572 Millionen Dollar Schmerzensgeld: Pharmakonzern muss Strafe wegen Opioiden zahlen
In dem ersten Prozess gegen einen Hersteller von Opioid-Schmerzmitteln in den USA ist ein Urteil gefallen. Der Pharmakonzern Johnson & Johnson soll eine 572 Millionen Dollar Schadensersatzzahlung leisten, das entschied ein Bezirksgericht in dem Bundesstaat Oklahoma. Der Generalstaatsanwalt von Oklahoma, Mike Hunter, hatte von J&J allerdings eine Zahlung von mehr als 17 Milliarden Dollar gefordert. J&J wird vorgeworfen, über Jahre die Risiken für süchtigmachende Schmerzmittel in seinen Marketingkampagnen verharmlost zu haben. Die Anwälte des Bundesstaats Oklahoma hatten argumentiert, Ärzte hätten die Medikamente übermäßig verschrieben, was zu einem Anstieg der Todesfälle durch Überdosierung geführt habe. Mit dem von J&J geforderten Geld sollten Suchtbehandlung und Präventivprogramme finanziert werden. Der Fall gilt als richtungweisend für Tausende weitere Klagen, die von US-Behörden gegen die Hersteller von Opioiden angestrengt wurden. Den Firmen wird vorgeworfen, dem Missbrauch der starken, verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln Vorschub geleistet zu haben. Dieser Missbrauch kostete vielen Amerikanern das Leben: Zwischen 1999 und 2017 lag die Zahl der Menschen, die in den USA durch eine Opioid-Überdosis gestorben sind, nach Behördenangaben bei fast 400.000. In Oklahoma sind daran nach Angaben der Anwälte seit dem Jahr 2000 rund 6000 Menschen gestorben. Johnson und Johnson wies die Vorwürfe zurück und kündigte Berufung an.
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