MyLife räumt mit Apotheken-Legenden auf

Von Apothekenpreisen bis Zuzahlung: Die Kundenzeitschrift MyLife informiert in der aktuellen Ausgabe über sieben Vorurteile, mit denen Apotheken in Deutschland zu kämpfen haben. In einem Faktencheck klärt das Blatt auf, was wirklich stimmt.

Apotheken – davon gibt es bekanntlich viel zu viele in Deutschland. Wozu eigentlich? Immerhin ist der Versandhandel doch viel billiger und genauso sicher wie der Vertriebsweg Apotheke. Und die Apotheker stehen doch eh nur den lieben langen Tag im Geschäft, ziehen Schubladen, treiben die Arzneimittelpreise in die Höhe und freuen sich, wenn sie sich nebenbei noch die Rezeptgebühren in die Tasche stecken können.

Wer sich nicht sicher ist, ob er alle Fehler im oben stehenden Absatz gefunden hat, dem hilft jetzt die MyLife weiter: Die Zeitschrift für Apothekenkunden aus dem Burda-Verlag, der Teil des Zukunftspakts Apotheke ist, widmet sich in der aktuellen Ausgabe sieben gängigen Apotheken-Legenden und prüft sie auf ihren Wahrheitsgehalt. Ein Beispiel: Es gibt zu viele Apotheken in Deutschland. Die MyLife hält dagegen: Eine Apotheke in Deutschland versorgt statistisch gesehen 4.320 Menschen (Stand: 2018). EU-weit liegt der Durchschnitt bei nur 3.200 Einwohnern. Und: „Angesichts der demografischen Entwicklung und des damit verbundenen höheren Arzneimittelbedarfs wird es immer wichtiger, dass die Arzneimittel zum richtigen Zeitpunkt und in entsprechender Dosis eingenommen und Neben- und Wechselwirkungen frühzeitig und korrekt eingeschätzt werden. Hier werden Apotheken künftig noch mehr Verantwortung als bisher zu übernehmen haben.“

Apotheken und die Bürokratie

Zudem klärt die Zeitschrift darüber auf, dass die Abgabe von Medikamenten nicht die einzige Aufgabe der Apothekenmitarbeiter ist. „Bürokratie ist ein echter Zeitfresser in den Vor-Ort-Apotheken“, heißt es in dem Artikel. Die Zeit, die dafür aufgebracht werden muss, fehle dann im Kundengespräch. Und der Frust bei den Mitarbeitern steige. „Ziel müsste also der kontinuierliche Bürokratieabbau sein.“ Stattdessen brumme der Staat ihnen immer mehr Dokumentationspflichten auf. „Dass im Apothekenalltag Bürokratie dem Patientenwohl nachgeordnet wird, ist also unzutreffend – leider.“

Und auch für die hohen Arzneimittelpreise können die Apotheker hierzulande nichts. „Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel resultieren zum größten Teil aus der ärztlichen Verordnung verschreibungspflichtiger Fertigarzneimittel“, so die MyLife. Diese unterliegen der Arzneimittelpreisverordnung. „Sie stellt sicher, dass ein bestimmtes verschreibungspflichtiges Arzneimittel bundesweit in allen Apotheken dasselbe kostet.“ Nicht einmal die Rezeptgebühr dürfen die Apotheker behalten. „Die Apotheke fungiert als Inkassounternehmen für die GKV und zieht die Rezeptgebühr in deren Auftrag vom Patienten ein.“ Diese muss die Apotheke vollständig an die Kasse des Versicherten abtreten.

Versandhandel: Billig und sicher?

Auch das Medikamenten-Shopping im Internet kommt auf den Prüfstand. Billig und sicher? Von wegen! „Schätzungen der WHO zufolge ist jedes zweite Präparat, das über illegale Versender im Internet gekauft wird, gefälscht.“ Einige dieser Mittel enthielten mitunter zu viel oder zu wenig Wirkstoff, manchmal sogar giftige Substanzen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verbraucher in der Vor-Ort-Apotheke ein gefälschtes Präparat erhält, geht dagegen gegen null: Seit Einführung des Fälschungsschutzes Securpharm Anfang 2019 muss auf alle Arzneimittelpackungen ein Barcode aufgedruckt werden, der eine genaue Rückverfolgung des Medikaments ermöglicht. In den Apotheken wird erreicht, dass es so gut wie keine Fälschungen gibt – und auf diese Weise eine größtmögliche Arzneimittelsicherheit gewährleistet.“

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