Corona-Maßnahme endet – telefonische Krankschreibung ist Geschichte

Corona-Impfungen sollen auch nach dem 7. April weitestgehend kostenlose zugänglich sein. US-Präsident Biden will Geheim-Infos zu Corona herausgeben. Die telefonische Krankschreibung enet. Covid-Variante „Arcuturs“ auch in Deutschland angekommen. Alle News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.

News zu Corona vom 02. April 2023

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Corona-Maßnahme endet – telefonische Krankschreibung ist Geschichte

Sonntag, 2. April, 9.21 Uhr: Die in der Corona-Krise eingeführten telefonischen Krankschreibungen bei leichten Erkältungen sind beendet. Patientinnen und Patienten müssen seit Samstag wieder in die Praxis gehen, wenn sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung brauchen. Die Möglichkeit per Telefon hatte es seit März 2020 fast durchgehend gegeben, um unnötige Kontakte und Corona-Infektionen zu vermeiden. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte eine Sonderregelung dazu mehrfach verlängert, zuletzt bis zum 31. März. Angesichts der entspannteren Pandemielage lief sie aber nun aus.

Verbraucherzentralen, Hausärzteverband und Gesundheitspolitiker haben sich dafür ausgesprochen, telefonische Krankschreibungen auf Dauer zu erhalten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach machte deutlich, dass er dies für sinnvoll hält. Der SPD-Politiker wies aber darauf hin, dass die Entscheidungsbefugnis beim Gemeinsamen Bundesausschuss liege. Der Minister würde es nach eigener Aussage befürworten, wenn das Ende der Regelung noch einmal überdacht würde.

Umfrage: Rückblickend breites Einverständnis zu Corona-Vorgaben

Samstag, 01. April, 05:00 Uhr: Die bald endenden staatlichen Corona-Schutzvorgaben finden laut einer Umfrage im Rückblick breites Einverständnis. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur nannten 48 Prozent die Maskenpflichten alles in allem völlig richtig und weitere 25 Prozent eher richtig. Als völlig falsch bewerteten sie 14 Prozent, als eher falsch 11 Prozent. Die Testpflichten beurteilten 41 Prozent der Befragten rückblickend insgesamt als völlig richtig und 32 Prozent als eher richtig. Als völlig falsch stuften sie 12 Prozent ein, als eher falsch 11 Prozent.

Nach drei Jahren in der Pandemie laufen die letzten bundesweiten Corona-Vorgaben im Infektionsschutzgesetz zu Ostern aus. Die einst zahlreichen Alltagsauflagen mit Maskenpflichten in Geschäften oder Verkehrsmitteln und Testpflichten vor dem Zutritt zu Pflegeheimen und vielen Innenräumen sind weitgehend aufgehoben. Bis zum 7. April gilt noch eine Maskenpflicht für Besucherinnen und Besucher in Praxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Am 8. April ist auch sie vorbei.

Der Umgang mit den Vorgaben machte der Umfrage zufolge fast zwei Drittel der Befragten keine größeren Probleme. Dass ihnen allgemein betrachtet das Einhalten der Maskenpflichten sehr leicht gefallen sei, fanden rückblickend 34 Prozent. Eher leicht fiel es nach eigenen Angaben 31 Prozent. Sehr schwer fanden es 14 Prozent, eher schwer 17 Prozent. Testpflichten einzuhalten, fiel demnach 31 Prozent sehr leicht und 34 Prozent eher leicht. Sehr schwer fanden es nach eigenen Angaben 13 Prozent und eher schwer 18 Prozent. Für die Umfrage wurden vom 29. bis 30. März insgesamt 2039 Menschen ab 18 Jahren befragt.

Als Folgen der Masken- und Testpflichten wurde mit 59 Prozent am häufigsten genannt, dass dadurch Risikogruppen wie Ältere und Kranke geschützt wurden. Dass dadurch hohe Kosten entstanden sind, fanden 49 Prozent. Dass die Pandemie in Deutschland unter Kontrolle gehalten wurde, traf für 48 Prozent zu. Dass die Freiheit eingeschränkt wurde, nannten 43 Prozent – und dass damit Alltagsaktivitäten trotz Corona möglich waren, 41 Prozent. Dass durch die Maßnahmen und Schutzregeln die Gesellschaft polarisiert wurde, traf für 32 Prozent zu. Keine der genannten Optionen zutreffend fanden demnach 2 Prozent.

Bei den Erwartungen an möglicherweise erneut notwendig werdende Alltagsregeln überwiegt laut der Umfrage die Zuversicht. Dass im nächsten Herbst und Winter noch einmal staatliche Schutzvorgaben kommen könnten, glauben 23 Prozent – 56 Prozent glauben es nicht. Weitere 21 Prozent machten keine Angaben oder wussten es nicht.

Möglichkeit zu Krankschreibungen per Telefon endet

Donnerstag, 30. März, 05.33 Uhr: Die Möglichkeit zu telefonischen Krankschreibungen bei leichten Erkältungsbeschwerden auch ohne Praxisbesuch geht zu Ende. Die in der Corona-Krise eingeführte Sonderregelung des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen gilt nur noch bis zu diesem Freitag (31. März). Der Vorsitzende Josef Hecken sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Krankschreibung per Telefon habe ihre Funktion während der Pandemie erfüllt – als „einfach umsetzbare Möglichkeit, leichte und schwere Krankheitsfälle voneinander abzugrenzen und volle Wartezimmer zu vermeiden“.

Angesichts der aktuellen Risikobewertung des Robert Koch-Instituts (RKI) laufe sie nun aus. Man behalte sie aber im Auge und könne sie bei Bedarf sehr schnell wieder aktivieren, machte Hecken deutlich.

Telefonische Krankschreibungen bei leichten Atemwegsbeschwerden sind seit Ende März 2020 fast durchgehend möglich gewesen. Dies sollte unnötige Kontakte reduzieren und Corona-Infektionen vermeiden. Der Gemeinsame Bundesauschuss hatte die Sonderregelung dazu mehrfach verlängert, zuletzt bis 31. März. Das RKI stufte die Risikobewertung für Deutschland Anfang Februar von hoch auf moderat herab.

Hecken sagte, mit der Sonderregelung sei ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz vor einer Corona-Infektion und dem Zugang zur Versorgung gelungen. Er denke zum Beispiel an chronisch Kranke, die regelmäßige Betreuung brauchten. „Darüber bin ich sehr froh.“ Selbstkritisch müsse er sagen, dass der Bundesausschuss im Umgang mit der telefonischen Krankschreibung als Teil des Anti-Corona-Instrumentenkastens das richtige Maß erst habe finden müssen. Ein zwischenzeitlicher Verzicht auf die Regelung angesichts sinkender Fallzahlen bereits im Frühjahr 2020 sei zu optimistisch gewesen und schnell korrigiert worden.

„Ganz unabhängig von der Pandemiesituation können Versicherte eine Krankschreibung auch bei einer Videosprechstunde erhalten – nicht nur bei leichten Atemwegserkrankungen“, erläuterte Hecken. „Das heißt also, ganz regulär gibt es bereits die Möglichkeit, dass ein Versicherter nicht bei jeder Erkrankung in die Arztpraxis gehen muss.“ Voraussetzung sei natürlich, dass die Arbeitsunfähigkeit ohne eine unmittelbare körperliche Untersuchung abgeklärt werden könne.

WHO empfiehlt keine weitere Corona-Auffrischungsimpfung bei „mittlerem“ Risiko

28. März, 23.51 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene mit „mittlerem“ Risiko keine weiteren Corona-Auffrischungsimpfungen. Für diese Bevölkerungsgruppe sei – wenn sie ihre Grundimmunisierung und eine Auffrischungsdosis erhalten haben – der Nutzen einer weiteren Impfung gering, erklärten die WHO-Impfexperten am Dienstag.

Die Beratende Expertengruppe für Immunisierung (SAGE) der UN-Gesundheitsorganisation gab nach ihrer regelmäßigen halbjährlichen Sitzung aktualisierte Empfehlungen heraus. Die Bevölkerung wurde darin in die Risikogruppen „hoch“, „mittel“ und „niedrig“ eingestuft, entsprechend des Risikos, schwer an Covid zu erkranken oder daran zu sterben. 

Demnach werden zusätzliche Auffrischungsimpfungen nur für Menschen mit „hohem Risiko“ empfohlen – etwa Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Menschen mit Immunschwäche-Erkrankungen wie HIV, Schwangere sowie medizinisches Personal. 

Gesunde Erwachsene unter 60 Jahren sowie Kinder und Jugendliche mit einem „mittleren Risiko“ benötigen laut WHO hingegen keine Auffrischungsimpfung. Allerdings stellen Auffrischungsimpfungen demnach bei ihnen auch kein Risiko dar. In die Gruppe mit dem geringsten Risiko fallen gesunde Kinder und Jugendliche.

Letzte Corona-Einreiseregeln laufen zu Ostern aus

Dienstag, 28. März 2023, 06.33 Uhr: Die schon weitgehend gelockerten Corona-Regeln für Urlaubsrückkehrer bei der Einreise nach Deutschland fallen zu Ostern weg. Die entsprechende Verordnung läuft angesichts der entspannteren Pandemielage am 7. April aus, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte. Zuletzt hatte zu Jahresbeginn wegen einer Infektionswelle in China vorübergehend eine Testpflicht für Reisende von dort gegolten. Dazu wurde in der Verordnung eine neue Kategorie von Gebieten geschaffen, in denen nach Einstufung der Bundesregierung „eine besorgniserregende Virusvariante aufzutreten droht„.

Einst geltende Einreise-Vorgaben mit 3G-Nachweisen als Geimpfte, Genesene oder Getestete sind schon seit längerem weggefallen. Als grundsätzliche „Notbremse“ bestehen blieben zuletzt noch Regeln für Gebiete, in denen neue Corona-Varianten auftreten. Einreisende von dort müssen sich der geltenden Verordnung zufolge in Deutschland in eine 14-tägige Quarantäne begeben, auch wenn sie geimpft oder genesen sind. Außer der vorübergehenden Aufnahme Chinas ist auf einer Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) aber bereits seit Monaten kein Staat mehr aufgeführt, der als “Virusvariantengebiet“ eingestuft wurde.

Am 7. April enden auch weitere verbliebene Corona-Bestimmungen. So laufen die letzten bundesweiten Vorgaben im Infektionsschutzgesetz aus, die derzeit noch eine Maskenpflicht für Besuche in Gesundheitseinrichtungen regeln.

Bayern weitet Hilfsangebot für Menschen mit Corona-Impfschaden aus

Montag, 27. März, 04.08 Uhr: Bayern will seine Hilfsangebote für Menschen mit Impfschäden nach einer Corona-Impfung ausweiten und für Betroffene demnächst eine telefonische Hotline anbieten. Auch wenn es durch die Impfung nur selten zu Gesundheitsproblemen komme, müsse jedem Bürger geholfen werden, der nach einer Corona-Impfung Probleme habe, sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag).

Bayern werde deswegen eine Hotline einrichten, die zwar keine individuelle medizinische Hilfe anbiete, aber Abklärungsmöglichkeiten vermitteln könne. „Es kommen insgesamt nur sehr selten anhaltende Gesundheitsstörungen vor, die durch die Covid-19-Impfung bedingt sind“, sagte Holetschek. „Der Nutzen einer Impfung überwiegt also bei weitem die Risiken.“ Sehr viel häufiger als Impfschäden seien längerfristige Folgen einer Corona-Infektion.

RKI: Neue Corona-Sublinie „Arcturus“ auch in Deutschland nachgewiesen

Sonntag, 26. März, 09.17 Uhr:Die unter dem Namen „Arcturus“ vieldiskutierte Corona-Sublinie XBB.1.16 ist in Deutschland bisher nur selten dokumentiert worden. In der Zeit vom 30. Januar bis zum 12. März wurden sechs Nachweise übermittelt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem wöchentlichen Corona-Bericht mitteilte. Allerdings werden in Deutschland auch nur wenige Proben auf Varianten untersucht.

Für Aufsehen sorgten in den vergangenen Tagen vor allem Berichte aus Indien. „In Indien zeigte sich zuletzt ein wachsender Anteil dieser Sublinie, parallel zu einem Anstieg der dortigen Covid-19-Inzidenzen“, schrieb das RKI. In den vergangenen Wochen sei XBB.1.16 in verschiedenen Ländern nachgewiesen worden.

Die Sublinie zeichnet sich laut RKI durch drei zusätzliche Mutationen im sogenannte Spikeprotein aus. Zu einem möglichen Einfluss dieser Veränderungen auf Krankheitsschwere oder Ansteckungen äußerte sich das RKI nicht. Experten warnen aber vor Panik, noch gebe es kaum belastbare Daten.

Bei „Arcturus“ handelt es sich um eine Sublinie der in Deutschland mittlerweile dominanten Omikron-Rekombinanten XBB.1. Für Deutschland erwartet das RKI in den kommenden Wochen weiterhin steigende Anteile von XBB.1-Sublinien. Für die momentan in Deutschland vorherrschende Sublinie XBB.1.5 deuten vorläufige Daten demnach nicht auf eine erhöhte Krankheitsschwere hin.

Corona-Warnapp soll Anfang Juni in „Schlafmodus“ gehen

16.43 Uhr: Die millionenfach genutzte Corona-Warnapp des Bundes soll angesichts der entspannteren Pandemielage Anfang Juni in einen „Schlafmodus“ gehen. Bis zum 30. April soll die Warnfunktion für andere Nutzerinnen und Nutzer der App nach einem positiven Test noch verwendet werden können, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag auf Anfrage mitteilte. Im Monat Mai sollen die Systeme dann dafür vorbereitet werden, bestimmte Funktionen zum 1. Juni in einen „Schlafmodus“ zu versetzen. Auf regelmäßige Aktualisierungen der App soll verzichtet werden. Man kann sie aber auf dem Handy behalten, um damit zum Beispiel weiter elektronische Impfzertifikate zu nutzen.

Sollte sich die Situation wieder ändern, könne die App zeitnah aus dem Schlafmodus „geweckt“ und angepasst werden, sagte ein Sprecher. Die Anwendung wurde laut Ministerium mehr als 48 Millionen Mal auf Endgeräten installiert, knapp neun Millionen Menschen teilten positive Testergebnisse, um andere Nutzer zu warnen. Die laufenden Verträge mit den Dienstleistern SAP und T-Systems enden zum 31. Mai.

Lauterbach offen für Enquete-Kommission zur Corona-Politik

Freitag, 24. März, 06.40 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich offen für eine von der FDP und Union geforderte Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Politik gezeigt. „Ich bin da wirklich mit jeder Entscheidung komplett einverstanden. Und käme es zu einer solchen Kommission, würden wir auch mitmachen“, sagte Lauterbach im Podcast des Nachrichtenportals „The Pioneer“ (Freitag). Als Minister stehe es ihm aber nicht zu, über die Einrichtung einer solchen Kommission zu entscheiden. Daher wolle er abwarten, wie sich der Bundestag entscheidet, sagte er demnach.

Der SPD-Politiker räumte auch ein, „dass man im Nachhinein den einen oder anderen Weg, der damals beschritten wurde, anders beschreiten würde“. Der Vorwurf, der Staat habe die Bürger bewusst falsch informiert oder ihnen Informationen vorenthalten, sei jedoch „eine Räuberpistole aus dem Lager der Querdenker“.

Um eine Enquete-Kommission einzusetzen, muss ein Viertel der Abgeordneten zustimmen. Sie setzen sich aus Abgeordneten und Sachverständigen aus Wissenschaft und Praxis zusammen.

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