In welchen Bundesländer sich die Corona-Zahlen rasant entwickeln und wo es entspannter ist

Alle wichtigen Zahlen, Daten und Fakten zur Covid-19-Pandemie: In den Monaten der Krise hat sich die Corona-Pandemie auch zu einem Informationsdschungel entwickelt. FOCUS Online will Ihnen Orientierung geben – und zeigt Ihnen jeden Tag die wichtigsten, aktuellen Trends zu Covid-19.

20. Oktober, 13 Uhr: Corona-Trends für Deutschland

  • Neuinfektionen: 6868; Gesamt: 373.167
  • Neue Todesfälle: 47; Gesamt: 9836

Am Dienstagmorgen meldeten die Gesundheitsämter der Bundesländer dem Robert Koch-Institut (RKI) insgesamt 6868 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Die meisten davon fallen erneut auf Nordrhein-Westfalen (2150) und Bayern (1145). Auch Hessen meldet mit 782 neuen Fällen einen großen Anstieg. Die Zahl der aktiven Fälle lag am Montagabend bei 64.420. Das waren 3285 Fälle mehr als am Vortag.

RKI  

Die 7-Tage-Inzidenz ist deutschlandweit am Dienstagmorgen erneut gestiegen. Lag sie am gestrigen Montag noch bei 45,4 Fällen pro 100.000 Einwohner, kletterte die Zahl nun auf 48,6. Im September lag sie noch überwiegend bei weniger als 20 Fällen auf 100.000 Einwohner.

Die 7-Tages-Inzidenz gibt an, wie viele von 100.000 Personen sich in einer bestimmten Region im Verlauf einer Woche infiziert haben. Der Wert ermöglicht es, das Infektionsgeschehen verschiedener Landkreise besser miteinander zu vergleichen. Als entscheidende Ziffer gilt hier 50: Übersteigt die 7-Tages-Inzidenz diesen Wert, gilt die Lage in diesem Landkreis als kritisch und die Stadt sollte Maßnahmen ergreifen.

Im Verlauf der Pandemie hatten einzelne Bundesländer wie auch Bayern den Wert auf 35 oder 30 heruntergesetzt und als Frühwarnsystem eingesetzt, um bereits bei diesem Wert stufenweise Lockerungen zurückzufahren.

129 Landkreise in Deutschland haben derzeit eine Inzidenz von mehr als 50 Fällen auf 100.000 Einwohner. Gestern waren es noch 76. 25 Kreise meldeten dem RKI sogar mehr als 100 Fälle pro 100.000. Auch hier sind seit gestern acht Kreise hinzugekommen. In zwei Kreisen liegt die Inzidenz sogar über 200, nämlich im Landkreis Berchtesgadener Land mit 236 Fällen auf 100.000 Einwohner, gefolgt vom Stadtkreis Delmenhorst mit einer Inzidenz von 211,5. Auch in Berlin Neukölln liegt die Inzidenz mit 156,6 weiterhin sehr hoch.

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Die aktuelle Lage in den Bundesländern

Ein Blick auf die aktuelle Karte des RKI zeigt insbesondere Hotspots in

  • Berlin
  • Bremen
  • Niedersachsen
  • NRW
  • Saarland
  • Rheinland-Pfalz
  • Hessen
  • Sachsen
  • Baden-Württemberg
  • Bayern

RKI

Die Zahlen spiegeln wider, dass die 7-Tage-Inzidenz weiterhin in Berlin (84,5) sehr hoch ist, wenn auch im Vergleich zum Vortag etwas gefallen (87,9). Ebenfalls hohe 7-Tages-Inzidenzen zeigen –

  • Bremen mit 76,3 Fällen pro 100.000 Einwohnern
  • das Saarland mit 66,9
  • Hessen mit einer Inzidenz von 64,5
  • NRW mit 62,2
  • Bayern mit 50,9

Unterhalb der Inzidenz von 50 und auch des Deutschlandschnitts von 48,6 folgen die Bundesländer:

  • Baden-Württemberg mit 47,5
  • Hamburg mit 40,2
  • Sachsen mit 40,1
  • Rheinland-Pfalz mit 39,4
  • Niedersachsen mit 34,3

Eine Inzidenz von unter 25 melden noch fünf Bundesländer:

  • Brandenburg mit 23,6
  • Thüringen mit 22,6
  • Schleswig-Holstein mit 19
  • Mecklenburg-Vorpommern mit 17,0
  • Sachsen-Anhalt mit 15,8

Die Entwicklung in den Bundesländern

Schaut man sich die Entwicklung der 7-Tages-Inzidenzen in den Bundesländern seit Anfang Oktober an, ist die Tendenz eindeutig: Überall steigen die Zahlen – allerdings unterschiedlich rapide.

Zeigte die Landkarte am 1. Oktober noch kaum rote und wenig orange Flecken in Deutschland, ist sie 19 Tage später vor allem im Süd-Westen übersät davon. 

RKI Die Karte des RKI-Lageberichts vom 1. Oktober.   RKI Die Karte des RKI-Lageberichts vom 19. Oktober.

Schon Anfang Oktober lag die Inzidenz in Berlin besonders hoch (29,4), noch höher lag sie alleine in Bremen (31,2). Über dem damals noch recht niedrigen Deutschland-Durchschnitt von 14,9 bewegten sich zudem Hamburg (22,3), NRW (20,6), Hessen (16,2) und Bayern (16,0).

RKI Die Zahlen des RKI-Lageberichts vom 1. Oktober.  

Seitdem steigen die Zahlen in Berlin kontinuierlich. Schaut man sich seit dem 1. Oktober die vom RKI gemeldeten Inzidenzen alle drei Tage an, sieht man einen kontinuierlich steigenden Verlauf.

Die Inzidenzen in Berlin im Zeitverlauf:

  • am 1. Oktober 29,4
  • am 4. Oktober 36,7
  • am 7. Oktober 42,4
  • am 10. Oktober 53,6
  • am 13. Oktober 60,5
  • am 16. Oktober 73,9
  • am 19. Oktober 87,9

Bremen

RKI  

Ein ähnliches Bild zeigt sich für Bremen, wo die Inzidenz allerdings zunächst weniger stark anstieg, dann jedoch sprunghaft:

  • am 1. Oktober 31,2
  • am 4. Oktober 34,3
  • am 7. Oktober 39,5
  • am 10. Oktober 47,9
  • am 13. Oktober 70,8
  • am 16. Oktober 73,1
  • am 19. Oktober 75,3

Hamburg

RKI

In Hamburg, das Anfang Oktober bei den 7-Tages-Inzidenzen noch an Platz 3 hinter Bremen und Berlin lag, haben sich die Zahlen ebenfalls erhöht, aber auf geringerem Niveau. Lag die Stadt in Norddeutschland Anfang Oktober bei den Inzidenzen noch über dem bundesweiten Durchschnitt, änderte sich das Richtung Mitte des Monats, schon am 13. Oktober meldete Hamburg eine geringere Inzidenz als der Bundesdurchschnitt.

RKI Die Zahlen des RKI-Lageberichts vom 13. Oktober.

Die Entwicklung in Hamburg im Detail:

  • am 1. Oktober 22,3
  • am 4. Oktober 23,2
  • am 7. Oktober 27,5
  • am 10. Oktober 29,2
  • am 13. Oktober 27,8
  • am 16. Oktober 32,6
  • am 19. Oktober 42,9

Saarland

RKI

Das Saarland machte eine gegenteilige Entwicklung durch. Hatte es am 1. Oktober noch die dritt-geringste Inzidenz in der Bundesrepublik, hat sie laut Lagebericht des RKI vom 19. Oktober die dritt-höchste:

  • am 1. Oktober 4,7
  • am 4. Oktober 8,4
  • am 7. Oktober 16,6
  • am 10. Oktober 17,7
  • am 13. Oktober 26,5
  • am 16. Oktober 44,8
  • am 19. Oktober 67,6

RKI Die Zahlen des RKI-Lageberichts vom 19. Oktober.

Die Bundesländer mit den geringsten Inzidenzen sind laut RKI-Lagebericht vom 19. Oktober:

  • Sachsen-Anhalt (14,5)
  • Schleswig-Holstein (15,5)
  • Mecklenburg-Vorpommern (16,7)

In diesen drei Bundesländern stieg die Inzidenz ebenfalls seit Anfang Oktober – in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein nach einem zunächst geringfügigen Rückgang. Allerdings fällt der Anstieg eher mäßig aus.

Sachsen-Anhalt

Die Entwicklung der Inzidenzen für Sachsen-Anhalt:

  • am 1. Oktober 6,2
  • am 4. Oktober 5,9
  • am 7. Oktober 5,6
  • am 10. Oktober 5,6
  • am 13. Oktober 7,7
  • am 16. Oktober 8,2
  • am 19. Oktober 14,5

Schleswig-Holstein

Die Entwicklung der Inzidenzen für Schleswig-Holstein:

  • am 1. Oktober 9,3
  • am 4. Oktober 7,8
  • am 7. Oktober 8,5
  • am 10. Oktober 10,4
  • am 13. Oktober 11,8
  • am 16. Oktober 12,2
  • am 19. Oktober 15,5

Mecklenburg-Vorpommern

Die Entwicklung der Inzidenzen für Mecklenburg-Vorpommern:

  • am 1. Oktober 3,4
  • am 4. Oktober 3,7
  • am 7. Oktober 6,4
  • am 10. Oktober 7,2
  • am 13. Oktober 7,2
  • am 16. Oktober 14,0
  • am 19. Oktober 16,7

Sachsen

RKI  

In Sachsen, das Anfang Oktober noch auf einem ähnlich niedrigen Niveau lag wie Schleswig-Holstein, hat die Zahl der Infizierten pro 100.000 Einwohner deutlich schneller zugenommen:

  • am 1. Oktober 8,0
  • am 4. Oktober 7,4
  • am 7. Oktober 9,4
  • am 10. Oktober 16,6
  • am 13. Oktober 21,0
  • am 16. Oktober 25,4
  • am 19. Oktober 37,9

Die Charts im Überblick:

RKI Die Zahlen des RKI-Lageberichts vom 1. Oktober.   RKI Die Zahlen des RKI-Lageberichts vom 4. Oktober. RKI Die Zahlen des RKI-Lageberichts vom 7. Oktober. RKI Die Zahlen des RKI-Lageberichts vom 10. Oktober. RKI Die Zahlen des RKI-Lageberichts vom 13. Oktober. RKI Die Zahlen des RKI-Lageberichts vom 16. Oktober. RKI Die Zahlen des RKI-Lageberichts vom 19. Oktober.

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