Personal, IT, Einkauf und Finanzen: Merck verlagert Stellen ins Ausland

Der Umbau beim Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merckgeht weiter. Nachdem im Dezember der Verkauf des OTC-Geschäftes an denUS-Konzern Procter & Gamble Euro abgeschlossen wurde, kündigte dasUnternehmen nun an, weitere Stellen ins Ausland verlagern zu wollen.  Betriebsbedingte Kündigungen soll es aber bisEnde 2021 nicht geben.

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck  verlagert erneut Hunderte Stellen inskostengünstigere Ausland. Das Unternehmen bündle und standardisiere zentraleDienste für Personal, IT, Einkauf und Finanzen, teilte die Merck KGaA  am Dienstag mit. Im Zuge dessen würden rund250 Stellen bis Ende 2021 von Darmstadt in die Service-Zentren in Breslau(Polen), Manila (Philippinen), Montevideo (Uruguay) und Bangalore (Indien)verlegt. Der Umbau solle sozialverträglich ablaufen.

Mit betroffenen Mitarbeitern würden in Kürze Gesprächegeführt, um sie weiterzubilden oder in anderen Bereichen in Darmstadteinzusetzen, sagte Philip Heßen, Merck-Personalchef Deutschland. In seltenenFällen ohne Einigung könnten auch Abfindungen angeboten werden. Gemäß einesPakts mit Arbeitnehmervertretern sind betriebsbedingte Kündigungen in derZentrale bis Ende 2021 ausgeschlossen. Dieser Bestandschutz solle verlängertwerden, forderte der Betriebsratsvorsitzende Michael Fletterich.

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Die Unsicherheit in der Belegschaft sei angesichts deserneuten Umbaus groß. Erst im Dezember hatte die Firma die OTC-Sparte verkauft. Um so wichtiger sei es nun, schnell Klarheit zu schaffen.Die Erfahrung zeige, dass bis auf wenige Führungskräfte kaum Mitarbeiter bereitseien, so weit ins Ausland zu gehen.

Merck hatte schon 2017 verkündet, 135 Stellen in derBuchhaltung nach Breslau und Manila zu verlagern. Im Oktober einigte sich derKonzern mit den Arbeitnehmervertretern auf einen Stellenabbau zunächst ohnebetriebsbedingte Kündigungen. Weitere Umstrukturierungen seien aber nichtausgeschlossen, sagte Heßen. „Merck wird sich auch künftig stetigweiterentwickeln und Prozesse kontinuierlich optimieren.“

Merck will mit der Bündelung der Dienste Kosten sparen undSilo-Denken für einzelne Sparten beenden. Der Dax-Konzern mit 51.000 Mitarbeitern weltweit standzuletzt unter Druck, da etwa das Geschäft mit Flüssigkristallen fürSmartphone-Displays unter chinesischer Konkurrenz leidet. Merck hatte daher2018 zum Übergangsjahr erklärt.

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