Umweltfaktoren für jede 10. Krebserkrankung verantwortlich: So verringert Ihr euer Risiko
Zehn Prozent aller Krebsfälle hängen mit äußeren Faktoren zusammen – das schreibt die EU-Umweltagentur in einem neuen Bericht. Welche das sind und wie Sie sich schützen.
„Krebs beeinträchtigt das Leben vieler Europäer“ – mit diesen Worten leitet die EU-Umweltagentur (EAA) ihren neuen Bericht zu Risikofaktoren ein. Fast 2,7 Millionen Menschen erkranken demnach jährlich daran, 1,3 Millionen sterben.
„Obwohl Europa weniger als 10 Prozent der Weltbevölkerung repräsentiert, meldet es fast 23 Prozent der neuen Krebsfälle und 20 Prozent der Krebstoten weltweit“, heißt es weiter im EAA-Bericht. Das Leben fast aller Europäer werde zwangsläufig in irgendeiner Weise von Krebs betroffen sein – entweder sie selbst, oder aber ihre Familie, Freunde oder Bekannte.
Äußere Faktoren verursachen 10 Prozent der Krebsfälle
Viele Risikofaktoren für Krebs sind bekannt, darunter etwa Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum oder ein generell ungesunder Lebensstil. Jedoch gibt es auch Faktoren, deren Einfluss vielen womöglich nicht so bekannt ist: Umweltfaktoren. Und diese sind laut EAA-Bericht sogar für mindestens 10 Prozent aller Krebsfälle verantwortlich.
Dazu zählen etwa
- Luftverschmutzung
- krebserregende Chemikalien
- UV-Strahlung
- Radon
- Asbest oder
- Passivrauchen.
Die EEA hat bei der Studie erstmals untersucht, wie Krebs und die Umwelt miteinander zusammenhängen. Die Erkenntnisse zeigten eindeutig, wie eng die Gesundheit des Planeten mit der Gesundheit der Bürger verbunden sei, erklärte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. „Wir müssen mit der Natur zusammenarbeiten, nicht gegen sie.“
Mit konsequentem Umweltschutz Krebsrisiko minimieren
Häufig sind Menschen diesen Einflüssen unbewusst oder in ihrem beruflichen Umfeld ausgesetzt. Die gute Nachricht sei jedoch, dass diese umwelt- und berufsbedingten Krebsrisiken verringert werden könnten, indem die Verschmutzung der Umwelt bekämpft werde und Verhaltensweisen geändert würden, erklärte die in Kopenhagen ansässige Behörde.
Eine Möglichkeit dafür schaffe etwa der EU-Aktionsplan „Zero Polution“. Dabei handelt es sich um eine Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit. Zudem könnten konsequent umgesetzte EU-Maßnahmen einen großen Beitrag zur Reduzierung der Krebszahlen leisten. Die Umweltagentur wies darauf hin, dass die Daten unvollständig und die damit verbundenen Unsicherheiten groß seien. „Es gibt eine Menge, was wir nicht wissen. Aber was wir wissen, ruft nach viel mehr Handeln“, sagte EEA-Experte Gerardo Sanchez.
So schützen Sie sich vor Umweltfaktoren
Die einzelnen Bürger könnten nicht viel tun, um zu verhindern, Schadstoffen ausgesetzt zu sein, erklärte Sanchez. Vielmehr brauche es mehr politische Maßnahmen, Regularien und einen Schub zur Umsetzung. Lösungsvorschläge gebe es genug.
“Umweltrisiken kann man […] nur bedingt durch eigenes Verhalten aus dem Weg gehen", schreibt auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Die Experten betonen, dass etwa bestimmte Fastenkuren in der Regel nicht dazu beitragen, die Schadstoffe aus dem Körper zu schwemmen. „Eine Diät oder Fasten tragen eher, wenn sie überhaupt als wirksam empfunden werden, zum allgemeinen Wohlbefinden bei als tatsächlich zu entgiften oder zu entschlacken.“ Der DKFZ weist ebenfalls darauf hin, dass bei den Umweltfaktoren vor allem die Politik gefragt sei.
Ein paar der genannten Umweltfaktoren lassen sich aber durchaus beeinflussen, das DKFZ hat Tipps formuliert, um die Risiken zu minimieren.
UV-Strahlung:
- Vermeiden Sie zu viel Sonnenstrahlung, insbesondere bei Kindern.
- Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz.
- Gehen Sie nicht ins Solarium
Schadstoffe:
- Finden Sie heraus, ob Sie in Ihrem Zuhause einer erhöhten Strahlenbelastung durch natürlich vorkommendes Radon ausgesetzt sind. Falls ja, ergreifen Sie Maßnahmen zur Senkung dieser hohen Radonwerte.
- Schützen Sie sich am Arbeitsplatz vor krebserregenden Stoffen, indem Sie die Sicherheitsvorschriften befolgen.
Passivrauchen:
- Sorgen Sie für ein rauchfreies Zuhause.
- Unterstützen Sie rauchfreie Arbeitsplätze.
Mehr zum Thema lesen Sie hier: Das sind die 10 goldenen Regeln, mit denen Sie Ihr Krebsrisiko minimieren
So schützen Sie sich vor Lifestyle-Faktoren
Deutlich einfacher beeinflussen als die Umweltfaktoren lasse sich das Krebsrisiko stattdessen mit einem bewussten Lebensstil, erklärt das DKFZ weiter.
Gesunde Ernährung und Körpergewicht:
- Essen Sie häufig Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst.
- Schränken Sie Ihre Ernährung mit kalorienreichen Nahrungsmitteln ein (hoher Fett- oder Zuckergehalt).
- Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke.
- Vermeiden Sie industriell verarbeitetes Fleisch.
- Essen Sie weniger rotes Fleisch und salzreiche Lebensmittel.
- Legen Sie Wert auf ein gesundes Körpergewicht.
Sport und Bewegung:
- Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung im Alltag
- Verbringen Sie weniger Zeit im Sitzen.
Schädliche Substanzen:
- Rauchen Sie nicht. Verzichten Sie auf jeglichen Tabakkonsum.
- Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum. Der völlige Verzicht auf Alkohol ist noch besser für die Verringerung Ihres Krebsrisikos.
Impfungen:
- Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder an Impfprogrammen teilnehmen gegen Hepatitis B-Viren (HBV) und humane Papillomaviren (HPV).
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