Abnehmen: So funktioniert die Noom-Diät

Diät-Trends kommen und gehen. Während 2018 eindeutig das Jahr derKeto-Diätwar, wird 2019 wohl das Jahr der Noom-Diät.

Weltweit nutzen mehr als 47 Millionen Menschen bereits die Abnehm-App, die von einigen als „Weight Watchers für Millennials“ bezeichnet wird.

Noch nie von Noom gehört? Kein Problem: Hier erfährst du alles, was du wissen musst.

Was genau ist die Noom-Diät?

„Noom existiert ausschließlich als App. Ihr Fokus liegt auf Verhaltensänderungen in Bezug auf die Auswahl von Nahrungsmitteln und Workouts“, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Rania Batayneh gegenüber ‚Shape‘.

„Man beginnt mit einem kurzen Online-Quiz, in dem man Fragen zu den eigenen Gewichtsabnahme-Zielen und zum bevorzugten Trainingsstil beantwortet“, so Batayneh weiter. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Weight Watchers (jetzt unter dem Namen WW bekannt), nur dass Loom keine Punkte vergibt, sondern Lebensmittel anhand der Ampel-Farben bewertet.

„Jeder unserer Nutzer verfügt über ein personalisiertes Kalorienbudget, das auf Alter, Geschlecht, Aktivitätsgrad und anderen Faktoren basiert“, sagt Adam Fawer von Noom. Nahrungsmittel mit kalorienarmer Dichte sind „grün“ und sollen den Großteil der Ernährung ausmachen, während „gelbe“ Nahrungsmittel mäßig verzehrt und „rote“ nur sparsam konsumiert werden sollten.

Beispiele für die verschiedenen Kategorien

Grün

  • Äpfel

  • Kaffee

  • Das Eiweiß von Eiern

  • Fettarmer Joghurt

  • Haferflocken

  • Magermilch und Nussmilch

  • Süßkartoffeln

  • Tomaten

  • Avocados

  • Bohnen

  • Bier

  • Eier

  • Gegrilltes Geflügel

  • Meeresfrüchte

  • Hummus

  • Fettarmer Käse

  • Quinoa

  • Rindfleisch

  • Speck

  • Kuchen

  • Pommes

  • Vollfettkäse

  • Pizza

  • Nussbutter

  • Wein

„Diese Farbcodierung berücksichtigt sowohl die Menge als auch die Qualität von Lebensmitteln“, erklärt Fawer. „Es wird davon ausgegangen, dass auch die roten Nahrungsmittel einen kleinen Anteil (etwa 25 Prozent) der täglichen Kalorienzufuhr ausmachen.“

Diese „Alles erlaubt“-Strategie von Noom ermögliche es den Nutzern, kalorienhaltige Lebensmittel, die sie besonders mögen, in einer gesunden Ernährung unterzubringen. Um genau zu kontrollieren, was gegessen wird, muss man die App jeden Tag mit Informationen zu den aufgenommenen Lebensmitteln versorgen. Außerdem wird man aufgefordert, eine bestimmte Zeit lang zu trainieren. Zusätzlich beinhaltet die App kurze Informationsblöcke zu den Themen Ernährung, Fitness, Gesundheit und Wellness.

Was macht Noom so anders?

„Man kann eine schlechte Ernährung nicht einfach wegtrainieren“, so lautet laut Fawer die Grundidee hinter der App. Noom wurde von zwei Unternehmern gegründet, die Menschen nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch das Problem hinter den Gewichtsschwankungen angehen wollten. Den Entwicklern Petakov und Jeong zufolge handelt es sich dabei um psychologisch verankerte Verhaltensmuster.

„Einer der Hauptunterschiede zwischen WW und Noom ist, dass bei Noom jeder Benutzer einen persönlichen Gesundheitscoach hat, der Fragen beantworten, Tipps geben und ihn auf dem Laufenden halten kann. Man hat zudem Zugang zu einem Gruppenchat“, erläutert Batayneh.

„Und weil Motivation eine Schlüsselkomponente der Verhaltensänderung ist, wird man in der App dazu aufgefordert, die eigene Motivation auf einer Skala von eins bis fünf zu bewerten“, so die Expertin weiter. Der Noom-Mitarbeiter Fawer erklärt, dass Trainer und Nutzer „dann zusammenarbeiten und die aktuellen Gewohnheiten, Geschmackspräferenzen, und psychologischen Faktoren einbeziehen, um einen Plan zu erstellen, der jeden Tag kleine positive Veränderungen vornimmt und langfristig gesündere Gewohnheiten etabliert.“

Wer gehört zum Trainer-Team?

Bleibt noch die Frage, um was für Menschen es sich bei den beratenden Trainern handelt. Noom-Coaches durchlaufen nach Angaben des Unternehmens eine sogenannte „Noomiversity“, ein Schulungsprogramm, das die Trainer auf die Beratung der Kunden vorbereitet.

Um sich für die Noomiversity zu qualifizieren, müssen die Trainer über einen akademischen Grad und ein Gesundheitszertifikat verfügen (z. B. Krankenschwester, Rettungssanitäter oder Apothekentechniker) oder 2.000 oder mehr Stunden als Personal Trainer, Gruppentrainer oder Yoga-Lehrer im Einsatz gewesen sein.

„Neben dieser ersten Grundausbildung nehmen die Trainer an Weiterbildungsmöglichkeiten teil, darunter Seminare zum Thema Ernährung“ sagt Fawer.

Ist die Diät einen Versuch wert?

Noom ist hilfreich, wenn du dir Unterstützung beim Abnehmen wünschst, aber nicht an persönlichen Treffen teilnehmen möchtest. Beim Gewichtsverlust könnte die App nämlich tatsächlich helfen, wie eine Studie aus dem Jahr 2016 gezeigt hat. Die Untersuchung ergab, dass die Noom-App bei 78 Prozent der Nutzer über einen Zeitraum von neun Monaten zu einer Gewichtsabnahme geführt hat. Es sind jedoch weitere wissenschaftliche Studien erforderlich, bevor man längerfristige Aussagen treffen kann.

„Wie alles, was relativ neu ist, zieht Noom Aufmerksamkeit auf sich. Die Nutzer müssen jedoch motiviert und willens sein, ihre gegessenen Mahlzeiten und körperlichen Aktivitäten genau aufzuzeichnen und zugehöriges Material selbst zu lesen“, sagt Ernährungsberaterin Bonnie Taub-Dix.

„Ich persönlich bin kein Fan von der Einteilung in gute und schlechte Lebensmittel. Ich stimme der langen grünen Liste von Früchten und Gemüse zwar zu, aber würde nährstoffreiche Lebensmittel wie Nüsse und Samen nie weniger hoch bewerten, weil sie mehr Kalorien haben als andere Lebensmittel“, so das Fazit der Expertin.

Judith Kerstgens

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