Was die Corona-Variante „Eris“ für den Herbst bedeutet

Die WHO beobachtet sie genau: „Eris“, ein Nachfahre der Corona-Variante „Arcturus“, verbreitet sich in immer mehr Ländern. Auch hierzulande könnte sie aufgetaucht sein, vermuten Experten. Was das für den Herbst bedeutet, verrät der Epidemiologe Timo Ulrichs.

Bisher galt sie als „Variante unter Beobachtung“. Noch ist „Eris“ zwar nicht „besorgniserregend“ – jedoch ab sofort „von Interesse“ – so zumindest stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die neue Corona-Variante EG.5.1 jetzt ein.

„Es besteht weiterhin das Risiko, dass eine gefährlichere Variante auftritt, die zu einem plötzlichen Anstieg der Fälle und Todesfälle führen könnte“, betonte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Erstmals sei die Variante am 17. Februar 2023 nachgewiesen worden – mittlerweile ist sie in mindestens 51 Ländern aufgetaucht.

Offizielle Zahlen für Deutschland meldet das Robert-Koch-Institut bislang nicht. Wie Epidemiologe Timo Ulrichs gegenüber FOCUS online betont, hat sich Eris „sehr wahrscheinlich“ jedoch auch hier schon ausgebreitet. „Wir testen ja kaum noch“, sagt er. „Und sequenziert wird noch weniger, sodass wir nur einen sehr eingeschränkten Blick in das Infektionsgeschehen und die Präsenz der Varianten und Untervarianten des Virus bei uns in Deutschland haben.“

Corona-Experte im Herbst rechnet mit Anstieg der Fälle

Ulrichs erwartet in den kommenden Monaten steigende Corona-Fallzahlen in Deutschen. Der einsetzende Herbst vergünstige die Übertragungsbedingungen. „Die Fälle werden ansteigen, auch wenn wir sie in Ermangelung breitflächiger Testungen nicht sehen werden – es sei denn, die neue Variante sorgt für mehr klinische Fälle, die behandelt werden müssen.“ Nur dann mache sich der Anstieg der Coronazahlen wohl bemerkbar.

Bislang ist unklar, wie krank die neue Corona-Variante „Eris“ macht. Ebenso, ob weitere Varianten hinzukommen, die wir heute noch nicht kennen. Ulrichs rät jedoch: „Es wäre besser, uns auf eine ungünstige Situation vorzubereiten.“

Epidemiologe: Risikogruppen vor dem Herbst impfen

Mit Blick auf den Herbst sagt Ulrichs: „Es wird sicherlich nicht so dramatisch wie in den ersten Wellen werden.“ Als Grund nennt er die mittlerweile gute Grundimmunität in der Bevölkerung. Er mahnt aber: „ Angehörige von Risikogruppen sollten sich rechtzeitig vor dem Herbst eine Auffrischungsimpfung holen.“

Benannt ist „Eris“ übrigens nach der antiken griechischen Göttin – der, des Streits, des Chaos‘ und der Zwietracht.

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