Essen gegen Arthrose: Diese Lebensmittel beugen Gelenk-Problemen im Alter vor

Kaum etwas hat so einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, unsere Fitness und Gesundheit wie unsere Ernährung. Selbst Krankheiten, die bereits im Anmarsch sind, kann mit der richtigen Ernährung zuvorgekommen werden. Welche Lebensmittel den schleichenden Prozess von Arthrose in den Gelenken umkehren.

Liebe Leserinnen und Leser, beim Start meiner Kolumne haben wir gemeinsam den Hintern zusammengekniffen, imaginäre Bilder an die Wand gemalt und uns als Superwoman und -man bewiesen um unseren Rücken zu kräftigen. Wenn Sie die einfachen Übungen zur Tiefenstabilisierung seitdem in Ihrem Alltag verankert haben, dann dürfte sich Ihre Muskulatur bereits freuen und es Ihnen mit mehr Stabilität danken.

Heute gibt’s einen Nachschlag und es geht ums Eingemachte: Neben meiner Tätigkeit als Sportmedizinerin mit dem Schwerpunkt der nichtoperativen Orthopädie schaue ich Ihnen nämlich gerne mal auf Ihren Teller. Keine Angst, natürlich nur, wenn Sie mich dazu auch einladen. Als Ernährungsmedizinerin nehme ich Ihre Essensgewohnheiten unter die Lupe, denn: Kaum etwas hat so einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und Fitness wie unsere Ernährung. Im Positiven wie im Negativen. Schließlich beschäftigen wir uns zurecht mehrmals täglich mit ihr. Peter Müller Meike Diessner ist Sport- und Ernährungsmedizinerin

Über die Expertin

Meike Diessner ist Gründerin der Praxis für Integrative Orthopädie in Bochum und spezialisiert auf konservative Therapiemethoden. Als Sport- und Ernährungsmedizinerin liegt ihr besonders das Thema gesundes Essen am Herzen. Mehr Informationen finden Sie auf ihrer Webseite oder ihrem Instagram-Kanal.

„Natürlich schlank“ von Meike Diessner

Bauchfett produziert pro-entzündliche Botenstoffe

Wer seinem Körper gutes Baumaterial liefert, der erschafft sich einen robusten Rohbau inklusive schöner Fassade. Ist der Input minderwertig, wird auch unser Körper nicht begeistert sein. Hier blättert der Putz von der Wand (unsere Haut spielt verrückt und legt sich in Falten), dort gerät die Statik ins Wanken (Schonhaltung durch Schmerzen) und zu viel überflüssige Masse übt gehörigen Druck auf Körper, Gelenke und manchmal auch auf die Seele aus.

Während wir uns übers Übergewicht ärgern, produziert das hinterlistige Bauchfett zusätzlich auch noch pro-entzündliche Botenstoffe, die sich still und heimlich wie kleine Glutnester in unserem Körper ausbreiten. Wir nennen sie „Chronische Entzündungen” oder neudeutsch „Chronic Inflammation”. Das Tückische: Erstmal bemerken wir die kleinen Funken noch nicht, sodass sie sich unbeobachtet weiter ausbreiten können. Und das nicht nur, wenn ein paar Kilo zu viel unsere Statik prüfen.

Auf was Sie verzichten sollten

Kommen zu viele Brandbeschleuniger zusammen (Bauchfett, chronischer Stress, industrielle Ernährung), schlagen die Flammen lichterloh um sich und greifen auf immer weitere Regionen unserer Körper über. Es zeigen sich nicht nur Schmerzen, sondern auch ein ganzes Bündel an Erkrankungen (Arthrose, Arthritis, depressive Verstimmungen, Stoffwechselerkrankungen oder auch Krebs).

Jetzt werden wir aufmerksam. Doch selbst dann sehen wir bei dem ganzen Rauch die vielen Feuer nicht direkt. Was können wir also tun, damit die lodernden Flammen unseren Körper nicht vollständig in Brand setzen? Erstmal wird’s leider kurz ungemütlich: Generell würde ich Ihnen dringend raten, die Sau rauszulassen – allerdings aus Ihrer Ernährung. GU Verlag/ Lisa Dießner Schweinefleisch sollte als Gesundheitsfaktor nicht unterschätzt werden. Speziell Schweinefleisch aber auch andere tierische Lebensmittel wie Milchprodukte feuern chronischen Entzündungen an unseren Gelenken richtig an. Dann ist Arthrose im Anmarsch und unser Knorpel geht wortwörtlich in die Knie. Wer dazu noch häufig einen über den Durst trinkt und die Finger nicht von Zigaretten lassen kann, der schüttet noch mehr Öl ins Feuer.

„Gelenke im Glück“ von Meike Diessner

Lebensmittel, die gesund machen

Aber keine Angst: Sie müssen nicht absolutistisch auf alles verzichten, sondern den Konsum eben reduzieren. Und: Den schleichenden Prozess, der am Ende zu Feuersbrünsten außer Kontrolle führt, können wir durch spezielle Lebensmittel wieder umkehren, die Feuerwehr und Gesundheitspolizei in einem sind. Eine Auswahl derer, die gut schmecken und gesund sind, serviere ich Ihnen hier:

  • Blaubeeren

Sie wachsen im Schrebergarten am eigenen oder an Nachbars Strauch und kommen in Deutschland frisch aus der Region: Blaubeeren schützen uns vor chronischen Entzündungen und sind echte Vitaminbomben. Ihre schöne blaue Schale steckt voller Antioxidantien (Anthocyane) und diese nehmen „freien Radikalen”, die unsere Zellen schädigen können, quasi die Luft zum Atmen. Das führt unter anderem zu einer Schmerzreduktion an geschädigten Gelenken. GU Verlag/ Lisa Dießner Im Nebenjob ist die blaue Gesundheitspolizei noch Personal Trainer: Blaubeeren können nämlich gezielt gegen viszerales Bauchfett (die proentzündliche „Pocke”) wirken, wie eine Studie der Universität Michigan (USA) zeigt : Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass 200 Gramm Blaubeeren pro Tag den Bauchumfang reduzieren können. Gewichtsverlust und weniger Bauchfett: Das lässt unsere Gelenke richtig jubeln und nimmt ihnen den Druck.

  • Lauchgemüse

Zwiebeln und Knoblauch sorgen nicht nur für rustikalen Geschmack in unseren Gerichten. Sie liefern uns auch zahlreiche Mineralstoffe, schützen so unsere Knorpel, stärken unsere Gelenke und bekämpfen Arthrose. Durch den besonders hohen Gehalt an Silizium und Schwefelverbindungen, werden chronische Entzündungen gelöscht und die Gelenkknorpel gekräftigt. Auch in England wurde geforscht mit dem Ergebnis: Probanden, die viel Lauch und Knoblauch aßen, hatten gesündere Hüftgelenke und weniger Knorpelschäden.

  • Sesam

Und dann gibt’s da noch Sesam, der unsere Knochen kräftigt, Arthrose hemmt und Schmerzen lindert. Starke Liste, oder? Sesam ist ein Kalziumknaller, enthält u.a. Vitamin E und Zink, beide ebenfalls natürliche Entzündungskiller, und punktet mit Sesamin und Sesamol. Noch einmal gehe ich Ihnen kurz mit einer Studie auf den Senkel, in der herausgefunden wurde, dass diese beiden „Pflanzenhormone” durch ihre antientzündliche Wirkung die Arthrose-Schmerzen an Gelenken reduzieren.

Also guten Appetit mit diesen drei echten „Superfoods”. Und damit kleine Glutnester nicht zu Brandherden werden, unsere Körper dafür feuerfest, gibt’s hier noch ein paar weitere natürliche Entzündungskiller obendrauf.

  • Weitere natürliche Entzündungskiller nach Vitaminen sortiert GU Verlag/ Sacha Höchstetter

Ihre Dr. Meike Diessner

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