Neues Medikament bei Neurodermitis
Quälendes Jucken und Hautveränderungen sind typisch für Neurodermitis. Ein neues Arzneimittel gegen die Hautkrankheit, das als Tablette eingenommen wird, zeigte gute Ergebnisse in ersten Versuchen am Menschen. Das berichten Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Schon nach acht Wochen reduzierten sich Symptome wie Rötungen, Bläschen und Kratzspuren um die Hälfte. Der Wirkstoff blockiert den Botenstoff Histamin, der für die Entzündungsreaktion verantwortlich ist. "Wir gehen davon aus, dass der Histamin-4-Rezeptor-Blocker unabhängig von der Ursache der Neurodermitis wirkt und untersuchen derzeit, welche Patienten am stärksten von der neuen Therapie profitieren können", sagt Professor Dr. Thomas Werfel von der MHH-Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie.
Von Neurodermitis sind in Deutschland etwa elf Prozent der Kinder im Vorschulalter und ein bis zwei Prozent der Erwachsenen betroffen. Die Erkrankung wird durch verschiedene Ursachen hervorgerufen, beispielsweise Allergien, hautreizende Stoffe, hormonelle, mikrobielle und psychische Einflüsse. Schwere Formen werden mit Medikamenten behandelt, die das Immunsystem unterdrücken. Diese Medikamente helfen aber nicht allen Patienten und haben eine Reihe von Nebenwirkungen, weshalb besonders für Kinder Alternativen gesucht werden.
An der Studie hatten 98 Personen teilgenommen. Der Wirkstoff wurde gut vertragen, es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. Nun soll eine internationale klinische Studie mit 400 Patienten durchgeführt werden, um die optimale Dosis zu ermitteln.
ZOU
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