Komplette Durchseuchung: Lauterbach warnt vor Schulstart ohne Corona-Beschränkungen

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt immer weiter. Das RKI meldet 2768 Neuinfektionen. Unklar bleibt noch, wann eine generelle Testpflicht für Reiserückkehrer gelten soll. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 28. Juli

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EU-Kommission unterschreibt Vertrag für CoronaMedikament

15.54 Uhr: Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag mit der Pharmafirma GlaxoSmithKline unterschrieben, um ein Medikament gegen Corona zu beschaffen. Deutschland und 15 weitere EU-Länder beteiligen sich an der Ausschreibung für den Kauf des Mittels Sotrovimab für voraussichtlich 220.000 Behandlungen, wie die Brüsseler Behörde am Mittwoch mitteilte. Das Medikament wird derzeit von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA geprüft. Es kann den Angaben zufolge zur Behandlung bei leichten Symptomen verwendet werden.

Die EU-Kommission hatte Ende Juni bereits bekanntgegeben, dass sie fünf vielversprechende Corona-Medikamente im Blick hat, darunter Sotrovimab. Vier der Mittel enthalten sogenannte monoklonale Antikörper. Diese werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Ein weiteres Medikament mit dem Namen Olumiant reduziert die Aktivität des Immunsystems und soll eigentlich gegen Rheuma helfen. Die Hoffnung ist, dass die entzündungshemmende Wirkung auch bei schweren Covid-19-Verläufen hilft.

Berliner Clan-Familien wohl in Abrechnungsbetrug bei Corona-Tests verwickelt

15.25 Uhr: Nach einer Großrazzia der Generalstaatsanwaltschaft Berlin und der ortsansässigen Polizei am Mittwochmorgen stehen mehr als 50 Personen unter Tatverdacht, in Abrechnungsbetrug mit Corona-Schnelltests verwickelt zu sein. Bild: kroeger Verdacht auf Betrug: Polizei-Razzia in Corona-Testzentrum (Symbolbild)

Unter den Verdächtigen soll „Tagesspiegel“-Informationen nach auch ein Mitglied einer Berliner Großfamilie sein, welche bereits in der Vergangenheit in Neukölln aufgefallen war. Ob die Staatsanwaltschaft auch seine Teststelle im Stadtteil Tempelhof durchsuchte, bestätigte die Staatsanwaltschaft bisher noch nicht.

 

Start für generelle Corona-Testpflicht bei Einreisen noch offen

15.24 Uhr: Die Bundesregierung lässt den Start der geplanten generellen Corona-Testpflicht für Urlauber bei der Rückkehr nach Deutschland vorerst offen. Die stellvertretende Sprecherin Ulrike Demmer nannte am Mittwoch in Berlin keinen Termin und wies auf noch laufende interne Abstimmungen hin. Regelungen für Reiserückkehrer stünden auch auf der Themenliste der Corona-Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder am 10. August. Was schon vorher geklärt werden könne, werde selbstverständlich geklärt. Es gelte: "Je schneller, desto besser."

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) streben an, dass künftig grundsätzlich ein negativer Test nötig sein soll – egal, von wo und mit welchen Verkehrsmitteln man kommt. Eine generelle Testpflicht bei der Einreise besteht schon für alle Flugpassagiere. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Dienstagabend in der ARD gesagt, der Bund habe zugesichert, er werde bis zum 1. August alles probieren, um eine einheitliche Testpflicht einzuführen, "nicht nur für Flugreisen, sondern auch beispielsweise für alles, was an normalem Autoweg oder Bahnweg kommt".

Zahl der Neuinfektionen in Tokio überschreitet Marke von 3000

14.12 Uhr: In der Olympia-Stadt Tokio hat die Zahl der Neuinfektionen erstmals die Marke von 3000 überstiegen. Die Behörden meldeten am Mittwoch einen neuen Höchststand von 3117 neuen Fällen binnen 24 Stunden, knapp 350 mehr als in ganz Deutschland. Gouverneurin Yuriko Koike rief vor allem junge Menschen auf, sich impfen zu lassen. 

Wegen wachsender Corona-Fallzahlen hatte die Regierung bereits im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele zum vierten Mal den Gesundheitsnotstand über Tokio verhängt. Dieser bringt jedoch nicht so strenge Restriktionen mit sich wie in anderen Ländern; unter anderem dürfen Bars und Restaurants keinen Alkohol mehr ausschenken und müssen um 20.00 Uhr schließen; die Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen wird beschränkt.

Foto: dpa In der Olympia-Stadt Tokio hat die Zahl der Neuinfektionen erstmals die Marke von 3000 überstiegen.  

Derzeit besteht die Sorge, dass die Olympischen Spiele für weitere Ansteckungen sorgen könnten. Bislang sind erst 25 Prozent der japanischen Bevölkerung vollständig geimpft. Auch in anderen Regionen steigt die Zahl der Neuansteckungen. Inzwischen erwägen Tokios Nachbar-Präfekturen Chiba, Saitama und Kanagawa, ebenfalls den Gesundheitsnotstand auszurufen.

Dramatischer Anstieg: WHO meldet 21 Prozent mehr Corona-Tote als vergangene Woche

13.45 Uhr: Die Zahl der gemeldeten Covid-19-Toten weltweit ist innerhalb einer Woche stark angestiegen: um 21 Prozent auf 69 000 in sieben Tagen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in Genf berichtete. Die WHO bezieht sich auf Regierungsangaben für die Woche vom 19. bis 25. Juli. Insgesamt seien bislang mehr als vier Millionen Menschen weltweit nach einer Infektion gestorben. Experten verweisen darauf, dass nicht alle Menschen, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus an Covid-19 sterben, gemeldet werden. Andererseits hatten einige Gestorbene schwere Vorerkrankungen.

Die Zahl der in der vergangenen Woche gemeldeten Infektionen lag bei 3,8 Millionen, das waren acht Prozent mehr als in der Vorwoche. Auf dem amerikanischen Kontinent stiegen sowohl Infektions- als auch Totenzahlen deutlich. Ebenso starben mehr Menschen in Südostasien. Seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 sind fast 194 Millionen Infektionen gemeldet worden.

Allgemein lasse sich sagen, dass die Impfstoffe gut vor schweren Krankheitsverläufen schützen, so die WHO: Die Wirksamkeit habe bei den Impfstoffen von Astrazeneca, Moderna, Pfizer/Biontech und Sinovac bei über 80 Prozent gelegen. Bei Astrazeneca und Pfizer/Biontech seien auch bei Infektionen mit der hochansteckenden Delta-Variante des Virus die Zahl der schweren Verläufe deutlich reduziert worden. Zu den anderen Mitteln liegen keine oder nicht genügend Studien vor.

Die WHO verweist darauf, dass sich ein gewisser Prozentsatz von Geimpften mit dem Coronavirus anstecken kann, was auch bei anderen Krankheiten üblich sei. Mehrere Studien hätten gezeigt, dass sich bei Infizierten, die mindestens einmal geimpft waren, die Ansteckung von Mitglieder des eigenen Haushalts um 50 Prozent reduzierte und noch wesentlich stärker ein bis zwei Wochen nach der zweiten Impfung.

NRW-Vize will nur noch tatsächlich Infizierte in Quarantäne stecken

13.28 Uhr: Nordrhein-Westfalens stellvertretender Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) hat vom Robert Koch-Institut (RKI) eine Änderung der Corona-Quarantäne-Vorgaben verlangt. "Es sollten nur noch jene in Quarantäne geschickt werden, die tatsächlich infiziert sind", sagte der NRW-Minister für Kinder und Familie der Wochenzeitung "Die Zeit". Nach seiner Ansicht sollten künftig bei einzelnen Infektionsfällen nicht mehr ganze Klassen und Gruppen, Kitas oder Schulen in Quarantäne geschickt werden. «Sonst wäre an regulären Unterricht im Herbst nicht zu denken», sagte der FDP-Politiker.

Er sprach sich laut "Die Zeit" auch dafür aus, die Inzidenz als Richtwert aufzugeben. Stattdessen sollte auf die Hospitalisierung und die Lage der Intensivmedizin geblickt werden. Das folge insbesondere aus dem Fortschritt der Impfkampagne.

Inzidenz bei knapp 74: Landkreis Lüneburg verschärft Corona-Regeln

12.54 Uhr: Weil die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Lüneburg seit mehr als drei Tagen bei über 50 liegt (aktuell: 73,9), gelten in der Region ab heute verschärfte Corona-Regeln. Wie der Kreis in einer Pressemitteilung schreibt, sind private Treffen drinnen und draußen nun nur noch mit insgesamt "einem Hausstand und zwei Personen eines anderen Haushalts möglich". Geimpfte und Genesene sowie Kinder bis zum Alter von 14 Jahren werden dabei allerdings nicht mitgezählt.

In Kitas müssen Kinder, die älter als sechs Jahre sind, Masken tragen. Da das Infektionsgeschehen im Landkreis Lüneburg eingegrenzt werden könne, ist Einkaufen laut der Pressemitteilung auch weiterhin ohne negativen Testnachweis möglich. Denn: "Die rasanten Entwicklungen der vergangenen Tage sind weit überwiegend auf eine Party zurückzuführen, in deren Folge sich bis jetzt mehr als 100 Menschen mit dem Corona-Virus angesteckt haben", wird Kreisrat Jürgen Krumböhmer auf der Webseite des Landkreises zitiert. Bild: (c) dpa In Lüneburg greifen nun härtere Corona-Regeln.

Weiter ist in der Meldung zu lesen: "Für die Gastronomie gelten ebenfalls Ausnahmen von den strengen Corona-Regelungen bei einer Inzidenz über 50, das heißt: Die Innen- und Außengastronomie bleibt mit einem Hygienekonzept geöffnet, im Innenbereich dürfen die Tische nur bis zu 50 Prozent belegt werden." Ausschließlich im Innenbereich ist ein negativer Testnachweis, ein Nachweis über die Genesung von einer Covid-Erkrankung oder ein Impfbescheid nötig. Der "NDR" berichtet außerdem von einer Sperrstunde, die ab 23 Uhr gilt.

Kulturelle Veranstaltungen unter freiem Himmel "sind mit festen Sitzplätzen und maximal 500 Personen erlaubt", schreibt der Kreis Lüneburg in seiner Pressemitteilung. Auch Kinos und Theater dürfen der Mitteilung zufolge mit Hygienekonzept geöffnet bleiben, Diskotheken und Clubs sind geschlossen.

Experten: Psychische Auswirkungen von Corona ernst nehmen

12.50 Uhr: Familienforscher warnen davor, die psychischen Belastungen durch die Corona-Pandemie auf Schülerinnen und Schüler zu unterschätzen. "Die Auswirkungen von Schulschließungen auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sind offensichtlich gravierender als bisher angenommen", erklärte der stellvertretende Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), Martin Bujard, am Mittwoch in Wiesbaden. Davon seien speziell jugendliche Mädchen und junge Menschen mit Migrationshintergrund betroffen.

Hochrechnungen hätten ergeben, dass nach dem ersten Lockdown 2020 rund 477.000 Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren in einer Selbsteinschätzung Symptome einer Depression zeigten. Dies entspräche etwa 25 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe – im Vergleich zu 10 Prozent bei einer Befragung im Jahr vor der Pandemie.

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