COVID-19: Infektionen bei Hauskatzen bestätigt – Heilpraxis

Bei Corona-Verdacht nicht mit der Katze schmusen

Bereits seit dem Beginn der Pandemie sind Fachleute besorgt über die Auswirkungen des für COVID-19 verantwortlichen Coronavirus SARS-CoV-2 auf Tiere. Bekannt ist, dass sich auch Haustiere wie Katzen mit dem neuartigen Erreger anstecken können – unter anderem durch den Kontakt mit Menschen. Diese sollten bei einer Bestätigung oder einem Verdacht einer Corona-Infektion daher besser nicht mit ihrer Hauskatze schmusen.

Vor einigen Monaten berichtete die Universität Leipzig in einer Mitteilung, dass sich auch Haustiere mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 infizieren können. Während Hunde keine Symptome zeigten, hätten Hauskatzen – ähnlich wie infizierte Menschen – Atemwegsbeschwerden und teilweise Durchfall bekommen. Anstecken können sie sich unter anderem bei Menschen. Daher sollten Personen, die möglicherweise mit Corona infiziert sind, engen Kontakt zu ihrem Tier meiden.

Katzen können sich bei Menschen anstecken

In Corona-Quarantäne mit der Hauskatze schmusen? Vielleicht besser nicht, denn auch Hauskatzen können sich beim Menschen mit COVID-19 anstecken. Prof. Dr. Uwe Truyen, Direktor des Instituts für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen an der Uni Leipzig, ist Mitglied des Europäischen Beirats für Katzenkrankheiten (ABCD).

In einem vor Kurzem in der Fachzeitschrift „Viruses“ veröffentlichten Bericht fasst das mit internationalen Fachleuten besetzte Gremium den derzeitigen Forschungsstand zu COVID-19-Infektionen bei Katzen zusammen.

In einer aktuellen Mitteilung gibt Herr Prof. Truyen Antworten auf wichtige Fragen zum Thema.

Keine Übertragung von Katzen auf Menschen

Wie der Experte bestätigt, können sich auch Katzen mit COVID-19 anstecken, wenn sie engen Kontakt zu einer infizierten Person haben.

Bis zum Jahresende 2020 gab es laut dem Fachmann zahlreiche Meldungen über Haustiere, die positiv auf COVID-19 getestet wurden und sich vermutlich bei ihren Besitzenden angesteckt hatten. Sogar einige Großkatzen in Zoos haben sich demnach über den Kontakt zu Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

„Experimentelle Studien haben gezeigt, dass Hauskatzen das Virus auch auf andere Katzen übertragen können. Der umgekehrte Weg, also eine Übertragung von Katzen auf den Menschen, ist bislang noch nicht nachgewiesen worden“, erklärt Prof. Truyen.

Wie äußert sich COVID-19 bei Katzen?

Eine Corona-Infektion äußert sich bei Katzen ähnlich wie beim Menschen: Einige infizierte Tiere zeigten gar keine Symptome, während andere Infizierte unter Symptomen wie beispielsweise Appetitlosigkeit, Durchfall, Erbrechen, Husten oder flacher Atmung litten.

Prof. Dr. Uwe Truyen weist aber auch auf eine gute Nachricht hin: Die Katzen entwickeln eine robuste neutralisierende Antikörperreaktion, die den Erreger aus den Katzen eliminiert und verhindert, dass sie ein zweites Mal infiziert werden.

Tipps für Infizierte mit Hauskatzen

Und wie sollten sich Personen verhalten, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben und eine Katze besitzen? „Wenn man mit Covid-19 infiziert ist oder der Verdacht einer Infektion besteht, sollte man engen Kontakt zur Katze vermeiden“, sagt Prof. Truyen.

Darüber hinaus sollten unbedingt grundlegende Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Dazu gehört zum Beispiel das Tragen einer medizinischen Maske beim Kontakt mit dem Tier. Zudem sollte man sich gründlich, mindestens 20 Sekunden lang, die Hände waschen, bevor und nachdem man die Katze, ihr Futter oder ihr Spielzeug berührt hat.

„Natürlich sollten infizierte Tierhalter ihre Katze nicht küssen, keine Handtücher mit ihr teilen und sie auch nicht mit ins Bett nehmen. Die betroffenen Katzen sollten im Haus bleiben und keinen Freigang bekommen, um die Infektion anderer Katzen und gegebenenfalls deren Besitzer zu vermeiden“, so der Experte.

Eine routinemäßige Testung von Katzen wird laut Prof. Truyen gegenwärtig aufgrund der wenigen Fälle nicht als notwendig erachtet. (ad)

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