Noweda: Apotheken packen an, Versender nur ein
Was tragen die Arzneimittelversender eigentlich zur Pandemiebekämpfung bei? So gut wie nichts, meint die Noweda – ganz im Gegensatz zu den stationären Apotheken. In einer aktuellen Kampagne macht die Apothekergenossenschaft dies nun sichtbar.
Die Gesundheitssysteme weltweit stemmen sich gegen die Coronavirus-Pandemie – und während die Präsenzapotheken hierzulande kräftig anpacken, beschränken sich DocMorris und andere Versender aufs Einpacken. Das ist die Kernbotschaft einer neuen Guerilla-Kampagne der Noweda, in der die Apothekergenossenschaft die Leistungen der stationären Apotheken in Deutschland betont.
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Die Offizinen bilden das Rückgrat der Nationalen Impfkampagne, weiß auch der Großhändler. „Sie sorgen dafür, dass jede Woche Millionen von Impfdosen sicher und schnell an die Ärzte geliefert werden“, schreibt die Noweda in einer Pressemitteilung vom heutigen Dienstag. Und die Versandhandelskonzerne? „Lieber DocMorris, rund 30 Millionen Corona-Impfdosen. Von den Apotheken direkt zu den Ärzten. So geht Impfturbo! Und was machst Du so?“, fragt die Genossenschaft in ihrer aktuellen Kampagne.
Guerilla-Aktion vor der DocMorris-Zentrale
Denn die Präsenzapotheken seien es, die durch beherztes Anpacken einen lebenswichtigen Beitrag im Kampf gegen das Virus leisteten. Der Beitrag der EU-Arzneimittelversender im Kampf gegen das Virus gehe jedoch gegen null. „Diese Passivität auf der einen und der außerordentlich große Einsatz der Apotheken auf der anderen Seite werden von der Noweda in der neuen Kampagne aufgegriffen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. „Und zwar nicht irgendwo – sondern zum Auftakt direkt vor der niederländischen Konzernzentrale von DocMorris.“ Die Apothekergenossenschaft fuhr dafür heute nach eigenen Angaben mit einem Werbe-Truck vor das Betriebsgebäude und stellte die herausragenden Leistungen der Apotheken auf 6×3 Meter großen Displays auf der Ladefläche pointiert heraus.
„Dass der Versandhandel ‚Rosinenpickerei‘ betreibt und die Vor-Ort-Apotheken die wesentlichen, teilweise lebenswichtigen Gesundheitsleistungen erbringen, ist keine Neuigkeit“, kommentiert Michael Kuck, Vorstandsvorsitzender der Noweda. „Doch wie wichtig diese Gesundheitsleistungen der Apotheken im Ernstfall sind, zeigt uns die Pandemie gerade sehr deutlich. Aktuell vor allem durch die Versorgung der Vertrags-, Haus- und Betriebsärzte mit Impfstoffen – die Apothekerinnen und Apotheker leisten hier Tag für Tag Großes! Es ist nicht auszudenken, wie sich ein weiteres Ausdünnen des Apothekennetzes in einer Ausnahmesituation wie dieser auswirken würde.“ Der Versandhandel habe währenddessen vor allem mit Umsatzzuwächsen geglänzt, da Onlinekäufe branchenübergreifend zugenommen haben – eine Entwicklung, die das Apothekensterben weiter vorantreibe.
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