Nach vielen betroffenen Kindern in China: Bakterium breitet sich auch in Deutschland aus
Ein in China aufgetretener Krankheitserreger, der kürzlich Ängste vor einer neuerlichen Pandemie aufkommen ließ, breitet sich offenbar auch in Deutschland aus. Es handelt sich um das Bakterium „Mycoplasma Pneumoniae“, einen Auslöser sogenannter atypischer Lungenentzündungen.
Dies berichtet das Nachrichtenmagazin FOCUS in seiner neuen, am Samstag erscheinenden Ausgabe unter Berufung auf Berichte aus dem Raum Hamburg. „Wir sehen in der Tat einige teils schwere Infektionen mit Mykoplasmen“, sagt der Kinder-Pneumologe Philippe Stock, Ärztlicher Direktor am Altonaer Kinderkrankenhaus, dem FOCUS.
Betroffene können „seltene Komplikationen“ entwickeln
Auch aus vielen anderen Regionen berichteten Ärzte mit eigener Praxis von einer ähnlichen Häufung. Das „typische Altersfenster“ beziffert Stock auf 5 bis 16 Jahre. Die Symptome quälender Hustenreiz und Verengung der Atemwege seien „stark ausgeprägt“. Man müsse die jungen Patienten sieben bis zehn Tage stationär behandeln. Es seien „seltene Komplikationen“ aufgetreten, nämlich „entzündliche Verletzungen der Schleimhäute und des Rachens“.
An der Hamburger Kinderklinik musste allerdings bislang kein Patient wegen „Mycoplasma Pneumoniae“ maschinell beatmet werden, und, so Stock: „Bei keinem der von uns behandelten Fälle bestand jemals Lebensgefahr.“ Wie FOCUS weiter berichtet, wiesen in den benachbarten Niederlanden staatliche Gesundheitsforscher bereits auf eine deutlich erhöhte Zahl von Lungenentzündungen bei 5- bis 14-Jährigen hin.
Dr. Specht: „Häufigste Ursache für atypische Lungenentzündungen bei Kindern“
In einem Interview mit dem Sender RTL sagte Mediziner Christoph Specht über Mykoplasma-Infektionen: „Diese Bakterien sind die häufigste Ursache für atypische Lungenentzündungen bei Kindern. Das haben wir vor Corona immer wieder gesehen.“
Nach der Corona-Pandemie seien die Fälle stark zurückgegangen. Infektiologen hätten sich jedoch stets gefragt, wann der Erreger wohl wieder vermehrt auftreten werde. „Denn ganz weg war er nie“, ist sich Specht sicher. „Der Wegfall der Maßnahmen könnte dazu geführt haben, dass diese Infektionen jetzt wieder deutlich ansteigen.“
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