Undichtes Infectocillin verkompliziert Versorgung mit Antibiotika-Säften
Als wäre die Versorgungslage mit Antibiotika für Kindern nicht schon angespannt genug, müssen Apotheken bei mehreren Chargen des Antibiotika-Safts Infectocillin nun eine weitere Zusatzaufgabe übernehmen: Spätestens vor Abgabe betroffener Flaschen sollen diese auf einen korrekten Sitz ihrer Dichtungsscheiben überprüft werden und notwendigenfalls mit Handschuhen korrigiert werden. Wie das geht, ist einem aktuellen Rote-Hand-Brief zu entnehmen.
Bei Infectocillin® 400 Saft, 100 ml (PZN: 01831708) der Charge ND3303 (Verfall: 06/2026) und Infectocillin® 500 Saft, 100 ml (PZN: 04257799) der Chargen ND3304, ND4022, ND4023 und ND4025 (Verfall: 06/2026) müssen Apotheken derzeit besonders genau hinschauen (Wirkstoff: Phenoxymethylpenicillin). Dazu fordert sie jedenfalls ein aktueller Rote-Hand-Brief der Firma Infectopharm auf. Denn es kann demnach passieren, dass ein Defekt am Deckel bei Erstöffnung der Flaschen dazu führt, dass sich die Dichteinlage der Flaschen herauslöst. Da es sich um keine fertigen Antibiotika-Säfte handelt, kann es dann bereits bei der Zubereitung „im Zuge des Schüttelns zum Austritt der flüssigen Zubereitung kommen“, warnt die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) aktuell.
Alle Flaschen vor Abgabe aufschrauben
Laut Infectopharm ist der Fehler leicht vor Ort korrigierbar und soll „aufgrund der besonderen Versorgungssituation“ unter Mithilfe der Apotheken behoben werden. Weil der Defekt nur einen geringen Teil der Flaschen aus den genannten Chargen betreffen soll und die Qualität der Säfte nicht beeinträchtige, sollen die Apotheken spätestens vor der Abgabe testweise die Flaschen aufschrauben. Ist im Deckel dann keine Dichteinlage zu erkennen, sollen die Apotheken einer bebilderten „5-Schritte-Anleitung“ im Rote-Hand-Brief folgen.
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