Wöchentlich reicht nicht: Wer seine Maske selten wäscht, verdoppelt sein Corona-Risiko

Mund-Nasen-Bedeckungen gehören zu den Hauptinstrumenten, um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verhindern. Allerdings nur dann, wenn sie regelmäßig gewaschen werden.

Gängige Alltagsmasken sollten jeden Tag gewechselt oder gewaschen werden. Das legt jetzt eine australische Studie nahe. So müssten sowohl selbstgenähte Community-Masken als auch chirurgische Mundschutze aus der Apotheke nach jedem Tragen als kontaminiert betrachtet werden, wie Studienleiterin Chandini Raina MacIntyre von der University of New South Wales in Sydney erklärt.

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Mehrfaches Tragen der Masken, ohne sie in der Zwischenzeit zu waschen, könne deshalb das Infektionsrisiko erheblich erhöhen, wie es in der jetzt im Fachblatt „British Medical Journal“ veröffentlichten Arbeit heißt.

Wer seine Maske mehrfach trägt, ist einem doppelt so hohen Infektionsrisiko ausgesetzt wie Menschen, die ihre Maske nach jedem Tragen durch eine frische oder frischgewaschene ersetzen.

Masken bei mindestens 60 Grad waschen

Konkret schreiben die Forscher um MacInytre: Wer seine Maske mehrfach trägt, ist einem doppelt so hohen Infektionsrisiko ausgesetzt wie Menschen, die ihre Maske nach jedem Tragen durch eine frische oder frischgewaschene ersetzen.

Zudem aus ihrer Sicht wichtig: Ein Waschen der Masken von Hand reicht nicht aus. Nur das Waschen bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine tötet möglicherweise auf den Masken sitzende Viren wirksam ab. Solch hohe Temperaturen würden bei der Handwäsche in der Regel nicht erreicht, betonen die Wissenschaftler. Um ausreichenden Schutz vor Tröpfcheninfektionen zu bieten, sollten die Masken darüber hinaus unbedingt zweilagig sein.

Studie bestätigt WHO-Empfehlung

Ihre Ergebnisse fußen dabei auf einer neuerlichen Analyse von Daten einer Studie aus dem Jahr 2011. Schon damals hatten die Wissenschaftler die Wirkung von Masken auf die Verbreitung von Erregern, die Atemwegserkrankungen auslösen, unter Klinikpersonal untersucht.

Mitarbeiter, die ihre Mund-Nasen-Schutze damals nicht nach jedem Tragen bei mindestens 60 Grad gewaschen haben, erkrankten doppelt so häufig wie diejenigen, die sich an die heutigen Empfehlungen hielten – und nur zuvor maschinell in der Krankenhaus-Reinigung gewaschene Masken verwendeten.

Wenngleich die Daten auf der Verbreitung von bereits bekannten Erregern wie dem Influenza-Virus beruhen, halten die Wissenschaftler ihre Ergebnisse von damals nach der erneuten Analyse heute für auf das neuartige Coronavirus übertragbar. „Die WHO empfiehlt das Waschen der Masken in der Waschmaschine bei 60 Grad und mit einem Vollwaschmittel“, führt Studienleiterin MacIntyre aus. „Das Ergebnis unserer Analyse bestätigt das.“ Nur dann seien die Masken als Schutzmaßnahme effektiv.

Keine Umwelt- oder Sparprogramme verwenden

Die Empfehlung, Masken regelmäßig heiß zu waschen, teilt auch das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Demnach sollten Masken nach einmaliger Nutzung idealerweise sogar bei 95 Grad, mindestens aber bei 60 Grad gewaschen und anschließend vollständig getrocknet werden.

Die Verbraucherzentrale Hamburg betont ebenfalls, die enorme Wichtigkeit der hohen Waschtemperatur. Eco- oder Sparprogramme seien daher für die Masken nicht geeignet, „da diese die Textilien nicht wirklich bei 60 Grad waschen, sondern nur versprechen, so sauber wie mit 60 Grad zu waschen“.

Eine hohe Temperatur und die fettlösenden Substanzen im Waschmittel sind allerdings notwendig, um die Oberfläche der Coronaviren zu zerstören und so tatsächlich unschädlich zu machen. Zusätzliche Hygienespüler brauche es dann nicht mehr, so die Verbraucherexperten.

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