Die Krapfen-Problematik – so gefährlich sind Transfette in Lebensmitteln
Krapfen, Chips oder Pommes enthalten gefährliche Transfette. Die Weltgesundheitsorganisation will die industriell produzierten Transfette eigentlich aus der Nahrungskette verbannen. Eine Zwischenbilanz zeigt aber: Mehr als fünf der rund acht Milliarden Menschen sind nach wie vor nicht ausreichend davor geschützt.
In Nahrungsmitteln werden immer noch schädliche industriell produzierte Transfette verwendet, und mehr als fünf der rund acht Milliarden Menschen sind nicht ausreichend davor geschützt. So lautete am Montag eine Zwischenbilanz der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie hatte eigentlich erreichen wollen, dass die gesundheitsgefährdenden Bestandteile bis 2023 weltweit weitgehend aus der Nahrungsmittelkette verschwinden.
Wie gefährlich sind Transfette?
„Transfette sind toxische Substanzen, die töten“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Es ist an der Zeit, sie ein für alle Mal aus Lebensmitteln zu verbannen.“ Die WHO rief Regierungen, die dies noch nicht getan haben, auf, die Zulassung von Transfetten drastisch einzuschränken. Länder mit großer Krankheitsbürde seien unter anderem Ägypten, Pakistan und Südkorea.
Transfette beziehungsweise trans-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren, die durch natürliche und lebensmitteltechnologische Prozesse entstehen können. Eine hohe Zufuhr wirkt der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge nachteilig auf die Gesundheit, da das Risiko für eine Fettstoffwechselstörung erhöht wird. Auch das Risiko für eine koronare Herzkrankheit steigt demnach.
Transfette seien jedes Jahr für den vorzeitigen Tod von einer halben Million Menschen durch koronare Herzerkrankungen verantwortlich, heißt es von der WHO.
In der EU dürfen seit 2021 nur Lebensmittel in den Handel, die weniger als zwei Gramm industrielle Transfette pro 100 Gramm Fett enthalten. Dänemark hatte industrielle Transfette schon vor rund 20 Jahren drastisch beschränkt – und nach WHO-Angaben daraufhin einen Rückgang der Herz-Kreislauf-Krankheiten verzeichnet.
In welchen Lebensmitteln sind Transfette enthalten?
Transfette entstehen, wenn eigentlich gesundes Pflanzenöl industriell gehärtet wird: Die gefährlichen Fettsäuren bilden sich, wenn Öl zu stark oder zu häufig erhitzt wird. Sie sind also vor allem in Frittierfett zu finden, können aber auch in Margarine-Sorten enthalten sein.
Zu den Lebensmitteln, die nennenswerte Mengen an trans-Fettsäuren enthalten können, gehören nach DGE-Angaben Back- und Süßwaren sowie frittierte Kartoffelprodukte und Fertiggerichte. Konkret in folgenden Produkten:
- Backwaren wie Krapfen, Donuts, Kekse und Croissants
- Fast Food wie Pizza, Burger sowie Fertiggerichte
- Frittierte Lebensmittel wie Pommes frites, Chicken Wings und Chips
So lassen sich Transfette vermeiden
Die DGE empfiehlt, nicht mehr als ein Prozent der Nahrungsenergie (durchschnittlich 2,6 Gramm) aus Transfetten zu konsumieren. Das Problem: Die empfohlene Höchstmenge ist schnell überschritten. Eine kleine Portion Pommes frites enthält rund ein Gramm Transfette, 100 Gramm Chips enthalten sieben Gramm, ein Croissant enthält etwa ein Gramm, ein Krapfen bis zu zwei Gramm Transfette.
So können Sie Transfette vermeiden:
- Werfen Sie beim Einkauf einen Blick auf die Etiketten. Bezeichnungen wie „gehärtetes“, „teilgehärtetes“ oder „hydrogenisiertes“ Pflanzenfett sollten Sie meiden.
- Greifen Sie lieber zu gesunden, hitzestabilen Ölen und Fetten, zum Beispiel Butterschmalz, Kokosfett und raffinierte Sonnenblumen-, Raps- und Maiskeim-Öle.
- Achten Sie darauf, dass Öl in der Pfanne nicht qualmt.
- Bratfett aus der Pfanne nicht mehrmals verwenden.
- Essen Sie möglichst häufig unverarbeitete, frische Lebensmittel.
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