun mehr als gestern. Aktive Corona-Fälle – also Menschen, die aktuell am Virus erkrankt sind – sind im Moment 27.799 zu verzeichnen – das sind 303 mehr als am Vortag und entspricht einem vergleichsweise milden Anstieg.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 50.925 (+170) / 1890 Todesfälle (+2)
  • Bayern: 68.892 (+358) / 2663 Todesfälle (+2) –> keine aktuelle Meldung am Sonntag
  • Berlin: 15.647 (+74) / 231 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 4464 (+39) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2557 (+46) / 59 Todesfälle (+0) –> keine aktuelle Meldung am Sonntag
  • Hamburg: 8240 (+65) / 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 19.788 (+172) / 552 Todesfälle (+1)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1247 (+43) / 20 Todesfälle (+0) –> keine aktuelle Meldung am Sonntag
  • Niedersachsen: 21.059 (+121) / 690 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 72.579 (+518) / 1884 Todesfälle (+2)
  • Rheinland-Pfalz: 11.077 (+71) / 256 Todesfälle (+1)
  • Saarland: 3482 (+13) / 177 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 7.387 (+49) / 238 Todesfälle (+2) –> keine aktuelle Meldung am Sonntag
  • Sachsen-Anhalt: 2714 (+20) / 68 Todesfälle (+0) –> keine aktuelle Meldung am Sonntag
  • Schleswig-Holstein: 4938 (+24) / 162 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 4200 (+42) / 191 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 04.10.2020, 20.30 Uhr): 299.196 (9497 Todesfälle)

Vortag (Stand 03.10.2020, 20.00 Uhr): 297.887 (9491 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 261.900

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 27.799 (+303)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 04.10.): 1,23 (Vortag: 1,10)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 426 (+22)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 211 (+7)

TOP-NEWS: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: "Ganz Deutschland wird Risikogebiet"

20.17 Uhr: Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Mediziner Karl Lauterbach erwartet angesichts der stark ansteigenden Corona-Infektionszahlen, dass "quasi ganz Deutschland ein Risikogebiet wird." Dem Berliner "Tagesspiegel" sagte er: "Ich gehe davon aus, dass wir die Zahl von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner pro Woche sehr bald in vielen Regionen in Deutschland überschreiten werden." Die bestehenden Quarantäneregelungen würden deshalb bald "kaum mehr Sinn machen", sagte Lauterbach.

"Ob man reist oder nicht, wird kaum noch einen Unterschied machen. Quarantänevorschriften könnten daher für Reisen in Deutschland in wenigen Wochen keine große Rolle mehr spielen." Viel wichtiger seien weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus wie ein bundesweites Verbot von privaten Feiern mit mehr als 25 Personen und eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen, auf denen sich Menschen nahekommen und laut gesprochen wird. dpa/Bernd von Jutrczenka/dpa Fordert wegen der Corona-Pandemie kostenlose Grippeschutz-Impfungen für alle Versicherten: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

81 Corona-Fälle in Schlachthof in Sögel – Corona-Regeln verschärft

18.06 Uhr: Im emsländischen Sögel sind inzwischen 81 Beschäftigte des Schlachthofes Weidemark mit dem Coronavirus infiziert. Um eine weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen, gibt es eine neue Allgemeinverfügung für die Samtgemeinde Sögel. Zusammenkünfte im öffentlichen und im privaten Raum sind ab sofort mit maximal 6 Personen erlaubt; diese Grenze gelte auch für Betriebe in Gaststätten pro Tisch, wie der Landkreis Emsland am Sonntag mitteilte.

Die Kontaktbeschränkung beziehe sich nicht auf enge Familienangehörige oder ein Treffen von maximal zwei Hausständen. Ausnahmen seien auch Anlässe wie Hochzeits- oder Erstkommunionfeiern, Taufen oder Beerdigungen. Die Allgemeinverfügung sei zunächst bis einschließlich 19. Oktober 2020 gültig.

Schüler und Lehrer der allgemeinbildenden Schulen des Sekundarbereichs I und II müssen bis zu den Herbstferien auch während des Unterrichts in den Klassenräumen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Untersagt seien der Trainings- und Wettkampfbetrieb in Mannschafts- oder Kontaktsportarten sowie der Schulsport. Für Veranstaltungen in der Samtgemeinde Sögel gibt die Allgemeinverfügung eine maximale Teilnehmerzahl von 100 Personen vor. Es gilt dort ein Verbot des Ausschanks von Spirituosen ab 18.00 Uhr und von sonstigen alkoholischen Getränken ab 22.00 Uhr.

"Im gesamten Kreisgebiet beobachten wir ein dynamisches Infektionsgeschehen, so dass wir bei derzeit 137 Fällen die kritische Marke von 35 Corona-Neufällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten haben", sagte Landrat Marc-André Burgdorf.

Alle im Schlachthof beschäftigten Corona-Infizierten und ihre Kontaktpersonen, die zu einem Großteil in der Samtgemeinde Sögel wohnen, befinden sich in Quarantäne. Die ersten Fälle hatten sich bei Tests durch den Betriebsarzt bestätigt. Nach Angaben der Gemeinde Sögel werden die rund 2000 Mitarbeiter des Schlachthofes regelmäßig auf das Virus getestet.

Modedesigner Kenzo Takada an Covid-19 gestorben

16.56 Uhr: Der international erfolgreiche Modedesigner Kenzo Takada ist an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Der 81-jährige Gründer des Unternehmens Kenzo sei am Sonntag in einem Krankenhaus in Neuilly-sur-Seine bei Paris gestorben, teilte ein Sprecher mit. Der japanische Designer hatte von Paris aus unter seinem Vornamen Kenzo weltweit Karriere gemacht. dpa Der japanische Modeschöpfer Kenzo Takada

In Frankreich füllen sich nun auch die Intensivbetten wieder

15.46 Uhr: Zu wenige Intensiv-Betten und zu wenig Personal: Frankreichs Krankenhäuser sind für eine zweite Corona-Welle schlecht gewappnet, meinen Gesundheitsvertreter und Gewerkschaften. Sie werfen der Regierung von Präsident Emmanuel Macron vor, ihre Versprechen nicht eingelöst zu haben.

Offiziell zählt Frankreich rund 5000 Betten auf seinen Intensivstationen. Davon waren zuletzt gut 1200 mit Corona-Patienten belegt. Das sind zwar noch deutlich weniger als die bis zu 7000 lebensgefährlich Erkrankten auf dem Höhepunkt der ersten Welle Anfang April, Sorge bereitet aber die hohe Zahl von Neueinweisungen. In der vergangenen Woche kamen laut Gesundheitsbehörde fast 850 Notfall-Patienten dazu. dpa/Ludovic Marin/AFP/dpa Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, will im Belarus-Konflikt vermitteln.

Nach Krisensitzungen mit den Krankenhäusern hatte Paris im Sommer 4000 zusätzliche Betten zugesagt, diese stehen aber bisher nicht zur Verfügung. Mehrere Gewerkschaften haben deshalb für den 15. Oktober zu neuen Streiks in den öffentlichen Kliniken aufgerufen, dabei geht es auch um höhere Löhne.

Frankreich hatte mit 16.972 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden einen Tagesrekord erzielt. Wie die Behörden am Samstagabend mitteilten, wurde damit der bisherige Höchstwert von 16 096 neuen Fällen vom 24. September überschritten. Die Corona-Lage in Frankreich ist sehr angespannt. Bis auf die an Deutschland grenzende Region Grand Est gilt für Frankreich eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts.

Bisher starben in der Covid-19-Pandemie rund 32 000 Menschen. In vielen Städten Frankreichs gilt die Maskenpflicht auch unter freiem Himmel. In der Hafenstadt Marseille haben Bars und Restaurants komplett geschlossen. In Paris droht wegen der angespannten Corona-Lage ebenfalls ihre Schließung.

Ärztechef Montgomery: Niemand will einen zweiten Lockdown

15.37 Uhr: Der Vorstandschef des Weltärztebundes. Frank Montgomery, hat gegenüber dem "NDR" betont, dass er einem zweiten Lockdown extrem kritisch gegenüberstehe. Niemand wolle einen erneuten Lockdown, sagte Montgomery dem Sender. Er appelliert daher an die Bevölkerung, sich an die Corona-Regeln zu halten und nicht zu nachlässig zu werden.

Nach Masken-Streit: Mehrere Männer greifen Busfahrer in Bayern an

12.17 Uhr: Im Zuge eines Streits um Corona-Masken haben mehrere Männer einen Busfahrer im niederbayerischen Spiegelau angegriffen. Der Busfahrer hatte die Männer zuvor aufgefordert, wegen des Coronavirus einen Mund-Nasen-Schutz im Bus zu tragen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Da sich einige der Männer weigerten, warf der Fahrer die Gruppe aus dem Bus.

Daraufhin kam es zu einem Handgemenge: Zwei bis drei Männer griffen nach Polizeiangaben den Busfahrer an und versuchten, ihn aus dem Fenster der Fahrertüre nach draußen zu ziehen. Dieser Versuch scheiterte jedoch – die Männer flüchteten. Der Fahrer erlitt bei dem Vorfall vom Samstag leichte Verletzungen, der Bus wurde beschädigt. Es wurden Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung und Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz eingeleitet.

Polizei löst Corona-Party mit 100 Teilnehmern in Flüchtlingsheim auf

12.01 Uhr: In einem Flüchtlingsheim in Landshut hat die Polizei am Wochenende zwei Mal hintereinander Feiern mit Dutzenden Menschen beendet – am Samstag und am Sonntag. Die Einsatzkräfte lösten die Partys aufgrund der geltenden Hygienevorschriften und zum Schutz der Bewohner auf, wie ein Sprecher sagte.

Am Samstag sei infolge seiner starken Alkoholisierung ein Mann bewusstlos gewesen, ein Notarzt habe ihn versorgt. 20 Menschen seien aus dem Gebäude verwiesen worden. Da sie nicht in dieser Unterkunft wohnten, sei der Aufenthalt verboten – sie sollen wegen Hausfriedensbruch angezeigt werden.

Am Sonntag hätten etwa 100 Heimbewohner und etwa 50 Menschen, die sich unerlaubt dort aufhielten, zusammen in den Gängen des Gebäudes gefeiert. Wiederum seien die Hygienevorschriften nicht eingehalten worden. Als die Polizei erneut anrückte, "flüchteten die meisten Feiernden in ihre Zimmer und die Unberechtigten verließen zumeist das Gelände", wie es hieß.

TOP-NEWS: Inzidenzwert von mehr als 50: Sechs Corona-Hotspots in Deutschland

08.40 Uhr: In Deutschland gibt es aktuell laut Darstellung des Robert-Koch-Instituts sechs Corona-Hotspots – also Landkreise mit mehr als 50 Infektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen Tagen. Zwei davon liegen in Nordrhein-Westfalen, drei in Berlin und einer in Niedersachsen.

  • Hamm: 99
  • Remscheid: 59
  • Berlin-Mitte: 57
  • Berlin-Neukölln: 57
  • Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg: 52
  • Vechta: 50

Spahn kündigt Corona-Schnelltests für Pflegeheime und Krankenhäuser an

Sonntag, 04. Oktober, 07.05 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Corona-Schnelltests für Krankenhäuser und Pflegeheime angekündigt. "Schnelltests kommen vor allem für Besucher, Beschäftigte, Bewohner und Patienten von Pflegeheimen und Krankenhäusern in Betracht", sagte Spahn der "Bild am Sonntag". "Damit können wir verhindern, dass sich alte und kranke Mitbürgerinnen und Mitbürger anstecken. Für sie ist die Gefahr von schwerwiegenden Folgen einer Infektion am größten." Die Frage, wann und unter welchen Bedingungen die Schnelltests von den Krankenkassen bezahlt würden, werde zum 15. Oktober geregelt. dpa/Jörg Carstensen/dpa Jens Spahn (CDU) bei einer Pressekonferenz.

Alten- und Pflegeheime sollen ab dem 15. Oktober flächendeckend Corona-Tests durchführen, um Bewohner, Personal und Besucher besser vor dem Virus zu schützen. Der Referenten-Entwurf des Gesundheitsministeriums für eine Nationale Teststrategie sieht laut "Spiegel" ähnliche Regelungen für Krankenhäuser, Einrichtungen für ambulantes Operieren, Arzt- und Zahnarztpraxen, Dialyseeinrichtungen, Praxen humanmedizinischer Heilberufe sowie ambulante Pflegedienste vor.

Werde in solchen Einrichtungen eine Infektion festgestellt, habe jeder, der in den vorangegangenen zehn Tagen dort gewesen sei, Anspruch auf einen Test, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf den Entwurf. Pflegeheime sollten zum Beispiel ein monatliches Kontingent für sogenannte Antigen-Schnelltests bekommen.

Bezahlt werden sollen die Schnelltests demnach über den Gesundheitsfonds, aus dem gesetzliche Krankenkassen ihre Mittel erhalten. Das Ministerium veranschlage dafür einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag, abhängig von der Entwicklung des Testgeschehens, hieß es in dem Bericht weiter.

Surftipp: Donald Trump an Corona erkrankt: US-Präsident litt unter Atemnot – Bericht

Auch Berlin-Neukölln gilt in Schleswig-Holstein nun als Risikogebiet

22.37 Uhr: Schleswig-Holstein hat nach dem Bezirk Berlin-Mitte auch Berlin-Neukölln wegen der hohen Corona-Infektionszahlen als Risikogebiet im Inland ausgewiesen. Das sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Samstag in Kiel. Für Urlauber oder Urlaubs-Rückkehrer hat das zur Folge, dass sie sich sofort 14 Tage in Quarantäne begeben oder zwei negative Corona-Tests innerhalb von fünf Tagen vorweisen müssten. Auch die Städte Hamm und Remscheid – beide in Nordrhein-Westfalen – gelten in Schleswig-Holstein als Risikogebiete.

Fast 17.000 Corona-Neuinfektionen in Frankreich

22.07 Uhr: Frankreich hat mit 16.972 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden einen Tagesrekord erzielt. Wie die Behörden am Samstagabend mitteilten, wurde damit der bisherige Höchstwert von 16.096 neuen Fällen vom 24. September überschritten. Die Corona-Lage in Frankreich ist sehr angespannt. Bis auf die an Deutschland grenzende Region Grand Est gilt für Frankreich eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts.

Bisher starben in der Covid-19-Pandemie rund 32.000 Menschen. In vielen Städten Frankreichs gilt die Maskenpflicht auch unter freiem Himmel. In der Hafenstadt Marseille haben Bars und Restaurants komplett geschlossen. In Paris droht wegen der angespannten Corona-Lage ebenfalls ihre Schließung. Daniel Cole/AP/dpa Restaurant- und Barbesitzer werfen Teller und Gläser bei einer Demonstration gegen Restaurant- und Barschließungen

In den Niederlanden erneut Rekordzahl der Neu-Infektionen

21.45 Uhr: Die Fallzahlen in den Niederlanden steigen weiterhin ungebremst weiter. Am Samstag wurden mit 3967 fast 4000 Neuinfektionen gemeldet – ein Rekordanstieg. Am Tag zuvor waren es 3829 – damit liegen die Fallzahlen deutlich über dem Niveau der ersten Welle im Frühjahr. Dort waren in der Spitze rund 1300 tägliche Neuinfektionen verzeichnet worden. AFP/SID/PHIL NIJHUIS Mark Rutte äußerte sich zur Corona-Situation

TOP-NEWS: Mehr als 2000 Corona-Neuinfektionen, obwohl fünf Bundesländer nicht melden – R-Wert wieder über 1

20.20 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben am Samstag 2108 neue Fälle gemeldet. Damit sinkt die Zahl im Vergleich zum Freitag (2763). Allerdings meldeten am Samstag fünf Bundesländer keine neuen Zahlen, darunter auch Bayern, das zuletzt mit mehreren Hundert Fällen pro Tag in die Statistik einging. Nordrhein-Westfalen meldete am Samstag die höchste Zahl an Neuinfektionen, mit 706 waren es rund 70 Fälle weniger als am Vortag.

Die Reproduktionszahl ist am Samstag auf 1,10 gestiegen und liegt erstmals seit Tagen wieder über der kritischen Marke von 1. Am Freitag lag die Zahl noch bei 0,97. Am Donnerstag hatte sie bei 0,90 gelegen. Fünf Menschen sind laut der nicht vollständigen Meldungen in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben und damit fünf weniger als am Freitag. 9491 Todesfälle gibt es in Deutschland insgesamt.

Die Zahl der belegten Intensivbetten liegt bei 404, was einem starken Anstieg von 28 Betten gleichkommt. Nach 18 Betten mehr am Freitag steigt diese wichtige Zahl also weiter an. 204 Patienten werden derzeit invasiv beatmet, auch das entspricht einem Anstieg, vier Patienten sind es nun mehr als gestern. Aktive Corona-Fälle – also Menschen, die aktuell am Virus erkrankt sind – sind im Moment 27.496 zu verzeichnen – das sind 703 mehr als am Vortag und entspricht einem starken Anstieg.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 50.755 (+355) / 1888 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 68.892 (+358) / 2663 Todesfälle (+2) –> keine aktuelle Meldung am Samstag
  • Berlin: 15.573 (+203) / 231 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 4425 (+42) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2557 (+46) / 59 Todesfälle (+0) –> keine aktuelle Meldung am Samstag
  • Hamburg: 8175 (+112) / 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 19.616 (+292) / 552 Todesfälle (+1)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1247 (+43) / 20 Todesfälle (+0) –> keine aktuelle Meldung am Samstag
  • Niedersachsen: 20.938 (+272) / 690 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 72.061 (+706) / 1882 Todesfälle (+3)
  • Rheinland-Pfalz: 11.006 (+68) / 256 Todesfälle (+1)
  • Saarland: 3469 (+18) / 177 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 7.387 (+49) / 238 Todesfälle (+2) –> keine aktuelle Meldung am Samstag
  • Sachsen-Anhalt: 2714 (+20) / 68 Todesfälle (+0) –> keine aktuelle Meldung am Samstag
  • Schleswig-Holstein: 4914 (+16) / 162 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 4158 (+24) / 191 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 03.10.2020, 20.00 Uhr): 297.887 (9491 Todesfälle)

Vortag (Stand 02.10.2020, 19.27 Uhr): 295.779 (9486 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 260.900

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 27.496 (+703)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 03.10.): 1,10 (Vortag: 0,97)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 404 (+28)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 204 (+4)

In Madrid entlädt sich Wut über Corona-Lockdown

18.58 Uhr: Der Bürgermeister von Madrid, José Luis Martínez-Almeida, hat die Zwangsabriegelung seiner Stadt durch die spanische Zentralregierung als "Quatsch" kritisiert. "Es gibt jetzt mehr Bewegung in der Hauptstadt als gestern", sagte Martínez-Almeida am Samstag dem Radiosender Cope. Am Hauptbahnhof Atocha, am Flughafen und auch sonst habe die linke Zentralregierung bisher keine Kontrollen errichtet, sagte der konservative Politiker. Die Wirtschaft erleide zudem enorme Verluste, bei den Menschen herrsche Ungewissheit. "Die Regierung hat Madrid in ein Chaos gestürzt." Die spanische Hauptstadt gilt als ein Corona-Hotspot. Paul White/AP/dpa

Neben Madrid sind seit Freitagabend neun weitere Kommunen im Großraum der Hauptstadt gegen den Willen der Regionalregierung abgesperrt. Betroffen sind knapp 4,8 der 6,6 Millionen Einwohner der Region. Diese Menschen dürfen ihre jeweilige Wohngemeinde nur noch aus triftigem Grund verlassen – etwa, um zur Arbeit zu fahren. Auswärtige dürfen diese Städte nur in Ausnahmefällen betreten. Daneben sind unter anderem Versammlungen von mehr als sechs Menschen verboten, Bars und Restaurants müssen um 23 Uhr schließen.

EU-Arzneibehörde untersucht mögliche Nierenschäden durch Remdesivir

16.00 Uhr: Der auch zur Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe eingesetzte Wirkstoff Remdesivir wird in Europa wegen möglicher Nierenkomplikationen genauer unter die Lupe genommen. Man habe nach entsprechenden Berichten ein Sicherheits-Prüfverfahren für das Medikament Veklury gestartet, teilte die Arzneimittelagentur der EU (EMA) bereits am Freitag mit. Das Präparat basiert auf Remdesivir. Bei einigen Patienten sollen demnach akute Nierenprobleme aufgetreten sein, erklärte die Behörde mit Hauptsitz in Amsterdam. Mehrere Medien hatten über die EMA-Untersuchung berichtet.

Auch US-Präsident Donald Trump nimmt nach Angaben seines Leibarztes Sean Conley Remdesivir ein. Trump hält sich nach dem Bekanntwerden seiner Corona-Ansteckung derzeit im Militärkrankenhaus Walter Reed bei Washington auf – vorsorglich, wie es vonseiten des Weißen Hauses hieß. Der Präsident habe nur leichte Symptome. dpa/Ulrich Perrey/dpa-POOL/dpa Remdesivir ist das einzige in der EU zugelassene Medikament zur spezifischen Behandlung von Covid-19.

Die Arznei hat in der EU seit Juli eine bedingte Zulassung für die Therapie von Erwachsenen und Jugendlichen, die an einer Lungenentzündung infolge einer Corona-Infektion leiden. Mögliche Nebenwirkungen sollen dabei weiter beobachtet werden.

Bei schwer kranken Patienten wurden die Risiken im Vergleich zum möglichen Nutzen von Remdesivir vorerst als vertretbar angesehen. Die Pharmaindustrie hatte die Substanz ursprünglich zur Bekämpfung des Ebola-Virus entwickelt – ihr werden aber auch Wirkungen auf den Sars-CoV-2-Erreger zugeschrieben.

Die EMA hatte eine mögliche Giftigkeit von Veklury in Bezug auf die Nieren schon als "wichtiges potenzielles Risiko" eingestuft. Nun läuft eine verstärkte Überwachung zur Sicherheit des Medikaments.

TOP-NEWS: Bericht: Spahn plant massenhaft Corona-Tests in Pflegeheimen

15.34 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fasst einem Bericht zufolge flächendeckende Coronatests in Senioren- und Pflegeheimen ins Auge. Dies sei in einem Referenten-Entwurf seines Ministeriums für eine Nationale Teststrategie vorgesehen, die Mitte Oktober in Kraft treten soll, berichtete der "Spiegel" am Samstag. Die massenhaften Tests in den Heimen sollten Personal, Besucher und Bewohner besser vor dem Virus schützen.

Ähnliche Regelungen sieht der 23-seitige Entwurf nach "Spiegel"-Informationen für Krankenhäuser, Einrichtungen für ambulantes Operieren, Arzt- und Zahnarztpraxen, Dialyseeinrichtungen, Praxen humanmedizinischer Heilberufe sowie ambulante Pflegedienste vor.  dpa/Jörg Carstensen/dpabild Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister.

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