Wie Blutdruckmanschetten bei einem Schlaganfall helfen können
Patienten erholen sich von einem Schlaganfall möglicherweise besser, wenn sie neben gerinnungshemmenden Medikamenten noch eine weitere, ungewöhnliche Therapie erhalten: Dabei wird der Blutfluss der Arme durch Blutdruckmanschetten nach einem bestimmten Schema gestoppt und wieder freigegeben.
Die Forscher aus China, die diese Methode entwickelt haben, nennen sie "ischämische Konditionierung". Durch die Einschränkung und Wiederherstellung des Blutflusses sollen Abwehrsysteme im Körper aktiviert und Antioxidantien freisetzt werden, die Entzündungen und Gewebeschäden minimieren. Die Ergebnisse sind erstaunlich: 72 Prozent der beobachteten Schlaganfall-Patienten hatten sich durch die ischämischen Konditionierung drei Monate später gut erholt. Bei den Patienten, die nur Gerinnungshemmer erhielten, waren es lediglich 50 Prozent. Die Forscher gehen daher davon aus, dass die ischämische Konditionierung eine vorteilhafte Zusatztherapie sein kann, die die Genesung nach einem Schlaganfall verbessert. Die Studienergebnisse sind im Fachblatt Neurology veröffentlicht.
Methode ist nichts für den Hausgebrauch
An der Studie hatten 68 Personen mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren teilgenommen. Sie wurden aufgrund eines Schlaganfalls ins Krankenhaus eingeliefert, bei dem der Blutfluss zum Gehirn durch ein Gerinnsel blockiert wurde. Alle bekamen binnen viereinhalb Stunden ein Medikament, das Blutgerinnsel auflöst. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt zusätzlich die ischämische Konditionierung. Dafür trugen die Teilnehmer 40 Minuten lang Blutdruckmanschetten an beiden Armen, die abwechselnd fünf Minuten lang aufgeblasen und drei Minuten lang entlastet wurden. Sie erhielten diese Behandlung während ihres Krankenhausaufenthaltes zweimal täglich, durchschnittlich 11 Tage lang.
Studienautor Dr. Guo-gang Luo von der Xi’an Jiaotong Universität in China betonte jedoch: "Obwohl unsere Ergebnisse vielversprechend sind, ist es wichtig, dass Menschen nicht versuchen, diese Therapie zu Hause bei einem Angehörigen anzuwenden, der sich von einem Schlaganfall erholt." Die Ergebnisse müssen erst durch weitere Studien mit mehr Teilnehmern bestätigt werden.
ZOU
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