Wo bleibt das E-Rezept-Update bei ADG und CGM Lauer?

Zu Beginn dieser Woche bejubelte die Gematik in einer Mitteilung, dass die Marke von 10.000 eingelösten E-Rezepten nun überschritten sei. Allerdings gab es auch Kritik. Nämlich daran, dass noch nicht alle Apothekensoftwarehäuser ihre Kunden mit den benötigten Updates, um E-Rezepte beliefern zu können, versorgt haben. Wir haben nachgefragt, wie der Stand der Dinge ist.

Auch wenn seitens der Standesvertretung immer wieder betont wird, dass die Apotheken „E-Rezept-ready“ seien, scheint das in der Praxis so nicht zuzutreffen. So schrieb die Gematik Anfang der Woche in einer Mitteilung anlässlich des Meilensteins von 10.000 eingelösten E-Rezepten – angeblich ohne Retax: „Noch immer nicht befriedigend ist die Situation bei den Softwareherstellern. Damit über 90 Prozent der Apotheken in Deutschland für das E-Rezept ready sind, müssen noch zwei Anbieter flächendeckend ihren Kunden Updates zur Verfügung stellen.“ Dies bestätigt der Blick auf den TI-Score der Gematik, wo man jeweils den aktuellen Stand der Digitalisierung einsehen kann. Demnach haben nämlich bislang folgende Softwareanbieter die E-Rezept-Funktion eingeführt (Status grün): Awinta, Pharmatechnik, Aposoft und Cida. Die anderen befinden sich in der Phase „Schulung“ (Status gelb). Wer also nicht bei einem der vier genannten Anbieter ist, hat keine Chance E-Rezepte zu bearbeiten. Awinta, Pharmatechnik, Aposoft und Cida sind offenbar zumindest technisch in der Lage, Apotheken in die Lage zu versetzen, E-Rezepte zu beliefern – ob das dann auch klappt, steht auf einem eigenen Blatt.

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Doch wann können die übrigen Apotheken mit dem fehlenden Update rechnen? Die DAZ hat bei CGM-Lauer und ADG, also den beiden Großen, nachgefragt.

Bei CGM Lauer heißt es, man habe die Pilotierung nun ausweiten können und sei zuversichtlich, alle Kunden im Mai mit dem E-Rezept-Update versorgen zu können. Wird vorher ein Ausdruck eines Rezepts vorgelegt, sollen die Apotheken beim verordnenden Arzt um ein Muster 16 bitten, informiert der Hersteller – per Fax übrigens. 

ADG äußert sich kryptisch

Bei der Phoenix-Tochter ADG fällt die Antwort kryptisch aus. Ein Sprecher erklärt: „Aktuell sind insgesamt mehr als 10.000 E-Rezepte eingelöst worden, aber im Vergleich mit tagtäglich eingelösten Papierrezepten ist das immer noch sehr wenig. Als ADG nehmen wir die Testphase sehr ernst, arbeiten gemeinsam mit unseren Kunden an Optimierungen der Prozesse. Wenn diese Prozesse nicht nur sicher, sondern vor allem schlank und einfach für den Benutzer sind, finden sie die gewünschte Akzeptanz und Anwendung. Wir nutzen die verlängerte Pilotierungsphase aus, um unsere ADG-Systeme kontinuierlich zu optimieren, sodass unsere Anwender sie intuitiv bedienen können.“

Zudem wird auf die ADG-Webseite verweisen, wo alle aktuellen Informationen rund um das E-Rezept zu finden sein sollen. Die Information, wann ADG-Kunden das Update erhalten, um E-Rezepte beliefern zu können, findet sich dort aber nicht – oder ist gut versteckt.

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