Neue Beschlüsse für 17 Festbetragsgruppen

Zum 1. Juli wird es wieder einmal Änderungen bei den Festbeträgen geben. Diesmal geht es um acht Gruppen mit einzelnen Wirkstoffen und neun Gruppen mit Kombinationen. Darunter sind Alpha-Rezeptorenblocker, Phosphodiesterase-5-Inhibitoren und umsatzstarke Kombinationen zur Blutdrucksenkung und Glaukom-Behandlung.

Der GKV-Spitzenverband hatte am 9. Mai 2022 beschlossen, die Festbeträge für 17 Festbetragsgruppen mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln anzupassen. Dies wurde am 18. Mai im Bundesanzeiger bekannt gegeben.

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Betroffen sind folgende Festbetragsgruppen der Stufe 2:

  • Alpha-Rezeptorenblocker (Gruppe 2): Alfuzosin, Doxazosin, Silodosin, Tamsulosin und Tarazosin in festen oralen Formen
  • „andere“ Antianämika: Darbepoetin, Erythropoetin und PEG-Erythropoetin
  • Carboanhydrasehemmer: Brinzolamid und Dorzolamid als Augentropfen
  • Coxibe: Celecoxib und Etoricoxib in festen oralen Formen
  • Endothelin-Rezeptor-Antagonoisten: Ambrisentan, Bosentan und Macitentan in Filmtabletten
  • Nukleosid/Nukleotid-Analoga mit hoher Resistenzbarriere: Entecavir, Tenofoviralafenamid und Tenofovirdisoproxil in Filmtabletten
  • Phosphodiesterase-5-Inhibitoren: Sildenafil und Tadalafil in Filmtabletten
  • Testosteron-5-alpha-Reduktasehemmer: Dutasterid und Finasterid in festen orlaen Formen

Außerdem wurden neue Festbeträge für folgende Gruppen der Stufe 3 beschlossen:

  • Kombinationen von ACE-Hemmern mit Calciumkanalblockern
  • Kombinationen von ACE-Hemmern mit weiteren Diuretika (gemeint sind Diuretika außer Hydrochlorothiazid)
  • Kombinationen von Angiotensin-II-Antagonisten mit Calciumkanalblockern
  • Kombinationen von Angiotensin-II-Antagonisten mit Hydrochlorothiazid
  • Kombinationen von Carboanhydrasehemmern mit Timolol
  • Kombinationen von Prostaglandin-Analoga mit Timolol
  • Kombinationen zweier Nukleosid/Nukleotid-Analoga
  • Monoaminoxidase-B-Hemmer
  • Urologische Spasmolytika

Während die meisten Verminderungen der Festbeträge in der Größenordnung um zehn Prozent oder darunter liegen, fallen weitaus größere Reduzierungen bei den Nukleosid/Nukleotid-Analoga mit hoher Resistenzbarriere, den Phosphodiesterase-5-Inhibitoren, den Kombinationen von Angiotensin-II-Antagonisten mit Calciumkanalblockern und den Kombinationen zweier Nukleosid/Nukleotid-Analoga auf. 

Wie bei allen Festbetragsänderungen bleibt abzuwarten, wie die Hersteller mit ihrer Preisbildung reagieren. Bei Preissenkungen drohen Lagerwertverluste. Die Ankündigungen der Hersteller sollten daher beobachtet werden.

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