Checken Sie Ihren Impfschutz! Diese Kinderkrankheiten können auch im Alter krank machen
Nach Monaten noch erschöpft oder gar herzkrank? Eine Corona-Infektion kann lange nachwirken. Doch damit ist Covid-19 nicht allein. Auch vermeintliche Kinderkrankheiten können fürs Leben schädigen.
Nicht nur akute Symptome, sondern auch die Angst vor monatelangen Beschwerden treibt viele um, die sich mit dem Coronavirus infizieren. Es gibt wissenschaftlich belegte Fälle, in denen Patienten noch nach Monaten etwa über Brustschmerzen, Geruchsverlust oder Erschöpfung klagen.
Langzeiteffekte gibt es aber auch bei anderen Infektionskrankheiten. Auch bei ihnen kann es wie bei Covid-19 teilweise Monate dauern, bis der Körper wieder die Form aus der Zeit vor der Ansteckung erreicht. FOCUS Online gibt einen Überblick:
Covid-19
Erschöpfung, Atemnot, Gelenk- und Brustschmerzen, Husten oder Geruchsverlust gehören zu den Symptomen, über die manche Covid-Kranke noch Wochen später klagen. Fest steht: Das Virus greift nicht nur die Lunge an, sondern auch andere Organe und Nerven. Es gibt Berichte von Patienten, die lange nach einer Infektion am Guillain-Barré-Syndrom leiden, einer entzündlichen Nervenerkrankung mit Muskellähmungen.
Beobachtet werden Langzeitfolgen selbst bei symptomfreier Infektion – etwa Müdigkeit, Gedächtnisprobleme oder Wortfindungsstörungen. Zudem können nach Entzündungsvorgängen durch eine überschießende Immunreaktion Organe wie Lunge, Niere oder Herz Schäden davontragen.
Windpocken
Sehr gefährlich ist es, wenn die typische Kinderkrankheit Windpocken Menschen mit geschwächtem Immsystem befällt, etwa chronisch Kranke. Nach einer Ansteckung dauert es meist rund zwei Wochen, bevor erste Symptome wie Fieber und juckende Bläschen auftreten. Wird der Hautausschlag aufgekratzt, können weitere Erreger in den Körper gelangen und etwa Lungen- und Hirnentzündungen hervorrufen.
In der Regel ist man nach einer ersten Erkrankung lebenslang gegen Windpocken immun. Doch bleiben die Erreger im Körper. Noch Jahrzehnte später können sie reaktiviert werden und bei Erwachsenen mit abnehmender Immunität etwa eine Gürtelrose auslösen. Ungeschützte stecken sich sehr leicht bei einem Erkrankten mit Windpocken an. Daher wird bereits im Kleinkindalter eine Zweifach-Impfung empfohlen. Älteren Menschen empfiehlt die Stiko eine Impfung gegen Gürtelrose.
- Mehr dazu lesen Sie hier: Gürtelrose trifft jeden Dritten: Wir sagen Ihnen, ob Sie zur Risikogruppe zählen
Mehr zu Gürtelrose
Influenza/Grippe
Eine Grippe kommt plötzlich und bringt meist Fieber, Halsschmerzen, Husten, Muskel- oder Kopfschmerzen sowie eine allgemeine Schwäche mit sich. Während die Krankheit in der Regel fünf bis sieben Tage dauert, kann es auch lebensgefährliche Verläufe bis hin zum Tod geben – vorwiegend bei älteren Menschen und Kleinkindern.
Über die geschädigten Atemwege können weitere Krankheitserreger in den Körper eindringen und so zum Beispiel Lungen-, Herzmuskel- oder Gehirnentzündungen verursachen. Es kann zu Herzrhythmusstörungen, Herzschwächen oder Kreislaufschocks kommen. Der einzig wirkliche Schutz ist aus Sicht von Medizinern die jährliche Impfung.
Masern
Etwa sechs Wochen lang ist das Immunsystem nach einer Infektion mit dem hochansteckenden Masernvirus geschwächt. Dabei können weitere Erreger in den Körper eindringen und etwa Mittelohrentzündungen, Bronchitis und Lungenentzündungen auslösen. In den meisten Fällen heilen Masern problemlos aus.
In einem von etwa 1000 Fällen kann es aber zu einer Hirnentzündung und einer Schädigung der Nerven kommen. Das ist teils tödlich, teils bleibt das Zentrale Nervensystem für immer geschädigt. Die unheilbare Hirnentzündung kann sich noch Jahre nach einer Masern-Erkrankung einstellen. Auch hier wird eine Zweifach-Impfung empfohlen. In Deutschland gilt eine Impfpflicht für Kinder in Kitas und Schulen.
Scharlach
Die Kinderkrankheit befällt auch Erwachsene. Hautausschlag, Fieber und Halsschmerzen sind akute Folgen. In seltenen Fällen breitet sich die Infektion im Körper aus und zieht Erkrankungen wie Lungen- oder Mandelentzündungen nach sich. Eitrige Mittelohrentzündungen können bei einem nicht behandelten Scharlach zu Schwerhörigkeit führen.
Selten, aber besonders gefährlich sind Spätfolgen wie rheumatisches Fieber mit Entzündungen etwa der Kniegelenke, am Herzen und an den Nieren. Dabei können bleibende Schäden entstehen. Komplikationen werden häufiger beobachtet, wenn Scharlach nicht richtig therapiert wird. Gegen die Infektion helfen Antibiotika wie Penizillin. Immun ist man aber nach einer überstandenen Krankheit nicht.
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