Von 1,79 auf 2,78! Neue Mega-Hotspots lassen Reproduktionszahl explodieren

Die Covid-19-Pandemie hält die Welt weiter in Atem. Mehr als 8,8 Millionen Menschen haben sich bislang weltweit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 188.716 davon in Deutschland – wo es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen kommt. Alle Neuigkeiten zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt lesen Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

Neue Mega-Hotspots lassen Reproduktionszahl explodieren

19.42 Uhr: Die Reproduktionszahl, also der Wert, der anzeigt, wie viele weitere Menschen ein mit dem Coronavirus Infizierter ansteckt, ist inmitten des Corona-Gaus im Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück und weiteren Hotspots in Göttingen, Berlin-Neukölln und Madgeburg stark in die Höhe geschossen. Der R-Wert kletterte in den vergangenen Tagen rasant von 0,86 über 1,06 und 1,79 auf jetzt 2,78! Das ist der mit Abstand höchste Wert seit dem Lockdown.

Der vom Robert-Koch-Institut ermittelte R-Wert schwankt in Zeiten von niedrigeren Neuinfektionen sehr. Deswegen ist dieser Zahl etwas weniger Aufmerksamkeit als noch in der Hochphase der Pandemie beizumessen.

Eifelturm öffnet wieder: Weitere Corona-Lockerungen in Frankreich ab Montag

19.10 Uhr: Frankreich lockert ab Montag die in der Corona-Krise verhängten Beschränkungen weiter. Campingplätze und Kinos können unter Hygiene-Auflagen wieder aufmachen. Zudem sollen alle Stationen der Pariser Metro wieder öffnen. Landesweit gilt für die meisten Schüler wieder eine Anwesenheitspflicht. dpa/Philippe Lopez/AFP/dpa Passanten gehen auf der Brücke „Pont de Bir-Hakeim“, mit Blick auf den Eiffelturm.

Ab Mittwoch können Touristen zudem den Eiffelturm wieder besuchen. Am Freitag öffnet auch der Pariser Flughafen Orly. Die Einreise nach Frankreich ist bereits seit einer Woche für Deutsche und die meisten anderen EU-Bürger wieder uneingeschränkt möglich. Präsident Emmanuel Macron hatte von einem "ersten Sieg" gegen das Virus gesprochen, an dessen Folgen in Frankreich bereits mehr als 29.600 Menschen starben.

Unruhen bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Den Haag

18.42 Uhr: Bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen hat es in Den Haag Unruhen gegeben. Mobile Einsatzkommandos der Polizei setzten am Sonntag Wasserwerfer und Polizeipferde ein, um die Menschenmenge auseinander zu treiben. Mehrere hundert Demonstranten, darunter viele Hooligans, hätten bewusst die Konfrontation mit der Polizei gesucht. "Das hat nichts mehr mit einer normalen Demonstration zu tun", sagte ein Polizeisprecher im Radio. Fünf Menschen wurden festgenommen. Sie hatten nach Angaben der Polizei mit Steinen geworfen.

Bürgermeister Johan Remkes hatte zunächst aus Sicherheitsgründen die Demonstration gegen Corona-Maßnahmen der Gruppe «Virus Waanzin» verboten. Dennoch waren einige hundert Demonstranten zum Hauptbahnhof gekommen sowie auch noch mehrere hundert Fußball-Fans, wie die Polizei mitteilte. Der Bürgermeister hatte daraufhin eine kurze Kundgebung gestattet. Als die Atmosphäre gewalttätig wurde und vor allem Hooligans Richtung City ziehen wollten, griff die Polizei ein.

Ein Platz in der Nähe des Hauptbahnhofes wurde geräumt, nachdem mehrere hundert Demonstranten sich geweigert hatten, ihn zu verlassen. Mehrere Menschen seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Ein nahe gelegenes Einkaufszentrum war vorsorglich geschlossen worden.

TOP-NEWS: Corona-Infektion an Grundschule in Penig – Schüler in Quarantäne

17.52 Uhr: Nach der bestätigten Corona-Infektion eines Schülers an einer Grundschule in Penig (Landkreis Mittelsachsen) fällt der Unterricht vorerst aus. Alle Kinder und Lehrer der betreffenden Klasse befänden sich in häuslicher Quarantäne und sollen auf das Coronavirus untersucht werden, teilte die Stadtverwaltung am Sonntag auf ihrer Internetseite mit. Zuvor hatte die "Freie Presse" berichtet. Auch alle anderen Schüler sollen in der nächsten Woche vorsorglich zu Hause lernen, hieß es. An der Schule werde lediglich eine Notbetreuung angeboten. Symbolfoto: Jonas Güttler/dpa Hof: Platte bricht aus Decke und fällt herunter – Grundschule geschlossen

Auch an einem Gymnasium in Augustusburg – ebenfalls im Landkreis Mittelsachsen – hatte es vor kurzem Infektionen gegeben. Zuletzt war die Zahl der Infizierten in Sachsen wieder leicht angestiegen (plus 24), vor allem in Mittelsachsen und im Vogtlandkreis. Am Freitag meldete das Gesundheitsministerium insgesamt 5398 nachweislich mit dem Coronavirus infizierte Menschen im Freistaat. Am Wochenende werden vorerst keine Zahlen mehr veröffentlicht.

TOP-NEWS: Reporter deckt illegale Partys in Berlin auf

12.23 Uhr: Einem Bericht des "RBB" zufolge gibt es in Berlin schon seit vielen Wochen illegale Partys im Bezirk Neukölln mit bis zu 500 Gästen. Ein Reporter des Senders hat sich undercover unter das Partyvolk gemischt. Dort erfährt er von einem Gast, die Feiern in einem Park gebe es bereits seit März – zu diesem Zeitpunkt traten in Deutschland die Kontaktbeschränkungen in Kraft. Seit dem sei es immer mehr geworden. Corona sei dort "eigentlich kein Thema mehr". Auf den Bildern ist zu sehen, wie die Menschen eng nebeneinander tanzen, Masken werden keine getragen.

Israel hatte Corona fast besiegt, nun rollt zweite Welle

11.35 Uhr: Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Neuinfektionen hat Israels Gesundheitsministerium die Krankenhäuser des Landes angewiesen, ihre Corona-Abteilungen wieder zu öffnen. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte am Sonntag, ein entsprechender Brief sei an die Kliniken geschickt worden.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte am Sonntag, bei einer Sitzung mit Leitern verschiedener Ministerien und Experten habe er mehrere Szenarien über den weiteren Pandemieverlauf gehört, alle davon düster. "Wenn wir nicht sofort unser Verhalten hinsichtlich der Maskenpflicht und Abstandsregeln ändern, werden wir uns gegen unseren Willen neue Sperrmaßnahmen einbrocken." Am Montag wolle er das Corona-Kabinett versammeln, um über mögliche Schritte zur Eindämmung der Pandemie zu beraten. Auch in den Palästinensergebieten wurde in den vergangenen Tagen ein Anstieg der Neuinfektionen verzeichnet.

In einem am Samstag veröffentlichen Bericht des israelischen Armee-Geheimdienstes war eindringlich vor einer zweiten Corona-Welle gewarnt worden. Ohne rasche Eindämmungsmaßnahmen müsse das Land damit rechnen, dass die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Monats auf mehr als 1000 am Tag steigen werde. Dann seien auch hunderte von Toten zu befürchten. Gil Cohen Magen/XinHua/dpa

Die Professorin Sigal Sadetzki, eine ranghohe Repräsentantin im Gesundheitsministerium, sagte dem Armeesender am Sonntag: "Wir beobachten einen besorgniserregenden und fortwährenden Anstieg der Infektionen." Man wolle keine Angst schüren, aber der Öffentlichkeit die Wahrheit sagen. "Die Möglichkeiten des Gesundheitssystems sind begrenzt." Gil Cohen Magen/XinHua/dpa

Israel hatte zu Beginn der Corona-Welle sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert, die Pandemie verlief in dem kleinen Mittelmeerland zunächst relativ glimpflich. Im Mai begannen schrittweise Lockerungen. Seit Ende Mai ist die Zahl der Neuinfektionen wieder stetig angestiegen. Das Finanzministerium ist jedoch aus Sorge vor weiterem wirtschaftlichen Schaden gegen die Verhängung neuer Sperrmaßnahmen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 20.686 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 305 sind gestorben.

60-Jährige rammt Frau wegen falsch getragenen Mundschutzes Ellenbogen in den Bauch

11.20 Uhr: Im Streit wegen eines Mund-Nase-Schutzes hat eine 60-Jährige eine andere Frau in einem Supermarkt in Ludwigshafen angegriffen und verletzt. Die Auseinandersetzung entzündete sich am Samstag daran, dass die Schutzmaske einer 31-Jährigen nicht wie empfohlen die Nase bedeckte, wie das Polizeipräsidium Rheinpfalz am Sonntag mitteilte.

Als die 31-Jährige an der Kasse auch noch den Mindestabstand zu der 60-jährigen unterschritt, rammte die ältere Frau ihr den Ellenbogen in den Bauch. Sie muss sich nun wegen Körperverletzung verantworten, die 31-jährige erhielt eine Anzeige wegen Verstoßes gegen die Hygienevorschriften.

TOP-NEWS: Nach mehreren Verstößen: Polizei macht Düsseldorfer Lokal dicht

08.49 Uhr: In der Nacht zum Samstag hat der Ordnungsdienst ein Düsseldorfer Lokal kontrolliert und dabei massive Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung festgestellt. Das Lokal im Medienhafen war bereits mehrfach negativ aufgefallen, auch ein Ordnungswidrigkeitsverfahren sei bereits zuvor eingeleitet worden, teilte die Stadt mit.

Am Samstag beobachteten Ordnungshüter in Zivil die Lage zunächst von außen: Laute House-Musik, viele Gäste standen im Thekenbereich oder tanzten vor einem DJ-Pult. Laut aktueller Corona-Schutzverordnung des Landes NRW ist der Betrieb von Clubs derzeit noch verboten, lediglich Lokale dürfen Betrieben werden. Es gilt eine Sitzpflicht.

Als sie schließlich eintraten, forderte ein Betreiber des Lokals die Gäste hektisch auf, Abstand zu halten und an die Tische zurückzukehren. Die Polizei wurde hinzugerufen. Die Beamten stellten zahlreiche Verstöße fest: Die Gästeliste war unvöllständig, der Sitzpflicht wurde nicht nachgekommen, es existierten keine Plexiglasscheiben und Masken wurden ebenfalls nicht getragen. Die Beamten versiegelten das Lokal bis Montag 22. Juni.

"Der Einsatz des Ordnungsamtes zeigt, dass leider immer noch einige, wie der überprüfte Gastronomiebetrieb, nicht begriffen haben, dass die Coronakrise bei Weitem nicht überwunden ist", sagte Ordnungsamtsdezernent Christian Zaum. "Um es noch einmal zu betonen: Es geht nicht darum, Gastronomen und deren Gäste zu gängeln, sondern darum, eine Ausbreitung des Virus weiter zu verhindern, damit es nicht wieder zu einem weiteren Lockdown kommt, der letztendlich auch denen schadet, die sich an die Regeln halten."

TOP-NEWS: Zahl der Corona-Infizierten in Peking steigt weiter

Sonntag, 21. Juni, 08.11 Uhr: Nach dem neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking ist die Zahl der Infizierten weiter gestiegen. Nach Angaben der staatlichen Gesundheitskommission vom Sonntag wurden in der Hauptstadt 22 weitere Ansteckungen nachgewiesen. Landesweit wurden insgesamt 26 Infizierte neu gemeldet. Chen Zhonghao/XinHua/dpa

Als Reaktion auf den neuen Ausbruch, der vergangene Woche auf dem Xinfadi-Großmarkt der Stadt begann, hatten die Behörden am Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen, womit Peking teilweise abgeriegelt wurde. Flüge aus und in die Hauptstadt wurden drastisch reduziert. Auch der Busverkehr in andere Provinzen wurde inzwischen eingestellt. Menschen sollen die Stadt nicht mehr verlassen. Wenn doch Reisen notwendig sind, muss ein negativer Coronatest vorliegen. 

TOP-NEWS: Fast 500 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl könnte aber noch steigen

21.45 Uhr: Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle ist in Deutschland am Samstag auf 189.174 gestiegen – das sind 458 mehr als am Vortag. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Gesundheitsämter der Bundesländer täglich veröffentlichen. Zu beachten ist jedoch, dass Baden-Württemberg, Sachsen und Sachsen-Anhalt bis zum späten Abend keine neuen Zahlen veröffentlicht hatten. Die Zahl der Neuinfektionen könnte also noch nachträglich nach oben korrigiert werden.

8860 Menschen sind bisher in Deutschland an den Folgen einer Corona-Erkrankung gestorben. In den vergangenen 24 Stunden wurden sechs Todesfälle gemeldet.  

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 35.282 (1.824 Todesfälle)
  • Bayern: 47.812 (2.563 Todesfälle)
  • Berlin: 7.803 (211 Todesfälle)
  • Brandenburg: 3.387 (170 Todesfälle)
  • Bremen: 1.648 (49 Todesfälle)
  • Hamburg: 5.162 (229 Todesfälle)
  • Hessen: 10.556 (500 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 792 (20 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 13.121 (620 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 40.369 (1.663 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 6.899 (234 Todesfälle)
  • Saarland: 2.760 (170 Todesfälle)
  • Sachsen: 5.398 (220 Todesfälle)—
  • Sachsen-Anhalt: 1.840 (57 Todesfälle)—
  • Schleswig-Holstein: 3.134 (152 Todesfälle)
  • Thüringen: 3.211 (178 Todesfälle)

Gesamt (Stand 20.06., 21.45 Uhr): 189.174 (8.860 Todesfälle)

Vortag (Stand 19.06., 21.05 Uhr): 188.716 (8.854 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 174.700.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,79 (Stand 20.06.)

TOP-NEWS: Reproduktionszahl springt auf 1,79 – RKI vermeldet den mit Abstand höchsten R-Wert seit dem Lockdown

19.15 Uhr: Mehrere regionale Coronavirus-Ausbrüche in Rheda-Wiedenbrück, Göttingen, Berlin und Magdeburg haben den Reproduktionszahl (R) laut Angaben des Robert-Koch-Instituts am Samstag wieder stark steigen lassen. Der R-Wert, der bei inzwischen geringeren Fallzahlen zwar volatil ist, stieg von 1,06 auf 1,79 und liegt damit so hoch, wie seit Wochen nicht mehr. Das ist der mit Abstand höchste R-Wert seit dem Lockdown.

Besonders der Corona-Gau in der Fleischfabrik Tönnies mit mehr als 1.000 Infizierten dürfen den Wert nach oben katapultiert haben.

TOP-NEWS: Quarantäne in Göttingen: Bewohner bewerfen und verletzen Polizisten

18.08 Uhr: Bewohner des in Göttingen unter Quarantäne stehenden Gebäudekomplexes haben Polizisten mit Gegenständen beworfen und mehrere von ihnen verletzt. Nach ersten Erkenntnissen war der Missmut bei den Bewohnern über die Quarantänemaßnahmen am Samstagnachmittag angestiegen, wie eine Polizeisprecherin sagte.

  Alles Weitere zu den Vorkommnissen in Göttingen lesen Sie hier. dpa Polizisten stehen vor dem Zaun des abgeriegelten Wohngebäudes.

 

 

Novartis stoppt Hydroxychloroquin-Studie wegen Teilnehmer-Mangel

15.44 Uhr: Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat eine klinische Studie mit dem Malaria-Mittel Hydroxychloroquin zur Behandlung von Coronavirus-Infektionen eingestellt. Grund sei ein Mangel an Studienteilnehmern, teilte das Unternehmen am späten Freitagabend mit. Dem klinischen Team sei es kaum möglich gewesen, innerhalb eines angemessenen Zeitraums aussagekräftige Daten zu sammeln.  dpa/David J. Phillip/AP/dpa Die US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde hat die Ausnahmegenehmigung für Hydroxychloroquin zur Covid-19-Behandlung widerrufen.

Hydroxychloroquin und der verwandte Stoff Chloroquin werden traditionell zur Behandlung von Malaria eingesetzt. Novartis hatte im April angekündigt, eine klinische Phase-3-Studie in den USA zu finanzieren, bei der Hydroxychloroquin zur Behandlung an rund 440 Coronavirus-Patienten eingesetzt werden sollte. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte die Studie genehmigt. Mitte Juni zog die FDA ihre Sondergenehmigung für den Einsatz von Hydroxychloroquin gegen Covid-19 jedoch zurück. 

Nach wochenlanger wissenschaftlicher und politischer Kontroverse stellte diese Woche auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die klinischen Studien zum Einsatz von Hydroxychloroquin gegen schwere Coronavirus-Infektionen endgültig ein. Die Organisation begründete den Schritt damit, dass bisherige Studien kein Absenken der Sterblichkeitsrate bei Covid-19-Patienten durch das Mittel gezeigt hätten.

Der Einsatz von Hydroxychloroquin ist in der Behandlung von Covid-19-Patienten seit längerem umstritten. Das Mittel wurde wiederholt von US-Präsident Donald Trump und Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro beworben, die andererseits wenig von Corona-Schutzmaßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen halten.

Göttinger Ausbruch:  Nachtestungen haben begonnen

15.38 Uhr: Die Stadt Göttingen hat am Samstag mit den Nachtestungen von Bewohnern eines unter Quarantäne stehenden Gebäudekomplexes begonnen. Wie ein Sprecher der Stadt sagte, sollten am Nachmittag diejenigen erneut auf eine Corona-Infektion getestet werden, die bei der ersten großen Testaktion ein negatives Ergebnis hatten. Mit einem Ergebnis sei Anfang der Woche zu rechnen.

Die Stadt hatte rund 700 Bewohner eines Gebäudekomplexes unter Quarantäne gestellt. Seit Donnerstag wurden bei knapp 120 Menschen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt. In der Wohnanlage leben nach Angaben der Stadt mehr als 200 Kinder und Jugendliche in prekären Wohnverhältnissen. Erst im Mai war es im nur wenige hundert Meter entfernten 18-geschossigen Iduna-Zentrum zu einem Corona-Ausbruch gekommen, weil nach Darstellung der Stadtverwaltung dort Mitglieder mehrerer Familien bei privaten Feiern die Hygiene- und Abstandsregeln verletzt hatten.

Die Stimmung in dem Haus sei am Samstag verhältnismäßig ruhig gewesen, sagte der Stadtsprecher. Nachdem die Bewohner gesehen hätten, dass sie mit Lebensmitteln und Essen versorgt werden und auch eine medizinische Station aufgebaut wurde, habe sich eine anfängliche Beunruhigung am Freitag wieder gelegt: "Das ist ja das A und O, dass sich die Menschen informieren können. Wir haben auch Dolmetscher vor Ort, da hat sich die Lage dann auch wieder relativ schnell entspannt."

TOP-NEWS: Zu geringe Corona-Abstände: Teile der Düsseldorfer Altstadt geräumt

14.17 Uhr: Die Stadt Düsseldorf hat am Freitagabend zwei Bereiche der Altstadt räumen lassen. Der Grund: Die vielen Menschen konnten die coronabedingten Mindestabstände nicht einhalten. Auf Anfrage bestätigte die Polizei, dem Ordnungs- und Servicedienst (OSD) Amtshilfe geleistet zu haben. Störungen gab es laut Polizei keine. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht zu erfahren. Zuerst hatte die "Rheinische Post" berichtet.

TOP-NEWS: Türkischer Außenminister enttäuscht über Einstufung als Risikogebiet

14.13 Uhr: Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat sich enttäuscht über die Einstufung der Türkei als Corona-Risikogebiet durch die Bundesregierung und über die andauernde Reisewarnung gezeigt. Es gebe dazu "keinen objektiven und wissenschaftlichen Grund", sagte Cavusoglu am Samstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy im Urlaubsort Antalya.

"Natürlich sind wir enttäuscht, aber ich denke nicht, dass das unsere bilateralen Beziehungen beeinträchtigt", betonte Cavusoglu. Er wolle weiter mit Deutschland im Dialog bleiben und die Bundesregierung davon überzeugen, ihre Position zu ändern. Es handele sich nicht um eine Konfrontation. Am Mittwoch hatte bereits der türkische Botschafter in Berlin die Einstufung seines Landes als Corona-Risikogebiet kritisiert. dpa/Alessandro Della Valle/KEYSTONE/dpa Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu

Für mehr als 160 Staaten außerhalb der EU – darunter für die Türkei – besteht zunächst bis zum 31. August eine Reisewarnung weiter. Die Bundesregierung hatte die Türkei am Montag zusammen mit 130 weiteren Ländern zudem als Corona-Risikogebiet eingestuft. Menschen, die aus einem Risikogebiet in Deutschland einreisen, müssen mit einer 14-tägigen Quarantäne rechnen. Allerdings können Urlauber aus der Türkei von der Quarantäneregelung befreit werden, wenn sie bei der Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorweisen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Cavusoglu betonte, die Türkei habe die Kapazitäten, solche Corona-Tests durchzuführen. Lege man objektive Kriterien wie Fallzahlen an, sei die Türkei besser durch die Coronakrise gekommen als viele andere Staaten. Die Türkei habe zudem wie auch Deutschland "eines der besten Gesundheitssysteme der Welt". Tourismusminister Ersoy wies zudem Vorwürfe von Kritikern zurück, wonach die offiziellen Fallzahlen falsch seien. Die Daten, die das Gesundheitsministerium bekannt gebe, seien "absolut korrekt".

Hamburger Innensenator weist Party-Vorwürfe zurück

Samstag, 20. Juni, 13.33 Uhr: Der Hamburger Innensenator Andy Grote (SPD) hat den Vorwurf zurückgewiesen, er habe nach der Senatsbildung eine Party gefeiert und dabei möglicherweise die Corona-Auflagen nicht eingehalten. "Die anonym verbreiteten Gerüchte sind unwahr", erklärte die Innenbehörde am Samstag. "Eine Party hat nicht stattgefunden." Es habe ein lockeres Zusammentreffen gegeben, das eher den Charakter eines Stehempfangs gehabt habe. Die großzügigen räumlichen Verhältnisse im Nebenraum eines Gastronomiebetriebs und ein mitgenutzter Außenbereich hätten die Einhaltung der Abstandsregeln zu jedem Zeitpunkt ermöglicht. dpa/Regina Wank/dpabild Der Innensenator von Hamburg, Andy Grote (SPD).

Über den gesamten Abend hinweg waren laut Erklärung in Summe rund 30 Personen zu unterschiedlichen Zeiten vor Ort. Aufgrund der Fluktuation seien jedoch regelmäßig nur rund 15 Personen gleichzeitig anwesend gewesen. "Wenn der Eindruck entstanden ist, dass hier mit den geltenden Bestimmungen nachlässig umgegangen wurde, dann bedauere ich das sehr", sagte Grote. "Rückblickend wäre es besser gewesen, auf dieses Zusammenkommen zu verzichten."

Zuvor hatte die CDU-Opposition gefordert, dass sich der Innenausschuss der Bürgerschaft am kommenden Donnerstag mit dem Vorfall beschäftigen solle. "Wenn es stimmt, dass der Innensenator so gefeiert hat, dass er damit gegen die Corona-Auflagen verstoßen hat, ist seine Glaubwürdigkeit zutiefst erschüttert", erklärte der CDU-Sprecher für Innenpolitik, Dennis Gladiator. Ein solches Fehlverhalten wäre auch mit dem Amt des Innensenators nicht vereinbar.


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