RKI registriert 2454 Corona-Neuinfektionen – bundesweite Inzidenz steigt auf 17,0

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt immer weiter. Unklar bleibt noch, wann eine generelle Testpflicht für Reiserückkehrer gelten soll. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 31. Juli

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Krankenhäuser fordern Abkehr von Corona-Inzidenz als Richtwert für Pandemie

10.17 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert eine Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuansteckungen als maßgeblichen Richtwert in der Pandemie. "Die Politik muss endlich handeln und einen Indikatorenmix festlegen", sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstagsausgaben). "Es kann doch nicht sein, dass das Robert-Koch-Institut auf allen diesen Daten sitzt, keine neuen Vorschläge macht und wir nach wie vor nur über die Inzidenzen reden."

Das maßgeblich für die Beobachtung des Infektionsgeschehens zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) will aber weitgehend an der Inzidenz als Richtwert für Corona-Maßnahmen festhalten. "Das ist für mich unbegreiflich", sagte DKG-Chef Gaß. Es gehe schließlich darum, "die Akzeptanz in der Bevölkerung für Maßnahmen gegen Corona zu erhalten".

Problematisch sei, wie andere Maßnahmen den Inzidenzwert beeinflussen. Gaß geht etwa davon aus, dass die neue Testpflicht für Reiserückkehrer zu steigenden Inzidenzen führen wird, weil schlichtweg mehr getestet wird. Diese Entwicklungen müssten richtig eingeordnet werden, etwa Gegenüberstellung mit der Quote der positiven Testergebnisse, sagte er dem RND.

Die DKG legte ein Konzept vor, um mit einem Mix aus verschiedenen Indikatoren größere Transparenz zu schaffen. Nach Informationen des RND schwebt den Krankenhausvertretern eine Matrix vor, die nach Altersstufen differenziert Kennzahlen zur Infektionslage, zu den Testungen, zur Impfsituation und zur Auslastung der Krankenhäuser kombiniert.

Die Sieben-Tages-Inzidenz wäre dabei nur noch einer von insgesamt zwölf Indikatoren. Weitere Kennzahlen wären etwa die Quote der positiven Tests, die Impfrate und die Klinikbelegung durch Covid-19-Erkrankte.

"Mit dieser Matrix lässt sich auf einen Blick leicht erkennen, wie die aktuelle Pandemielage tatsächlich ist und welche Trends beziehungsweise Zusammenhänge es gibt", sagte Gaß dem RND. So könnte man aus der Tabelle zum Beispiel schnell herauslesen, ob wieder gehäuft ältere, geimpfte Menschen in die Kliniken kämen, weil der Impfschutz nachlasse.

Bundesregierung will Kostenlos-Schnelltests bis spätestens Anfang Oktober abschaffen

07.56 Uhr: Kostenlose Corona-Schnelltests soll es in Deutschland nur noch bis Ende September bzw. Anfang Oktober geben. Darauf soll sich die Regierungskoalition aus Union und SPD laut "Bild" geeinigt haben. Grund für den Zeitpunkt ist die Möglichkeit für alle Deutschen sich bis dahin zweimal impfen zu lassen.

Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild Ein medizinischer Mitarbeiter entnimmt einer Frau einen Abstrich für einen Corona-Test.  

Dem Bericht zufolge soll aus der Regierung vor allem Olaf Scholz auf diesen Schritt drängen. Wegen des Impf-Fortschritts gebe es dann keinen Anspruch mehr auf kostenlose Tests. Dadurch würde in jedem Fall die Kasse des Bundes stark entlastete werden – allein von April bis Juni wurde diese mit 3,4 Milliarden Euro für Tests belastet.

Thorsten Frei, stellvertretender Chef der Unions-Fraktion im Bundestag sagte, dass es lediglich für Kinder und Jugendliche, "die sich nicht impfen lassen können" weiterhin kostenlose Tests geben soll. "Alle anderen sollten die Kosten bei den Tests tragen, die sie verursachen." "Eine Impfpflicht durch die Hintertür sei das nicht, sondern eine Frage der Gerechtigkeit.

RKI registriert 2400 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 16,9

Samstag, 31. Juli, 07.42 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit nun dreieinhalb Wochen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagmorgen lag sie bei 16,9 – am Vortag betrug der Wert 16,5, am Samstag der Vorwoche 13,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2400 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.10 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1919 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 21 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.769.165 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.653.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.658.

Kabinett beschließt neue Regeln für Einreise-Testpflicht

15.16 Uhr: Der Weg für neue Corona-Testpflichten bei Einreisen nach Deutschland ab diesem Sonntag ist frei. Das Bundeskabinett beschloss am Freitag eine entsprechende Verordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Umlaufverfahren, wie die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer mitteilte. Die Neuregelung diene dazu, die Eintragung zusätzlicher Infektionen nach Deutschland möglichst gering zu halten.

Ab diesem Sonntag müssen alle Menschen ab zwölf Jahren bei ihrer Einreise nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist: mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als Genesener oder einem negativen Testergebnis. Eine solche Vorgabe gibt es bisher schon für alle Flugpassagiere. Künftig gilt dies für alle Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn.

Außerdem soll es nur noch zwei statt drei Kategorien für weltweite Gebiete mit höheren Infektionsrisiken geben: Hochrisikogebiete und Gebiete, in denen neue, besorgniserregende Virusvarianten kursieren.

In Niedersachsen werden die Blutspenden knapp: "Haben keinen Puffer mehr"

13.33 Uhr: Der Vorrat an Blutkonserven in Niedersachsen wird nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) immer knapper. "Wenn man schwimmt und die Nase noch gerade so über dem Wasser ist, beschreibt das unsere Situation ganz gut", sagte der Sprecher des regionalen Blutspendedienstes des DRK, Markus Baulke, am Freitag in Springe (Region Hannover). Er gehe davon aus, dass potentielle Spender durch die Lockerungen der Corona-Vorschriften in den vergangenen Wochen eher ihren Freizeitbeschäftigungen nachgegangen seien, als zur Spende zu kommen. Hauke-Christian Dittrich/dpa/Archivbild Blut läuft während einer Spende in einen Beutel.

"Momentan haben wir rund 15 Prozent weniger Spender als noch vor ein paar Wochen. In unseren Beständen haben wir deshalb keinen Puffer mehr", sagte Baulke. Um die heimischen Vorräte nicht noch weiter zu strapazieren, konnten deshalb beispielsweise auch nur sehr wenige Blutkonserven nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in die dortigen Krisenregionen geschickt werden.

Niedersachsenweit werden für eine ausreichende Versorgung etwa 2300 Blutspenden pro Tag gebraucht. "Um unsere Bestände wieder aufzufüllen wären allerdings rund 2500 pro Tag wünschenswert", so Baulke. Bis dies wieder soweit sei, müssten vermehrt verschiebbare Operationen auf einen späteren Termin verlegt werden. Trotz Corona gibt es beim Blutspenden kaum Hürden. Ungeimpfte dürfen ohne Einschränkungen spenden. Geimpfte Menschen dürfen bereits einen Tag nach der letzten Spritze spenden. Menschen, die sich bereits mit dem Virus infiziert haben, dürfen vier Wochen nach ihrer Genesung zur Blutspende. Ein Corona-Test vor Ort wird nicht gemacht.

Baerbock macht Ansage: Nächstes Schuljahr muss "krisenfest" sein

12.27 Uhr: Damit Kinder und Jugendliche in diesem Herbst wegen Corona nicht wieder auf Unterricht und Gemeinschaft verzichten, müssen die Schulen nach Auffassung der Grünen jetzt rasch mit Luftfiltern und Teststrategien sicher gemacht werden. Es sei wichtig, "dass das nächste Schuljahr krisenfest ist", sagte Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock am Freitag bei einer Online-Pressekonferenz.

Die Ministerpräsidenten müssten versprechen, dass Kitas und Schulen von möglicherweise notwendigen neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erst nach allen anderen Bereichen betroffen wären, forderte die Parteivorsitzende. Bei einer etwaigen vierten Welle dürften Schul- und Kitaschließungen aus Sicht der Grünen nur als "letzte Maßnahmen" in Betracht kommen. Kinder, die zu Hause kein gutes Lernumfeld haben, müssten auch bei etwaigen Schließungen weiterhin die Möglichkeit haben, betreut in der Schule lernen zu können. Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin und Direktkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen.

An der generellen Zuständigkeit der Länder für die Schulbildung wollen die Grünen nicht rütteln. Die Koordinierung zwischen den verschiedenen staatlichen Ebenen muss aber ihrer Ansicht nach besser laufen als bisher. In ihrem jetzt vorgestellten "Impulspapier für eine nationale Bildungsoffensive" heißt es: "Die Kommunen, die Länder und der Bund sollten ab jetzt gemeinsam dafür Verantwortung tragen, dass Schulen zu den schönsten und modernsten Orten des Landes werden." Dafür sei wichtig: kein Gerangel um Kompetenzen und keine Töpfe mit Bundesgeldern für Schulbau und Renovierung, die von armen Kommunen, denen es an Verwaltungspersonal fehle, dann nicht abgerufen würden.

Langfristig gehe es gar nicht so sehr darum, insgesamt mehr Geld in das Bildungssystem zu pumpen, sagte Baerbock. Wichtiger sei vielmehr, dass die Mittel auch da ankämen, wo sie am dringendsten gebraucht würden – in den Grundschulen und bei Kindern aus armen Familien, sagte Baerbock. Mit einem neuen Bildungs- und Teilhabegesetz wollen die Grünen sicherstellen, dass Kinder, die Anspruch auf Lernförderung und andere Formen der Unterstützung haben, diese auch wirklich erhalten.

Allgemeine Testpflicht für nicht-geimpfte Einreisende gilt wohl ab Sonntag

10.46 Uhr:  Wer nach Deutschland einreisen will und mindestens zwölf Jahre alt ist, muss ab Sonntag nachweisen, dass er gegen Corona geimpft, von der Krankheit genesenen oder getestet ist. Eine entsprechende Verordnung wird das Bundeskabinett noch am Freitag im Umlaufverfahren beschließen, wie das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mitteilte. "Alle nicht geimpften Einreisenden nach Deutschland müssen sich künftig testen lassen – egal ob sie mit dem Flugzeug, Auto oder der Bahn kommen", sagte Minister Jens Spahn (CDU).

"Damit reduzieren wir das Risiko, dass zusätzliche Infektionen eingetragen werden. Geimpfte und Genesene bräuchten keinen Test, betonte Spahn. Generell gelte, dass Reisen mit Impfung leichter sei. "Geimpfte sparen sich das Testen und müssen grundsätzlich auch nicht in Quarantäne. Das Impfangebot an alle im Sommer steht. Wir haben genügend Impfstoff."

Über die Ausgestaltung der Testpflicht für Reiserückkehrer war in der Bundesregierung lange Zeit gerungen worden. In der SPD gibt es Forderungen, neben der neuen Verordnung auch eine Neufassung des Infektionsschutzgesetzes auf den Weg zu bringen.

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