Neue Chemotherapie mit Licht benötigt lediglich eine Injektion – Heilpraxis

Verbesserte Behandlung von Krebs in Aussicht

Eine neue Phototherapie-Technologie kann die Effizienz einer Chemotherapie deutlich erhöhen und gleichzeitig dabei auftretende Schmerzen reduzieren und Nebenwirkungen minimieren.

Durch die sogenannte Phototherapie-Technologie kann die Chemotherapie verbessert werden und gleichzeitig ist es möglich, dass dabei auftretende Schmerzen und unangenehme Nebenwirkungen reduziert werden, so das Ergebnis einer Untersuchung unter der Beteiligung von Forschenden der Korea University und der Seoul National University. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „ACS Nano“ publiziert.

Behandlung von Krebs mit weniger Nebenwirkungen

Die Fachleute aus Korea haben ein auf Krebs ausgerichtetes Phototherapeutikum entwickelt, welches eine vollständige Beseitigung von Krebszellen mit weniger Nebenwirkungen verspricht. Dieses erfordert nur eine Injektion und eine wiederholte Phototherapie.

Die Phototherapie ist einer Krebsbehandlungsmethode, bei der Licht verwendet wird. Bei dieser Form der Behandlung wird ein sogenannter Photosensibilisator injiziert, der Krebszellen als Reaktion auf einen Laser zerstört. Die Behandlung hat weniger Nebenwirkungen als eine Strahlentherapie oder eine allgemeine Chemotherapie (die unweigerlich auch gesundes Gewebe schädigen), so dass eine wiederholte Behandlung möglich ist, berichten die Forschenden.

Schwächen herkömmlicher Photosensibilisatoren

Jedoch hielt die Wirkung der herkömmlichen Photosensibilisatoren nur für eine Sitzung an und der Photosensibilisator musste bei jeder Wiederholung der Behandlung erneut verabreicht werden. Außerdem reicherte sich der restliche Photosensibilisator nach der Behandlung in der Haut oder den Augen an und verursachte lichtbedingte Nebenwirkungen.

Daher wurde empfohlen, die betroffenen Personen nach der Behandlung für einige Zeit von Sonnenlicht und Innenraumbeleuchtung zu isolieren. Die behandelten Menschen leiden also jedes Mal unter den Schmerzen der Injektion und den Unannehmlichkeiten der Isolation, erklären die Fachleute.

Zuletzt wurden Photosensibilisatoren mit phototherapeutischer Wirkung entwickelt, die nur im Krebsgewebe aktiviert werden, jedoch trotzdem noch toxisch wirken und für jede Wiederholungsbehandlung injiziert werden müssen.

Wie funktioniert die neue Behandlung?

Die Forschungsgruppe verwendete nun Peptide, die selektiv auf Krebsgewebe abzielen und sich in einer bestimmten Reihenfolge zusammensetzen, um die mit der Phototherapie-Technologie verbundenen Probleme zu lösen. Der so entwickelte peptidbasierte Photosensibilisator aktiviert phototherapeutische Effekte nur im Krebsgewebe, indem internalisierendes RGD-Peptid (iRGD) verwendet wird, welches selektiv in Krebsgewebe eindringen und dieses als Ziel anvisieren kann.

Krebszellen zerstören, ohne normale Zellen zu beeinträchtigen

Wenn dieser neu entwickelte Photosensibilisator in einen lebenden Körper injiziert wird, aktiviert ihn die Körpertemperatur und er aggregiert zu einer vom Forschungsteam entworfenen supramolekularen Anordnung, um sich um Krebszellen herum abzulagern. Die anschließende Phototherapie kann Krebszellen zerstören, ohne dabei normale Zellen zu beeinträchtigen, erläutert das Team.

Das von den Forschenden entwickelte Phototherapeutikum wurde Mäusen injiziert, denen ein Tumor implantiert worden war. Der Photosensibilisator wurde um den Tumor herum gespeichert und über einen langen Zeitraum (zwei bis vier Wochen) kontinuierlich freigesetzt, was die Fähigkeit demonstriert, den Tumor mit nur einer Injektion um das Krebsgewebe herum selektiv anzugehen, erklären die Forschenden.

Gewebe und Organe wurden geschützt

Außerdem wurde keine Toxizität festgestellt, die das Gewebe und die wichtigsten Organe um den Krebs herum zerstörte, selbst bei wiederholter Bestrahlung. Das krebsartige Gewebe wurde durch wiederholte Eingriffe schließlich vollständig entfernt.

„Wir haben ein auf Krebs abzielendes Peptid-Phototherapeutikum entwickelt, welches durch supramolekulare Selbstmontage ohne zusätzliche Hilfsstoffe ein Reservoir bildet, wenn es in vivo injiziert wird”, berichtet Se-hoon Kim vom Korea Institute of Science and Technology (KIST) in einer Pressemitteilung.

„Das entwickelte phototherapeutische Mittel wird voraussichtlich in der zukünftigen Phototherapie nützlich sein, da es eine langfristige wiederholte Phototherapie ohne Toxizität nach nur einer Injektion bis zur vollständigen Entfernung des Krebses ermöglicht und eine einfache Formulierung mit einer einzigen Komponente hat”, fügt der Experte hinzu. (as)

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