Warnung vor Delta-Variante: Merkel fordert Impfquote Richtung 80 Prozent

Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 6. Juli 2021

Auf dem schnellsten Weg zum Pieks:

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Europäische Aufholjagd bei Impfungen kommt voran

12.12 Uhr: Die europäische Aufholjagd bei den Impfungen gegen Covid-19 kommt nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen voran. Mitte April habe man noch 25 Prozentpunkte hinter den Vereinigten Staaten gelegen, was die Zahl der Erwachsenen mit mindestens einer Impfung angeht, sagte die Politiker am Dienstag im Europaparlament in Straßburg. Heute seien dies nur noch 5 Prozentpunkte, und die Lücke schließe sich immer weiter. "Es zeigt sich (…), dass sich das Durchhaltevermögen gelohnt hat", sagte von der Leyen. Die Impfkampagne werde endlich zu einer Erfolgsgeschichte.

Von der Leyen warnte zugleich davor, sich zurückzulehnen. "Wenn wir uns die Impfquote anschauen, dann gibt es noch immer erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten", erklärte sie. Derweil breite sich die Delta-Variante aus und viel zu viele Impfdosen blieben ungenutzt im Kühlschrank liegen. "Das heißt, wir müssen unsere Anstrengungen deutlich steigern, um die Menschen in Europa davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen", sagte von der Leyen.

Nach Angaben des Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) vom Dienstag hatten zuletzt bereits mehr als 225 Millionen Erwachsene in der EU mindestens eine Impfdosis bekommen, was einer Impfquote von 61,5 Prozent entspricht. Rund 148 Millionen Menschen waren vollständig geimpft (40,4 Prozent). Die Gesamtzahl der Einwohner der EU-Staaten wurde zuletzt mit rund 447 Millionen angegeben.

Stiko zu Kinderimpfungen: Einmischung der Politik ist kontraproduktiv

11.16 Uhr: In der Debatte um Corona-Impfungen für Kinder wehrt sich die Ständige Impfkommission (Stiko) gegen Einmischung von außen. "Die Stiko ist im Gesetz bewusst als unabhängige Kommission angelegt. Die laute Einmischung der Politik ist kontraproduktiv und nützt niemandem", schrieb Stiko-Chef Thomas Mertens der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Zuvor hatte SPD-Chefin Saskia die Ständige Impfkommission aufgefordert, ihre Haltung zur Impfung von Jugendlichen zu überdenken. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte sich in diese Richtung. "Es gehört zur ständigen Aufgabe der Stiko, Empfehlungen zu überprüfen (nicht nur bei Corona), es bedarf dazu keiner Aufforderung von Politikern", so Mertens.

Eine Aktualisierung der Impfempfehlung könne es erst geben, wenn aussagekräftige Daten zum Risiko durch die Impfung und zum Risiko durch Delta vorliegen. "Dies erfordert Zeit und Sorgfältigkeit für die Sammlung der Daten, Analyse und Bewertung und Konsensbildung." Mertens betonte: "Unnötiger Druck muss vermieden werden, um eine Überlastung zu vermeiden."

Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

Ein Viertel der Betriebe mit Betriebsarzt bietet Beschäftigten Corona-Impfung an

Dienstag, 6. Juli, 10.40 Uhr: In 28 Prozent der Unternehmen mit Betriebsarzt haben Beschäftigte aktuell die Möglichkeit, sich gegen Corona impfen zu lassen. Dies ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Weitere zwölf Prozent der Betriebe haben demnach aktuell Pläne, ihren Angestellten ein Impfangebot zu machen. 38 Prozent der Unternehmen haben hingegen keine entsprechenden Pläne. 22 Prozent halten ein Impfangebot angesichts anderer Optionen für ihre Mitarbeiter für unnötig.

Insbesondere größere Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern bieten laut der Umfrage ihren Angestellten eine Impfung an. Bei diesen Betrieben waren es 56 Prozent, die eine Impfung durch den Betriebsarzt ermöglichten. Weitere 19 Prozent der größeren Unternehmen planten ein Impfangebot. Bei Kleinstbetrieben mit bis zu neun Beschäftigten waren es hingegen lediglich 28 Prozent mit Impfangebot, bei zehn bis 29 Beschäftigten waren es 22 Prozent der Betriebe.

Seit dem 7. Juni können Betriebe durch ihre Betriebsärzte ein Impfangebot an ihre Beschäftigten machen. "Dass bereits in den ersten beiden Wochen so viele Betriebe bei der Impfkampagne mitmachen, ist beachtlich", erklärte der IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. "Vor allem mit Blick auf die rasante Ausbreitung der Delta-Variante in Europa zeigt sich, dass das Impfen durch Betriebsärztinnen und -ärzte ein immer wichtigerer Baustein in der Bewältigung der Corona-Krise werden kann".

Zwischen den verschiedenen Branchen gibt es laut IAB keine großen Unterschiede – Ausnahmen sind das Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen. Hier gaben 46 Prozent der Betriebe an, dass ihre Angestellten bereits an anderer Stelle ein Impfangebot erhalten hätten. Dementsprechend gaben in diesem Bereich lediglich 14 Prozent der Betriebe an, ein eigenes Impfangebot an ihre Mitarbeiter zu machen. "Diese Zahlen sind wenig überraschend, da viele Beschäftige in dieser Branche in der Impfreihenfolge weit oben standen", erklärte IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei.

Für die IAB-Studie "Betriebe in der Covid-19-Krise" werden seit August 2020 in regelmäßigen Abständen etwa 1500 bis 2000 Betriebe der Privatwirtschaft befragt. Die Befragungsstichprobe ist repräsentativ für die privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland.

Experte: Hinweise auf schlechtere Wirkung von Impfung gegen Delta-Variante in Israel

14.57 Uhr: Die steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen in Israel könnte laut einem Experten ein "erstes Signal" für eine verminderte Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe gegen die Delta-Variante sein. Es sei jedoch noch "zu früh, um präzise Aussagen über die Impfstoff-Wirksamkeit gegen die Variante zu machen", sagte der Vorsitzende des israelischen Expertengremiums zu Covid-19, Ran Balicer, am Montag.

Obwohl der Großteil der Erwachsenen in Israel mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer immunisiert wurde, nahmen die Fallzahlen zuletzt wieder zu. Durch eine der schnellsten Impfkampagnen weltweit hatte Israel die Zahl der Neuansteckungen zuletzt auf rund fünf pro Tag reduziert. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante stieg die Zahl wieder auf zuletzt rund 300 neue Fälle pro Tag. 

Weil die wenigen Fälle aber bisher sehr ungleich in der Bevölkerung verteilt sind, lassen sich laut Balicer noch keine eindeutigen Schlüsse ziehen. Ein leichter Rückgang des Impfschutzes mit milden Verläufen sei "wahrscheinlich", sagte er. Hinweise auf einen geminderten Schutz vor schweren Verläufen gebe es bisher nicht.

Ministerpräsident Naftali Bennett hatte am Sonntag gewarnt, dass wegen der Delta-Variante bestimmte Corona-Regeln wieder eingeführt werden könnten, die erst im vergangenen Monat aufgehoben worden waren. Balicer teilte die Einschätzung, dass zur Eindämmung der steigenden Fallzahlen Maßnahmen nötig seien. Er äußerte aber die Hoffnung, dass sie wegen der israelischen "Impfmauer" wenig drastisch ausfallen dürften. 

Stiko: Zu wenige Daten für generelle Impfempfehlung für Kinder ab 12

12.27 Uhr: Trotz der Forderungen aus der Politik nach einer generellen Corona-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren bleibt die Ständige Impfkommission (Stiko) bei ihrem zurückhaltenden Kurs. Das Gremium nehme "die diversen Forderungen der Politik" sehr wohl wahr, erklärte Stiko-Mitglied Martin Terhardt am Montag auf dpa-Anfrage. "Wir fühlen uns weiterhin unserem Auftrag als unabhängige ehrenamtliche Kommission zur evidenzbasierten Erarbeitung von Impfempfehlungen verpflichtet."

Die Stiko beobachte die Datenlage täglich und werde "gerade zu diesem Thema sicher schnell reagieren", wenn es deutliche Änderungen gebe, betonte Terhardt. Die bisher verfügbaren Daten lieferten jedoch noch keine ausreichenden Beweise für die Sicherheit des Impfstoffs in der Altersgruppe. Im RBB-Inforadio hatte Terhardt am Freitag gesagt: "Mich entsetzt das immer wieder, wie die Politik vorprescht und wissenschaftliche Daten eher ignoriert."

SPD-Chefin Saskia Esken hatte die Stiko aufgefordert, ihre Haltung zur Impfung von Jugendlichen zu überdenken. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Wochenende gefordert: "Die Stiko sollte dringend überlegen, wann sie das Impfen von Jugendlichen empfiehlt." Das würde den Schutz für alle erhöhen und einer Generation, die auf viel verzichten musste, wieder Freiheiten zurückgeben.

Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

Auch ohne generelle Stiko-Empfehlung sind Kinder und Jugendliche ab 12 in die deutsche Impfkampagne eingebunden, können also unabhängig von Vorerkrankungen geimpft werden. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) handelt es sich um eine individuelle Entscheidung von Eltern mit ihren Kindern und den Ärztinnen und Ärzten.

Für Kinder unter 12 Jahren gibt es bislang keinen zugelassenen Impfstoff. Nach Daten des Robert Koch-Instituts haben bislang 3,5 Prozent der Minderjährigen mindestens eine Impfung gegen Covid-19 erhalten, vollständig geimpft sind 1,2 Prozent.

 

 

 

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