530 Menschen nach Gebrauch von E-Zigaretten erkrankt

Die Zahl von Lungenerkrankungen nach dem Konsum von E-Zigaretten in den USA steigt weiter an: Mittlerweile seien 530 Fälle ermittelt, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte. Sieben Patienten starben. Mehr als die Hälfte der Betroffenen ist jünger als 25, drei Viertel der Erkrankten sind Männer. 16 Prozent der Betroffenen ist unter 18 Jahre alt.

Die Aufsichtsbehörde FDA sammelte nach Angaben ihres Vertreters Mitch Zeller bislang mehr als 150 verdächtige Proben. Es sei bislang jedoch weiter unklar, welche Substanzen für die Lungenerkrankungen verantwortlich sind.

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Viele der Betroffenen hatten jedoch auf dem Schwarzmarkt gekaufte Produkte inhaliert, die den Cannabis-Inhaltsstoff THC enthielten. Die Ermittlungen seien „komplex“, mit einem raschen Ergebnis sei nicht zu rechnen, sagte Anne Schuchat von der Gesundheitsbehörde CDC.

Die Behörden waren im Juli erstmals auf eine Häufung von Fällen schwerer Lungenerkrankungen bei Nutzern von E-Zigaretten aufmerksam geworden. Die Betroffenen leiden unter Symptomen wie starken Atemproblemen und Brustschmerz, viele müssen künstlich beatmet werden. Mehrere Jugendliche liegen im künstlichen Koma.

Die Befürchtung: Vor allem Jugendliche könnten nikotinsüchtig werden

Die US-Regierung kündigte inzwischen ein landesweites Verbot von E-Zigaretten mit Aromastoffen an. E-Zigaretten mit süßlichen oder nach Menthol schmeckenden Zusatzstoffen sind besonders bei jungen Leuten in den USA sehr beliebt. Die US-Bundesstaaten Michigan und New York verhängten bereits ein Verbot von aromatisierten E-Zigaretten. In Deutschland oder Europa ist bislang kein ähnlicher Anstieg von Krankheitsfällen bekannt.

Im Video: Ist das Dampfen zu gefährlich?

Die großen Tabakkonzerne bewerben E-Zigaretten seit einigen Jahren auf der Suche nach neuen Kunden aggressiv: Nach ihren Angaben sind diese Produkte deutlich weniger gefährlich als traditionelle Zigaretten und können Rauchern dabei helfen, komplett auf „sicherere“ Alternativen umzusteigen.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation bergen die batteriebetriebenen Geräte, bei denen mit Nikotin versehene Flüssigkeiten verdampft werden, aber ebenfalls Gesundheitsrisiken für die Konsumenten. Sie fordert deshalb deren Regulierung. Kritiker befürchten vor allem, dass sie Jugendliche nikotinabhängig machen.

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