Corona Ticker: Neue Empfehlung – Keine Corona-Impfung mehr für Kinder und Jugendliche
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt in Zukunft keine Impfungen mehr für Kinder und Jugendliche. Der Impfstoffhersteller Biontech stellt klar, schnell ihren Impfstoffes auf neue Corona-Varianten anpassen zu können. Alle aktuellen News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 25. Mai 2023
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Biontech: Können rasch auf neue Corona-Varianten reagieren
19.50 Uhr: Der Chef des Impfstoffherstellers Biontech rechnet mit einer anhaltenden Präsenz des Coronavirus Sars-CoV-2. Die Corona-Pandemie gelte zwar aktuell als kontrolliert, sagte der Vorstandsvorsitzende und Biontech-Mitgründer Ugur Sahin am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Mainz. Sars-CoV-2 werde aber vermutlich noch über Jahre präsent sein und stetig neue Varianten entwickeln.
Der Ansatz von Biontech beinhalte daher die Anpassung der Impfstoffe an saisonale Varianten und die kontinuierliche Beobachtung potenziell bedenklicher neuer Varianten weltweit, berichtete Sahin. Das Unternehmen sei in der Lage, rasch auf neue pandemische Sars-CoV-2-Varianten zu reagieren und das auch über den Kontext saisonaler Impfstoffanpassungen hinaus. Er gehe davon aus, dass saisonale Covid-19-Impfungen mit der Zeit eine Impfquote erreichen können, die der der Grippeimpfungen ähnlich sei.
Ein zentrales Anliegen von Biontech sei auch die Entwicklung von Immuntherapien für die Behandlung von Krebs, berichtete der Vorstandschef auf dem Aktionärstreffen. Derzeit gebe es 20 Programme in der Onkologie und sieben Programme im Bereich der Infektionskrankheiten. Das Unternehmen wolle mit seinen Medikamenten einen Beitrag leisten, personalisierte Krebstherapie verfügbar zu machen. Biontech habe dabei bereits für unterschiedliche Ansätze den klinischen Wirksamkeitsnachweis erbracht.
Ziel sei, individuelle maßgeschneiderte Therapie für jeden einzelnen Patienten zu entwickelt und somit eine neue Generation von Präzisionstherapeutika zur Verfügung stellen, sagte Sahin. Dabei soll das gesamte Kontinuum der Krebsbehandlung abgedeckt werden.
Neue Empfehlung: Keine Corona-Impfung mehr für Kinder und Jugendliche
Donnerstag, 25. Mai, 19.47 Uhr: Für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) angesichts der abgeschwächten Pandemie-Lage künftig keine Corona-Impfung mehr. Gesunden Erwachsenen bis 59 Jahren und Schwangeren werden keine weiteren Auffrischimpfungen empfohlen – sie sollten aber eine Basis-Immunität erreicht haben. Menschen ab 60 hingegen sollten einen jährlichen Booster bekommen. So sehen es die erneuerten Empfehlungen für die Covid-19-Impfung der Stiko vor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag veröffentlichte.
Mit den Neuerungen nimmt die Stiko die Covid-19-Impfung in ihre allgemeinen Impfempfehlungen 2023 auf. Bisher hatte das Gremium in der Pandemie gesonderte Covid-19-Impfempfehlungen ausgesprochen, die immer wieder angepasst wurden. Der jetzige Schritt ist quasi als Übergang vom Pandemie- in den Normalmodus zu werten.
Die Stiko beim RKI hatte die Empfehlungen bereits Ende April vorgestellt. Der Beschlussentwurf war dann noch an die Bundesländer und Fachkreise gegangen.
Den Wegfall der Impfempfehlung für unter 18-Jährige begründet die Stiko in den endgültigen Empfehlungen mit überwiegend milden Verläufen und der geringen Zahl an Krankenhauseinweisungen.
Neben den ab 60-Jährigen gilt die Booster-Empfehlung auch für Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten sowie für Menschen, die in Medizin und Pflege arbeiten und dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Auch Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Menschen, bei denen die Impfung vermutlich keine schützende Wirkung zeigt, sollen weitere Auffrischimpfungen erhalten. Bevorzugter Zeitpunkt ist der Herbst, wie von der Grippeschutzimpfung bekannt.
„Ziel der Covid-19-Impfung ist es weiterhin, schwere Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen und Tod sowie Langzeitfolgen nach Covid-19 in der gesamten Bevölkerung zu reduzieren“, heißt es in den Empfehlungen.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Deutschland mehr als 38,4 Millionen Covid-19-Infektionen und rund 174 000 Todesfälle registriert (Stand 25. Mai). Seit Anfang diesen Jahres gehen die Fallzahlen laut RKI deutlich zurück.
Viele Menschen in Deutschland haben dem RKI zufolge eine Basisimmunität aufgebaut: durch mindestens zwei Impfungen plus Auffrischimpfung oder Infektion. Mindestens die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland habe eine Corona-Infektion durchgemacht, schätzt die Behörde. Ein Großteil der Menschen sei geimpft.
Vollständige Entwarnung gibt das RKI allerdings nicht: Neue Virusvarianten – vor denen durchgemachte Infektionen oder eine Impfung möglicherweise weniger gut schützen – könnten weiterhin auftreten. Außerdem sei nicht zuverlässig bekannt, wie lange die bisherige Impfung schütze. Wie sich die Lage künftig entwickle, sei daher unvorhersehbar.
Wegen Corona: WHO-Chef drängt auf „historisches“ Pandemie-Abkommen
Montag, 22. Mai 2023, 06.13 Uhr: Nach den verheerenden Auswirkungen des Coronavirus drängt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ein „historisches“ Abkommen zum Umgang mit künftigen Pandemien. „Wir können nicht einfach weitermachen wie bisher“, sagte am Sonntag WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zur Eröffnung der Jahresversammlung der UN-Organisation in Genf. Auf dieser beraten die WHO-Mitgliedstaaten bis Ende des Monats unter anderem über den Umgang mit weltweiten Gesundheitsrisiken, darunter mögliche künftige Pandemien.
Konkret wird derzeit über eine bessere Vorbeugung gegenüber Pandemien und einem möglichen besseren Umgang mit ihnen als bei Corona beraten. Die Verhandlungen über ein entsprechendes internationales Abkommen stehen noch am Anfang, bis zur nächsten WHO-Jahresversammlung im Mai 2024 sollen sie aber abgeschlossen sein.
„Der Pandemie-Vertrag, über den die Mitgliedstaaten derzeit verhandeln, muss ein historischer Vertrag werden“, forderte Tedros. Es müsse einen „Paradigmenwechsel bei der weltweiten Gesundheitspolitik“ geben. Dabei müsse anerkannt werden, „dass unsere Schicksale miteinander verbunden sind“.
Während der Corona-Pandemie hatte es immer wieder Vorwürfe vor allem an reiche Industriestaaten gegeben, dass diese nur ihre eigenen Interessen verfolgten und beispielsweise bei Impfstoffen die Bedürfnisse armer Länder ignorierten. Weltweit kamen durch die Corona-Pandemie nach WHO-Angaben mindestens 20 Millionen Menschen ums Leben.
So viel mussten die Bürger wegen Corona-Verstößen in Mecklenburg-Vorpommern blechen
Sonntag, 21. Mai, 9.14 Uhr: Die Landkreise und kreisfreien Städte in Mecklenburg-Vorpommern haben wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen von 2020 bis Anfang 2023 Bußgelder in Höhe von gut 1,2 Millionen Euro verhängt. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Martin Schmidt hervor. Die Regierung hatte zur Beantwortung eine Abfrage bei den Kommunen gestartet.
Demnach leiteten die Ordnungsämter mehr als 14 100 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein, knapp 7500 endeten mit einem Bußgeld. Die meisten Verfahren gab es den Angaben zufolge im Landkreis Vorpommern-Rügen mit rund 4000. Dort war auch die Summe der Bußgelder mit rund 457 000 Euro in den Jahren 2020 bis 2022 am höchsten. Nach früheren Angaben des Landkreises handelte es sich am häufigsten um Verstöße gegen Kontaktbeschränkungen und die zwischenzeitlich verbotene Einreise von Auswärtigen.
In Schwerin wurden bis einschließlich 2023 gut 282 000 Euro Bußgelder verhängt, in Rostock waren es 220 000 Euro. Am unteren Ende der Skala rangiert der Landkreis Ludwigslust-Parchim mit rund 4800 Euro Bußgeldern. Dort leiteten die Behörden nur 254 Verfahren ein, von denen 45 zu einem Bußgeld führten.
WHO: Pandemie vernichtete mehr als 300 Millionen Lebensjahre
Freitag, 19. Mai, 16.21 Uhr: Durch die Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gingen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 336,8 Millionen Lebensjahre verloren. Diese Schätzung mache das wahre Ausmaß der Pandemie ersichtlich, heißt es im statistischen Jahrbuch der UN-Gesundheitsbehörde, das am Freitag in Genf veröffentlicht wurde.
Die WHO führt allein in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt rund 14,9 Millionen Todesfälle auf das Coronavirus zurück. Durchschnittlich sei dadurch jedes Mal ein Leben um etwa 22 Jahre verkürzt worden, berechnet die Organisation.
Die Pandemie wirkte sich laut der WHO-Statistik auch negativ auf den globalen Kampf gegen übertragbare Krankheiten aus, weil Impf- und Gesundheitsdienstleistungen zeitweise nicht mehr angeboten wurden. Dadurch seien Impfungen gegen Masern, Tetanus und andere Krankheiten zurückgegangen, während Malaria und Tuberkulose häufiger aufgetreten seien.
Abseits von Corona zeigte sich die WHO besorgt, dass die jährliche Zahl der Todesfälle durch nichtübertragbare Krankheiten gegen Mitte dieses Jahrhunderts auf etwa 77 Millionen pro Jahr ansteigen wird – fast 90 Prozent mehr als noch im Jahr 2019. Auch schon vor 2019 verzeichnete die WHO deutliche Zuwächse bei tödlichen Herz-, Atemwegs- und Krebserkrankungen. Dieser Trend wurde vor allem durch den Anstieg der Weltbevölkerung und der Lebenserwartung angetrieben. Die Wahrscheinlichkeit, an solchen Krankheiten zu sterben, sei jedoch für Menschen auf der ganzen Welt in den vergangenen Jahrzehnten gesunken, betont die WHO.
Virologe Drosten beschimpft: Anklage gegen Berliner Camper erhoben
Mittwoch, 17. Mai, 20.12 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg hat Anklage gegen drei Berliner erhoben, die den prominenten Virologen Christian Drosten auf einem Zeltplatz an der Mecklenburgischen Seenplatte beschimpft haben sollen. Einem 48-jährigen Mann werden Verleumdung, Beleidigung und versuchte Nötigung vorgeworfen, wie ein Sprecher der Behörde am Mittwoch sagte. Außerdem werden seiner Frau und einer Bekannten ebenfalls vorgeworfen, den Virologen Ende Juni 2022 auf dem Campinggelände bei Wesenberg öffentlich beleidigt zu haben. Drosten erlangte als Experte in der Corona-Pandemie bundesweit Bekanntheit, sah sich aber auch oft mit Anfeindungen konfrontiert.
Die Beschuldigten sollen Drosten vor anderen Campern unter anderem als „Massenmörder“und „Verbrecher“bezeichnet haben. Außerdem sei behauptet worden, er führe wissenschaftliche Titel zu Unrecht. Drosten hatte sich nach eigenen Angaben nur kurz auf dem Campingplatz aufgehalten, war planmäßig abgereist und hatte die Vorfälle angezeigt.
Laut Staatsanwaltschaft wollten die Beschuldigten den Virologen von dem Campingplatz so vertreiben. Außerdem sollen gegen den Willen Drostens Handyaufnahmen von ihm verbreitet worden sein. Über die Anklage soll nun das Amtsgericht in Waren an der Müritz verhandeln.
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