Kann Ihre Apothekensoftware KIM?
Der TI-Score der Gematik, der anzeigt, inwiefern Softwareanbieter bestimmte Anwendungen innerhalb der TI schon umgesetzt haben, hat eine neue Funktion: Man kann nun sehen, zu welchem Grad der E-Maildienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) in den verschiedenen Apothekenverwaltungssystemen verfügbar ist. Bislang erfüllt nur ein Anbieter alle Anforderungen.
Der Kommunikationsdienst KIM soll einen sicheren Austausch zwischen Leistungserbringern im Gesundheitswesen ermöglichen. Im Prinzip werden darüber E-Mails verschickt, nur dass diese nicht über das Internet von einem Nutzer zum anderen gelangen, sondern über die Telematikinfrastruktur. Ziel soll sein, die teils langsamen und vor allem unsicheren Kommunikationswege, wie das Fax, zurückzudrängen und einen einheitlichen Kanal in der Gesundheitsbranche zu etablieren.
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Genutzt wird das System derzeit vor allem von Ärzten und Zahnärzten. Für sie gibt es zwar auch keine explizite KIM-Pflicht, aber Vertragspraxen sind bereits seit einer Weile angehalten, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen per KIM an die Kassen zu schicken. Zahnarztpraxen reichen zum Beispiel Kostenpläne über KIM ein.
Von den Apothekern hat den Ergebnissen einer DAZ-Umfrage zufolge die Mehrheit KIM noch nie benutzt. Laut einer Mitteilung der Gematik verfügen aktuell etwas mehr als 2.100 der bundesweit 18.000 Apotheken über eine KIM-Adresse. Dabei lägen auch die Vorteile für Apotheker:innen klar auf der Hand, findet die Gematik: Mit Blick auf die Heimversorgung vereinfache das digitale Rezeptmanagement via KIM die Arbeitsabläufe der versorgenden Apotheken, Rück- und Verständnisfragen an Ärzt:innen könnten einfach und schnell gestellt werden. Im Gegensatz zu den Arztpraxen erhalten Apotheken übrigens keine Refinanzierung, sie müssen die Kosten für das Einrichten des Dienstes selbst tragen.
Nur ein Anbieter erfüllt alle Merkmale
Eine neue Funktion im TI-Score der Gematik gibt nun Einblick, inwiefern das Apothekenverwaltungssystem (AVS) bereit für KIM ist. Für die Erhebung hat die Gematik den aktuellen Stand bei den Softwareherstellern abgefragt. Das Ergebnis: Nur eine AVS erfüllt bisher alle definierten Merkmale. Und das ist Pharmatechnik – das Unternehmen hatte bereits bei der Expopharm im vergangenen Herbst erklärt, daran zu arbeiten.
Auch ADG hat das Modul dem Score zufolge in allen Apotheken ausgerollt. Empfang und Verarbeitung von E-Rezepten per KIM werden aber noch nicht unterstützt und es fehlen Screenshots und Referenzen. Die nächsten im Ranking sind die Noventi-Systeme. Diese unterstützen bereits Empfang und Verarbeitung von E-Rezepten per KIM, das System ist aber noch nicht in allen Apotheken ausgerollt. Die anderen Hersteller, darunter CGM und Aposoft, haben dem Score zufolge der Gematik gegenüber keine Angaben gemacht.
Die Gematik appelliert nun an die AVS-Anbieter, so früh wie möglich mit der Implementierung von KIM in ihren Systemen zu beginnen, damit zukünftig die Vorteile für Apothekerinnen und Apotheker auch in der Fläche spürbar werden.
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