ABDA-Präsidentin wirbt für Postkartenaktion

Die ABDA eskaliert weiter – mit Postkarten, auf denen Patient:innen beschreiben sollen, warum sie ihre Apotheke vor Ort lieben. In einem Video-Statement ruft die ABDA-Präsidentin nun noch einmal eindringlich zu Teilnahme auf. Offenbar ist das notwendig, denn die Aktion stößt im Berufsstand nicht nur auf Zustimmung, unter anderem weil bereits seit einiger Zeit eine ähnliche Postkartenaktion läuft, angestoßen von der Freien Apothekerschaft.

Die ABDA trommelt für ihre Postkartenaktion. In einer Videobotschaft ruft die Präsidentin Gabriele Regina Overwiening zur Teilnahme auf. Gegenüber der DAZ erklärt sie: „Die Einbindung unserer Patientinnen und Patienten in die Kommunikation der ABDA ist Teil unseres Eskalationskonzeptes. Die aus der Kollegenschaft heraus geborene Idee der Postkartenaktion mit Raum für die individuelle Wertschätzung der Patienten für die Apotheke vor Ort entspricht genau der geplanten Einbindung der Patientinnen und Patienten. Es ist auch eine logische Konsequenz des Protesttages. Denn bei vielen Apothekerinnen und Apothekern haben im Vorfeld zum Protesttag Patientinnen und Patienten großes Verständnis für unsere Forderungen gezeigt und nach Unterstützungsmöglichkeiten gefragt. Die Gestaltung der Karten ist eng an eine Idee geknüpft, die in der Kollegenschaft entwickelt wurde.“

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Von besonderem Nutzen sei die enorme Reichweite der Aktion, so Overwiening weiter. „Nicht nur durch die Postkarten selbst konfrontieren wir die Patientinnen und Patienten mit unseren Forderungen und der schwierigen Lage der Apotheken – auch über unsere Partner („Apotheken Umschau“ und „My Life“) erreichen wir einen Großteil der Bevölkerung in Deutschland. Konkret wird die Aktion im Laufe des Augusts in vielen bekannten Publikumsmagazinen und auch im Online-Bereich beworben, allein die Printmagazine haben zusammen eine Millionenauflage.“ Deshalb Overwienings Aufruf: „Wir bitten unsere Kolleginnen und Kollegen, unbedingt bei der Postkartenaktion mitzumachen! Nutzen Sie die Postkarten in Ihrer Apotheke; bitten Sie Ihre Patientinnen und Patienten, sich an der Aktion zu beteiligen und unterstützen Sie damit die politische Kommunikation der ABDA! Die Karten sind an die Bundesregierung adressiert und werden digitalisiert übergeben. Je mehr Kolleginnen und Kollegen sich beteiligen, umso größer wird der Datenpool an Aussagen und umso wirkmächtiger die Kommunikation.“

Gegenwind aus der Apothekerschaft

Allerdings gibt es in der Apothekerschaft erheblichen Gegenwind. Und das liegt nicht nur daran, dass die meisten nach dem gelungenen Protesttag für die Eskalation etwas anderes erwartet hatten als Postkarten von Patient:innen Nein, es liegt auch daran, dass die Idee mit Postkarten, die von Patient:innen ausgefüllt werden sollen, nicht ganz neu ist. Die Freie Apothekerschaft (FA) hatte sie mit ihren Mitstreitern von der IG med bereits vor einer Weile. Seit der Aktion „der letzte Kittel“ im März läuft deren Protestkartenaktion bereits. „Wo also liegt der Sinn, eine bereits existierende und noch im Gange befindliche Aktion zu kopieren und erneut Karten zu sammeln?“, fragt die FA in einer Mitteilung. Zudem wird das „realitätsferne Prozedere mit Vertragsunterzeichnung zu Beginn und symbolischer Kartenübergabe zum Aktionsende“ kritisiert.

Neben dem öffentlichen Protest der FA wenden sich auch einzelne Apotheker:innen mit einem vorgefertigten Schreiben an die ABDA, worin sie unter Verweis auf die FA-Aktion erklären, warum sie nicht an der ABDA-Aktion teilnehmen möchten. Man wolle die Kunden nicht mit einer gleichgelagerten Aktion überfordern und verunsichern. Man werde eine derartige Form der „Eskalation“ nicht unterstützen. Sollten ernstzunehmende Aktionen geplant sein, bitten die Unterzeichner um Information. 

Ohnehin darf man gespannt sein, was die ABDA im Zuge ihrer Eskalationsstrategie noch zu bieten hat. Bislang scheint es so, als sei der Protesttag doch der Höhepunkt gewesen. 


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