Ex-Berater zerreißt Johnsons Corona-Politik: Katastrophal hinter den Standards zurückgeblieben
Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: In Deutschland zeichnet sich eine Entspannung der Corona-Lage ab. Erstmals seit Oktober 2020 liegt die bundesweite Inzidenz in Deutschland wieder unter der Marke von 50. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 28. Mai
Corona-News im Überblick:
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Trotz sinkender Zahlen: Merkel will Corona-Notbremse offenbar verlängern
6.23 Uhr: Union und SPD planen die Notbremse über den 30. Juni hinaus zu verlängern. Das berichtet "Bild" unter Berufung auf die Spitze der Unionsfraktion im Bundestag. Vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel setze sich dafür ein, die aktuell bis zum 30. Juni befristete Maßnahme zu verlängern.
Dem Bericht zufolge sei aber noch nichts fixiert. Hintergrund einer möglichen Notbremsen-Verlängerung ist der Plan, die "epidemische Lage" ebenfalls bis Ende September zu verlängern. Dafür soll in der Großen Koalition eine Mehrheit bestehen.
Einigkeit gibt es aber diesbezüglich in der Union offenbar nicht. "Für eine weitere Verlängerung sehe ich keine eigene Mehrheit der Regierungsparteien bei einer Abstimmung im Bundestag" warnt etwa Mittelstandspolitiker Christian von Stetten via "Bild".
RKI-Zahlen am Morgen: Bundesweite Inzidenz fällt unter 40
Freitag, 28. Mai, 05.58 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7380 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.26 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 8769 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 39,8 an (Vortag: 41; Vorwoche: 67). An Feiertagen wie vergangene Woche am Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 192 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 226 Tote gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.669.870 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Foto: dpa Ein Mann bekommt einen Abstrich in einer Corona-Teststation.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.461.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 88.187 angegeben.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Donnerstagabend bei 0,70 (Vortag: 0,71). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 70 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Bericht: Mehr als 60 Infizierte bei Deutscher Bahn in Fulda
22.02 Uhr: An einem Standort der Deutschen Bahn in Fulda hat es einem Medienbericht zufolge einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. Wie "Buzzfeed News" am Donnerstag berichtete, wurden mehr als 60 der rund 600 Mitarbeiter positiv getestet. Der Ausbruch soll sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Werk zur Fahrzeuginstandhaltung ereignet haben. Dort werden demnach vor allem Bremsteile repariert.
Die Deutsche Bahn bestätigte gegenüber "Buzzfeed News", dass "ein Anstieg von positiv getesteten Mitarbeitenden schnell aufgefallen sei". Die Mitarbeiter seien daher täglich auf das Coronavirus getestet worden, "weshalb äußerst rasch die betroffenen Mitarbeitenden identifiziert und direkt in häusliche Isolation geschickt wurden". Mehr als die Hälfte der Infizierten sei mittlerweile wieder genesen.
Der Landkreis Fulda erklärte dem Bericht zufolge, dass es in den vergangenen Wochen in vier Unternehmen höhere Corona-Fallzahlen gegeben habe. In drei der vier Unternehmen habe sich die Lage wieder beruhigt. Die Hygienemaßnahmen seien bei allen Unternehmen "im Wesentlichen sehr gut" gewesen. Zu Infektionen sei es vor allem in den Pausen oder durch Fahrgemeinschaften gekommen, erklärte die Pressestelle des Gesundheitsamtes.
Foto: dpa Ein Werk der Deutschen Bahn.
Cinestar-Gruppe fordert bundesweite Kinoöffnung am 1. Juli
21.07 Uhr: Die Cinestar-Gruppe plant eine Eröffnung ihrer bundesweit 49 Lichtspielhäuser zum 1. Juli. Das entspreche einer Empfehlung, auf die sich führende Kino- und Verleihverbände bereits in der vorigen Woche geeinigt hätten, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Für den Kinomarkt sei ein einheitlicher Öffnungstermin zwingend notwendig, weil nur dann neue Filme gestartet werden könnten, sagte der Geschäftsführer von Cinestar, Oliver Fock.
Neben dem einheitlichen Termin müsse die Wiedereröffnung zudem an weitere Rahmenbedingungen geknüpft werden, um den Kinos überhaupt ein wirtschaftlich tragfähiges Arbeiten zu ermöglichen, sagte Fock. Dazu gehöre der Wegfall des medizinischen Mund- und Nasenschutzes am Platz, um den Verzehr von Speisen und Getränken zu ermöglichen. Des Weiteren strebt die Branche im Gegensatz zum ersten Lockdown jetzt Sitzplatzkapazitäten von 50 Prozent an.
Das aktuelle Modellprojekt in Lübeck zeigt nach Ansicht Focks, dass die Hygienekonzepte reibungslos funktionierten und die modernen Lüftungsanlagen jederzeit eine gute Luftqualität sicherstellten, sagte er. Das Cinestar-Kino Stadthalle in Lübeck beteiligt sich seit dem 15. Mai an einem Modellprojekt zur Wiedereröffnung von Kultureinrichtungen.
Coronafälle in Sylter Restaurants: Mehr als 1000 Kontaktpersonen ermittelt
19.50 Uhr: Nach positiven Coronatests bei sieben Mitarbeitern in zwei Sylter Restaurants hat der Kreis Nordfriesland mehr als 1100 Kontaktpersonen ermittelt. 29 Mitarbeiter und 55 Gäste aus Nordfriesland wurden in Quarantäne versetzt, wie ein Sprecher des Kreises am Donnerstag mitteilte. Die Kontaktdaten von 1036 weiteren Gästen seien an die Gesundheitsämter der Heimatorte gemeldet worden. Der Fall zeige, wie entscheidend regelmäßige Test des Personals seien, teilte die Kreisverwaltung weiter mit. Zuerst hatte die "Sylter Rundschau" berichtet.
Foto: dpa Urlauber genießen das schöne Wetter in Sylt.
In Meck-Pomm dürfen sich ab nächster Woche wieder fünf Haushalte treffen
19.34 Uhr: Die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie werden in Mecklenburg-Vorpommern vom 1. Juni an gelockert. Dann dürfen sich bis zu zehn Menschen aus fünf Haushalten treffen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstagabend in Schwerin mitteilte. Weitere Lockerungen wie private Feiern sollen demnach schrittweise erfolgen.
Dreyer will Kontaktbeschränkungen erheblich lockern
19.18 Uhr: Rheinland-Pfalz will angesichts der sinkenden Zahl der Corona-Neuinfektionen die Beschränkungen in der Pandemie nächste Woche viel stärker lockern als bisher geplant. Sie werde ihrem Kabinett am Dienstag vorschlagen, die Kontaktbeschränkungen von derzeit fünf Personen aus zwei Haushalten auf fünf Personen aus fünf Haushalten auszuweiten, kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag in Berlin nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern an. Kinder zählen dabei nicht mit.
Zudem sollen der Corona-Test in der Außengastronomie entfallen und mehr Gäste draußen zugelassen werden. Freibäder sollen öffnen können und die Beschränkungen für die Kultur und die Innengastronomie gelockert werden. Dies sei auch ein klares Signal an die Kultur, "dass es wieder los geht", sagte Dreyer.
Nach der Entscheidung des Ministerrats werde dies noch am selben Tag in Kraft treten, auch mit Blick auf den Feiertag Fronleichnam am kommenden Donnerstag. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz war am Donnerstag laut Landesuntersuchungsamte auf 36,0 gesunken – und damit so niedrig wie zuletzt Mitte Oktober. Kein Kreis und keine Stadt lag mehr über der Schwelle zur Bundes-Notbremse von 100.
Arne Dedert/dpa POOL/dpa Malu Dreyer (SPD), neue und alte Ministerpräsidentin von Landes Rheinland-Pfalz.
Söder kündigt weitere Lockerung in Schulen an
18.58 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will die Corona-Regeln für die Schulen in Bayern weiter lockern: Vom 21. Juni an soll in allen Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz bis zu 100 wieder normaler Präsenzunterricht möglich sein. Das kündigte er am Donnerstag an. Nach den Pfingstferien, vom 7. Juni an, gilt für zwei Wochen zunächst noch der Grenzwert 50 für Präsenzunterricht – das hatte das bayerische Kabinett vergangene Woche so beschlossen.
Schweden lockert Corona-Maßnahmen – trotz hoher Inzidenz
17.20 Uhr: In Schweden werden wie geplant zum 1. Juni mehrere Corona-Beschränkungen zurückgefahren. Das gaben Ministerpräsident Stefan Löfven und seine Regierung am Donnerstagnachmittag auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekannt. Sie stellten dabei einen fünfstufigen Plan vor, mit dem die Beschränkungen in Schweden nach und nach gelockert werden sollen. Die Infektionslage entwickle sich in die richtige Richtung, die Pandemie sei aber noch nicht vorbei, sagte Löfven.
Mit dem ersten Schritt dürfen Restaurants ab Dienstag bis 22.30 Uhr und damit zwei Stunden länger als bislang offen bleiben. Zugleich wird die Teilnehmerobergrenze für Zusammenkünfte und Veranstaltungen heraufgesetzt auf bis zu 50 in Innenräumen und bis zu 500 unter freiem Himmel, sofern dabei feste Sitzplätze zugewiesen werden. Bei bestimmten Sportveranstaltungen wie Läufen sind 150 Teilnehmer erlaubt.
dpa Stefan Löfven, Ministerpräsident von Schweden
Die Lockerung dieser Maßnahmen war immer wieder aufgeschoben worden, weil Schwedens Neuinfektionszahlen nicht umfassend zurückgegangen waren. Das EU-Land hatte vergangene Woche bei der 14-Tage-Inzidenz die traurige Spitzenposition unter den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums eingenommen. Inzwischen zeigen die am Donnerstag aktualisierten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC, dass die Infektionslage nun in Litauen am stärksten ist. Schweden hat demnach derzeit eine 14-Tage-Inzidenz von fast 430, Deutschland liegt zum Vergleich bei rund 150.
Maskenverweigerer sticht in Berlin auf Supermarktmitarbeiter ein
15.15 Uhr: In Berlin hat ein Maskenverweigerer einen Sicherheitsmitarbeiter eines Supermarkts rassistisch beleidigt und angegriffen. Der unbekannte Täter habe sein 27-jähriges Opfer unter anderem mit einem Stichwerkzeug an Arm sowie Schulter verletzt und ihn mit der Faust geschlagen, teilte die Polizei in der Hauptstadt am Donnerstag mit. Der Geschädigte wurde im Krankenhaus ambulant behandelt. Die Ermittlungen führt der Staatsschutz der Polizei.
Nach Angaben der Beamten ereignete sich das Geschehen am Mittwoch im Bezirk Treptow-Köpenick. Nach bisherigem Ermittlungsstand weigerte sich der unbekannte Täter trotz Aufforderung durch den Sicherheitsmann, am Ladeneingang die obligatorische medizinische Schutzmaske aufzusetzen. Anschließend schlug er dem Mitarbeiter ins Gesicht und stach auf ihn ein. Das Opfer rief Polizei und Rettungsdienst. Der Verdächtige konnte unerkannt entkommen.
"Eine der schwierigsten Phasen für die Politik": Drosten warnt vor zu vielen Öffnungen
13.57 Uhr: Angesichts einer zunehmend schwierigen Deutung der Pandemie-Entwicklung hat der Berliner Virologe Christian Drosten für vorsichtiges politisches Handeln plädiert. Vorhersagen würden angesichts zunehmender Impfungen immer schwieriger, die Politik müsse mit gewissem Augenmaß und gewisser Vorsicht fahren, sagte der Leiter der Virologe an der Charité am Donnerstag bei einer Anhörung im Parlamentarischen Begleitgremium Covid-19-Pandemie des Bundestags. Maßnahmen der Kontaktreduktion seien wirksam, man solle aber nicht zu viel auf einmal zurücknehmen. "Das kann sonst zurückschlagen."
Bei wieder steigenden Inzidenzen (Fallzahlen pro 100.000 Einwohner) stelle sich künftig die Frage, was das bedeutet – denn die dahinterstehende Krankheitslast in der Bevölkerung werde mit der Zeit durch die zunehmenden Impfungen immer weiter reduziert. "Das ist jetzt eigentlich eine der schwierigsten Phasen überhaupt für die Politik, das Ganze zu navigieren", sagte Drosten. In Deutschland sei der Impffortschritt zwar noch nicht so groß wie in Großbritannien. Bei Menschen über 70, die ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben, sei der Fortschritt aber schon recht ausgeprägt. Drosten sieht vor diesem Hintergrund Modellierungen, die über den Winter wichtige Grundlagen für das Ergreifen von Maßnahmen gewesen seien, zunehmend erschwert. Michael Kappeler/dpa Pool/dpa Der Berliner Virologe Christian Drosten
Schon länger gibt es Vorschläge von Experten, künftig weniger auf die Sieben-Tage-Inzidenzen und mehr auf Klinikeinweisungen wegen Covid-19 oder auf die Inzidenzen bei Menschen ab 60 Jahren zu blicken. Krankenhausaufnahmen seien allerdings nach seiner Kenntnis bisher nicht meldepflichtig, sagte Drosten. Er regte an, erst bei einem größeren Schutz der Risikogruppen durch Impfung, etwa nach dem Sommer, beim Blick auf die Parameter einen fließenden Übergang einzuleiten. Eine Zeit lang könnten etwa Neuinfektionen und Neuaufnahmen parallel erhoben werden, um sich abzusichern. Bisher habe die gemeldete Inzidenz aber die Krankheitslast sehr gut vorausgesagt, betonte Drosten.
Auf lange Sicht rechnet der Virologe damit, dass sich das Virus wie ein Erkältungs-Coronavirus verhalten werde. In den kommenden zwei bis vier Jahren seien Übergangszustände zu erwarten – das Virus werde Impflücken nutzen. Politisches Nachtarieren werde künftig beinhalten, dass ab einer gewissen Verringerung der Krankheitslast auch mehr Infektionen toleriert werden könnten. Die Frage sei, wie weit das gehen könne und wie intensiv man dies mit PCR-Tests verfolgen wolle.
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