Vitamin-D-Ergänzungen schützen nicht vor Depressionen – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Depression: Keine Schutzwirkung durch Vitamin-D-Präparate

Ergänzungsmittel mit Vitamin D senken nicht das Depressionsrisiko bei Erwachsenen. Zu diesem Ergebnis kommt die bislang umfangreichste Studie zu dem Thema. In den letzten Jahren wurde oftmals von einer eventuellen Schutzwirkung vor Depressionen berichtet.

Forschende des Massachusetts General Hospitals der Harvard Medical School fanden in einer großen Studie keine Hinweise darauf, dass Vitamin-D-Zusätze das Depressionsrisiko senken. Darüber hinaus konnte auch keine Verbesserung der allgemeinen Stimmung durch diese Präparate belegt werden. Die Ergebnisse wurden in dem renommierten Fachjournal „JAMA“ vorgestellt.

Kein Nutzen von Vitamin-D-Pillen bei Depressionen

Seit langem wird vermutet, dass Vitamin-D-Supplementierungen vor Depressionen schützen können. Die bislang größte Studien dieser Art kommt allerdings zu dem Ergebnis, dass dies nicht der Fall ist. „Es gab keinen signifikanten Nutzen der Nahrungsergänzung für diesen Zweck“, folgert das Forschungsteam auf Grundlage ihrer Analysen. Vitamin-D-Ergänuzungsmittel können demnach weder Depressionen vorbeugen, noch bei vorliegenden Depressionen helfen, unterstreicht Hauptautorin Olivia I. Okereke von der psychiatrischen Abteilung des Massachusetts General Hospital.

Kein Unterschied zum Placebo

Die Erkenntnisse beruhen auf den Daten von über 18.000 Männer und Frauen im mittleren Alter. Die Hälfte der Teilnehmenden erhielt eine Vitamin-D3-Supplementierung über einen durchschnittlichen Zeitraum von fünf Jahren. Die andere Hälfte nahm stattdessen ein Placebo-Medikament über die gleiche Dauer ein.

Die Ergebnisse waren eindeutig. Unter den 18.353 randomisierten Teilnehmenden stellte das Team fest, dass sich das Risiko einer Depression oder klinisch relevanter depressiver Symptome zwischen denjenigen, die Vitamin-D3-Präparate erhielten, und denjenigen, die ein Placebo erhielten, nicht signifikant unterschied. Ebenso konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen bei den Stimmungswerten über die Zeit festgestellt werden.

Frühere Studien waren zu klein

„Ein wissenschaftliches Problem besteht darin, dass man eigentlich eine sehr große Zahl von Studienteilnehmenden braucht, um zu sagen, ob eine Behandlung dazu beiträgt, die Entwicklung einer Depression zu verhindern oder nicht“, erklärt Okereke. Die aktuelle Studie sei mit fast 20.000 Personen statistisch abgesichert, um dieses Problem anzugehen.

Grund für die Einnahme ist entscheidend

„Vitamin D ist dafür bekannt, dass es für die Gesundheit der Knochen und des Stoffwechsels unerlässlich ist, aber randomisierte Studien haben viele der anderen vermuteten Vorteile in Zweifel gezogen“, resümiert die leitende Autorin. Zur Stimmungsaufhellung können die Präparate aus ärztlicher Sicht nicht empfohlen werden. Bei einem diagnostizierten Vitamin-D-Mangel seien die Ergänzungsmittel aber sinnvoll. (vb)

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