Omikron erreicht Olympia-Festung Peking – Bundeswehr geht gegen Impfverweigerer vor
Omikron-Flut in Deutschland: Am Montagmorgen meldet das Robert-Koch-Institut wieder Tausende Fälle mehr als in der Vorwoche und den nächsten Inzidenz-Rekord. Währenddessen kommt Omikron auch in der Olympia-Festung Peking an. Alle Neuigkeiten zur Pandemie finden Sie hier im News-Ticker.
News zu Corona vom 17. Januar 2022
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Juristen: Impfpflicht in Österreich ist verhältnismäßig
16.27 Uhr: Experten haben die geplante Corona-Impfpflicht in Österreich in einer parlamentarischen Anhörung als flexible und verhältnismäßige Regelung bezeichnet. Die im Impfpflicht-Gesetz vorgesehenen Schritte seien so angelegt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt werden könnten und das Parlament zum Beispiel vor einer möglichen scharfen Kontrolle der Bürger erneut beteiligt werden müsse, sagte die Juristin Christiane Wendehorst am Montag vor dem Gesundheitsausschuss des Nationalrats in Wien.
"Das Covid-Impfschutzgesetz unterliegt einer kontinuierlichen Prüfung und Kontrolle", so die von der Regierung als Expertin berufene Juristin der Universität Wien. Auch der von den liberalen Neos als Fachmann geladene Jurist Konrad Lachmayer sah die Verhältnismäßigkeit des in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierten Schritts als gegeben an. Tobias Steinmaurer/APA/dpa Symbolbild: Die Gemeinde Alpthal verwehrte einem Impfbus die Zufahrt.
Der Gesetzentwurf der ÖVP-Grünen-Regierung, der am Donnerstag vom Parlament beschlossen werden soll, sieht einen Stufenplan vor. Zwar soll wie geplant die Impfpflicht zum 1. Februar in Kraft treten, aber erst ab Mitte März stichprobenartig kontrolliert werden. Ob es zu einem lückenlosen Abgleich zwischen Melde- und Impfregister kommt, steht noch nicht fest.
Mediziner, die von der Regierung und der ebenfalls für die Impfpflicht eintretenden oppositionellen SPÖ geladen waren, wiesen auf den großen Nutzen der Impfung hin. Geimpfte seien unter anderem viel weniger ansteckend als Ungeimpfte, sagte der Wiener Mediziner Christian Sebesta. "Sie sind für ihre nächsten Mitmenschen kaum oder gar keine Bedrohung und nur für kurze Zeit eine Infektionsquelle."
Für die rechte FPÖ, die als einzige Parlamentspartei gegen die Impfpflicht ist, bezweifelte der Jurist Michael Geistlinger die Angemessenheit des Gesetzes. Er verwies auf eine aus seiner Sicht unzureichende Datenlage.
Österreich hat mit 72 Prozent eine etwas geringere Impfquote als Deutschland. Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, ist seit Wochen nur noch mäßig.
Bundestag: Auch Alice Weidel bald auf Zuschauertribüne
16.21 Uhr: Mit der Verkürzung des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate werden im Bundestag voraussichtlich bald weitere Abgeordnete vorrangig aus der AfD auf die Tribüne ausweichen müssen, so etwa Fraktionschefin Alice Weidel. Sie ist nach eigenen Angaben nicht geimpft und hatte im November eine Corona-Infektion. imago images/Chris Emil Janßen Alice Weidel hat sich im November 2021 mit dem Coronavirus infiziert.
Wie ein Sprecher am Montag auf Nachfrage mitteilte, hat ihr Genesenenstatus noch bis Anfang Februar Gültigkeit. "Sie wird dann auf der Tribüne Platz nehmen", fügte er hinzu. Wie viele AfD-Abgeordnete darüber hinaus von der verkürzten Dauer des Genesenenstatus betroffen seien, lasse sich derzeit nicht sagen.
- Mehr zum Thema: RKI verkürzt den Genesenenstatus – was das jetzt für Betroffene bedeutet
Im Bundestag gelten seit vergangener Woche verschärfte Corona-Regeln, gegen die in der AfD eine Klage erwogen wird: In den Plenarsaal oder in die Ausschusssäle dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene mit zusätzlichem Test – Geboosterte brauchen keinen Test. Wer ungeimpft ist oder Corona noch nicht hatte, darf nur noch mit aktuellem negativen Test auf die Tribüne.
Der Genesenenstatus gilt in Deutschland inzwischen nur noch für drei Monate. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte dazu am Montag in Berlin, das Robert Koch-Institut lege Empfehlungen dazu fest und habe das auch auf seinen Internetseiten bekanntgemacht. "Die neue Empfehlung, die seit Freitag gilt (…) besagt, dass man einen Genesenenstatus von drei Monaten besitzt."
Die Festlegung sei aus wissenschaftlicher Sicht erfolgt. Hintergrund sei, dass aufgrund der vorherrschenden Omikron-Variante ein sehr viel größeres Risiko bestehe, nach dieser Zeit zu erkranken oder Überträger zu sein. Weidel nannte den Schritt bei Twitter "wissenschaftlich nicht begründbar".
Lauterbach will weiter keinen Vorschlag zur Impfpflicht machen
15.50 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will weiter keinen eigenen Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht ausarbeiten. "Als Bundesgesundheitsminister muss man respektieren, wenn eine Entscheidung eine Gewissensentscheidung des Parlaments ist. Dann machen die Abgeordneten Vorschläge und nicht der Minister oder die Ministerin", sagte Lauterbach am Montag in Schwerin bei seinem Antrittsbesuch in Mecklenburg-Vorpommern. Kay Nietfeld/dpa Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, äußert sich in der Bundespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage.
Gemeinsam mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) hat der Bundesgesundheitsminister das Impfzentrum der Landeshauptstadt besucht und dort auch selbst geimpft.
Lauterbach kommentierte auch die Aussagen des Virologen Christian Drosten, der in der milder verlaufenden Omikron-Variante eine Chance sieht und im "Tagesspiegel am Sonntag" davon sprach, dass sich alle Menschen früher oder später mit Sars-CoV-2 infizieren müssen.
Der SPD-Politiker bewertet die Aussage Drostens nicht als Parteinahme für oder gegen eine Impfpflicht. Der Wissenschaftler der Berliner Charité hatte zudem auf die Bedeutung der Impfung vor allem für Ältere hingewiesen. Genau diese Altersgruppe wolle Lauterbach nicht durch zu frühe Lockerungen gefährden.
Lauterbach betonte, dass er persönlich die Impfpflicht befürworte, da ansonsten im kommenden Herbst wieder eine Situation drohe, in der wie aktuell über Einschränkungen diskutiert werden müsse. Zu der Frage, ob die Impfpflicht angesichts der Omikron-Variante noch gebraucht wird, sagte er: "Ich bin fest davon überzeugt, wenn wir das Problem lösen wollen, auf eine saubere und sichere Art und Weise, dann ist die Impfpflicht der beste Weg."
Berlin führt Corona-Testpflicht für Kita-Kinder ein
14.40 Uhr: In den Berliner Kitas wird eine Corona-Testpflicht für Kinder eingeführt. Die neue Regelung gilt voraussichtlich ab dem 24. Januar 2022 für alle Kita-Kinder ab einem Jahr, wie die Bildungsverwaltung am Montag mitteilte. Dann sollen die kindgerechten Lolli-Tests in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen.
Nötig sind den Angaben zufolge drei Tests pro Woche. Der Montag ist verpflichtend, die beiden anderen Tage werden durch die Kita festgelegt. Eltern bekommen die dafür benötigten Lolli-Tests von der Kita ausgehändigt. Sie sollen grundsätzlich zu Hause vorgenommen werden. Die Kitas können aber auch bestimmen, dass an einzelnen Tagen unter Aufsicht in der Einrichtung getestet werden muss.
Testen Eltern ihre Kinder zu Hause, müssen sie der Kita schriftlich bestätigen, dass ein negatives Ergebnis vorliegt. Muster für diese Bestätigung erhalten die Eltern ebenfalls von der Kita.
Mit Inkrafttreten der Testpflicht gilt für ungetestete Kinder grundsätzlich ein Zutrittsverbot in den Kitas. Ausnahmen gelten für Kinder, die geimpft oder genesen sind, sowie für Kinder, die aufgrund ihrer individuellen Voraussetzungen nicht getestet werden können.
Nachfrage nach Corona-Impfungen sinkt in Thüringen
11.51 Uhr: In Thüringen ist die Nachfrage nach Corona-Impfterminen nach Beobachtungen der Kassenärztlichen Vereinigung zuletzt spürbar gesunken. Die regionalen Impfstellen seien deswegen inzwischen nicht mehr so ausgelastet wie noch vor wenigen Wochen, sagte der KV-Impfmanager Jörg Mertz am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Aktuell seien im Vergabeportal impfen-thueringen.de 60 000 Impftermine verfügbar. "Wir könnten noch mehr anbieten." Angesichts der niedrigen Nachfrage ist es Mertz zufolge wahrscheinlich, dass am kommenden Samstag (22. Januar) nicht alle Impfstellen in Thüringen öffnen.
Dass die Nachfrage nach Impfungen aktuell wieder sinkt, ist Mertz zufolge auch in den Praxen niedergelassener Ärzte zu beobachten. Auch bundesweit gebe es dieses Phänomen. Er könne sich vorstellen, dass einige Impfwillige angesichts der Omikron-Welle darauf warten wollen, bis der auf diese Virusvariante angepasste Impfstoff auf den Markt kommt. Damit sei allerdings erst im April oder Mai zu rechnen. Dies könne zu spät für die aktuelle Welle sein, sagte Mertz.
In Thüringen liegt die Quote für Corona-Erstimfungen nach Zahlen des Robert Koch-Instituts bei mehr als 68 Prozent der Bevölkerung, die Quote der Zweitimpfungen bei mehr als 67 Prozent. 41,5 Prozent der Menschen im Freistaat haben bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Pfizer-Boss sicher: "Wir werden bald unser normales Leben zurückhaben"
11.00 Uhr: Wann kehren wir endlich in unser normales Leben zurück? Albert Bourla, Chef des Impfstoff-Herstellers Pfizer, ist diesbezüglich sehr optimistisch. "Wir werden bald unser normales Leben zurückhaben", so Bourla in einem Interview mit der französischen Zeitung "Le Figaro". "Wir sind in einer guten Position, um im Frühling so weit zu sein", so der Pharma-Boss. Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa Albert Bourla, Vorstandsmitglied vom Pharmakonzern Pfizer.
Grund für seinen Optimismus sind die aktuelle Wandlung des Virus, die Impfungen und auch das Pfizer-eigene Medikament Paxlovid. Pfizer behauptet, dass die Einnahme Pille in den drei Tagen nach Symtpombeginn das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen wegen Covid um knapp 90 Prozent reduziere.
Paxlovid ist in der EU noch nicht zugelassen. Gesundheitsminister Lauterbach sagte jüngst, er hoffe auf eine Notzulassung der Corona-Pille noch im Januar.
RKI verkürzt Genesenenstatus auf drei Monate
08.54 Uhr: Der Genesenennachweis, den ehemals Infizierte nach ihrer Covid-Erkrankung erhalten, ist ab sofort nur noch drei Monate gültig. Die Änderung gilt bereits. Weiterhin gilt, dass der Genesenennachweis ab 28 Tagen nach dem positiven PCR-Test-Ergebnis greift und nach 90 schon wieder abläuft. Nach den 90 Tagen empfiehlt das RKI eine Auffrischungsimpfung.
Johnson will Corona-Quarantäne bald abschaffen – sogar für Infizierte
07.20 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will die Corona-Quarantäne-Regeln in seinem Land komplett kippen. Wie der "Telegraph" berichtet, plant Johnson angesichts sinkender Zahlen im Königreich, die Notfall-Gesetze im Land zurückzudrehen. Dann müssten Menschen, die sich mit Covid-19 infizieren, zukünftig nicht mehr in Selbstisolation. Tolga Akmen / AFP Der britische Premierminister Boris Johnson Mitte Januar vor seinem Amtssitz in London
Allerdings wird es bis zur Abschaffung der Quarantäne noch etwas dauern. Johnson wolle in den kommenden Wochen den Plan ausarbeiten und womöglich im Frühling zur Anwendung bringen, heißt es. Wie der Plan genau aussieht und ob es etwas gibt, was an die Stelle der Quarantäne tritt, ist noch offen.
Jüngst hatte Johnson die Quarantäne-Zeit für Erkrankte von 7 auf 5 Tage reduziert. Wer nach fünf Tagen zweimal negativ getestet wird, darf die Quarantäne schon wieder verlassen. Nun plant der Premier offenbar den nächsten radikalen Schritt.
Johnson steht nach mehreren Corona-Partys in seinem Amtssitz während des Lockdowns massiv unter Druck.Lesen Sie hier mehr zu seinen aktuellen Verstrickungen.
RKI meldet Tausende Fälle mehr als vergangenen Montag – Zahl der Klinik-Patienten steigt erstmals wieder
06.28 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erneut einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit einen neuen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 528,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 515,7 gelegen, vor einer Woche bei 375,7 (Vormonat: 413,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 34.145 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.57 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 25.255 Ansteckungen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 30 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 52 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 8.000.122 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild Ein Corona-Schnelltest wird in einer Teststation aufbereitet.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 3,23 an (Donnerstag 3,09, Mittwoch 3,13). Sie war damit erstmals seit einigen Tagen wieder gestiegen. Am Wochenende wird sie nicht veröffentlicht.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 7.000.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 115.649.
Hamburg führt 2G+ an Schulen ein – Sportunterricht findet mit Maske statt
Montag, 17. Januar, 06.22 Uhr: An Hamburgs Schulen gelten angesichts der sich noch schneller verbreitenden Omikron-Variante ab Montag strengere Corona-Regeln. Alle Schülerinnen und Schüler müssen sich dann regelhaft drei Mal pro Woche unter Aufsicht in der Schule auf Corona testen lassen – statt wie bislang zweimal pro Woche. Getestet werde jeweils montags, mittwochs und freitags, teilte die Schulbehörde mit. Teilnehmen müssen ausnahmslos alle Schülerinnen und Schüler, sofern sie nicht einen negativen Corona-Test aus einem anerkannten Testzentrum nachweisen. Bislang waren Geimpfte und Genesene von der Pflicht ausgenommen, konnten sich aber auf freiwilliger Basis testen lassen. dpa/Gregor Fischer/dpa Ein Schulkind geht über den Schulhof zum Unterricht.
Da die allerwenigsten Schüler bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten hätten, schaffe die generelle Testpflicht deutlich mehr Sicherheit, erklärte die Behörde. Zudem trage die Testpflicht dazu bei, dass alle Schüler weiterhin außerhalb der Schule an 2G-plus-Veranstaltungen teilnehmen könnten, ohne ein zusätzliches Testergebnis vorlegen zu müssen. Tests gebe es genug. Insgesamt stünden derzeit rund 4,8 Millionen Tests zur Verfügung.
Beim Sportunterricht in der Turnhalle muss nun wieder eine medizinische Maske getragen werden. "Diese Änderung ist notwendig, weil die Omikron-Variante auch einfach und doppelt geimpfte Personen infizieren und von ihnen übertragen werden kann", hatte Schulsenator Ties Rabe (SPD) zuletzt erklärt. Mannschaftssport in Innenräumen ist weiter möglich. Aber "dabei soll auf Übungen und Aufgaben verzichtet werden, bei denen das Herz-Kreislauf-System in höherem Maße belastet wird", hieß es. Empfohlen werde, den Sportunterricht möglichst im Freien stattfinden zu lassen. An der frischen Luft müssten auch keine Masken getragen werden.
Säugling in Katar stirbt an Corona-Infektion
20.27 Uhr: Ein drei Wochen alter Säugling ist in Katar an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. "Er hatte keine anderen gesundheitlichen Probleme oder bekannten Erbkrankheiten", erklärte das Gesundheitsministerium am Sonntag. Demnach ist es der zweite tödliche Verlauf einer Corona-Infektion bei einem Kind in Katar seit Beginn der Pandemie.
Die Sterblichkeit durch das Coronavirus ist bei Kindern im Allgemeinen sehr gering. In der aktuellen Ansteckungswelle wegen der Omikron-Variante sei in Katar die Zahl der infizierten Kinder und Krankenhauseinweisungen jedoch stark gestiegen, erklärte das Ministerium.
Die tägliche Zahl der Neuinfektionen stieg in den vergangenen Tagen auf etwa 4000. Die größte staatliche Krankenhausgruppe des Landes setzte deshalb Ende Dezember den Urlaub aller Beschäftigten aus, die mit Covid-19-Patienten arbeiten. Katar mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern hat bislang knapp 300.000 Corona-Fälle und rund 600 Todesopfer verzeichnet.
Virologe Stör widerspricht Lauterbach: Virus wird nicht mehr gefährlicher
20.15 Uhr: Virologe Klaus Stöhr hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Einschätzung der Zukunft der Corona-Pandemie widersprochen. Auf die Frage, ob das Virus wie von Lauterbach befürchtet wieder gefährlicher und hochansteckender werden würde, antwortete er klar.
"Herr Lauterbach hat öfter mal seine eigenen Ideen, die sich dann, nicht sehr selten, in das Gegenteil verkehren", sagt Stöhr gegenüber "ntv.de". Das Virus werde sich weiter anpassen, habe aber das Ziel den Wirt nicht zu stark zu beschädigen, "so dass man, solange dieser Wirt lebt, als Virus auch noch weiterverbreitet werden kann".
Bild: picture-alliance/ dpa/Soeren Stache Der Virologe Klaus Stöhr
Der Virologe rechnet mit einer Balance, die schon bei Omikron sichtbar sei. "Omikron vermehrt sich vornehmlich im Nasen-Rachenraum und weniger im unteren Atemtrakt. Dadurch wird das Virus natürlich einfacher übertragen. Aber gleichzeitig wird die Lunge nicht so stark beschädigt und dadurch lebt der Wirt länger."
Da eine weitere Entwicklung in diese Richtung ein "evolutionärer Vorteil" für das Virus wäre, rechnet Stöhr nicht mit einem anderen Verlauf. "Ich kann nicht sehen, dass sich hier plötzlich wieder stärker krankmachende Varianten entwickeln. Die Evolution quasi einen Rückschritt macht."
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