Karlsruher Impfaktion macht neugierig

In Karlsruhe haben Apotheker:innen einen signifikanten Anteil an der Durchimpfungsrate der Beschäftigten der Stadt. Denn die „Gruppe Karlsruher Apotheker e. V.“ hat mobile Impfteams auf die Beine gestellt und 14 städtische Einrichtungen besucht, um dort gegen Influenza zu impfen – und damit Kollegen aus dem ganzen Bundesgebiet neugierig gemacht.

Als Apotheker Felix Maertin mitbekam, dass es der Stadt Karlsruhe nicht gelang, die saisonalen Grippeimpfungen für ihre Beschäftigten über den betriebsärztlichen Dienst zu organisieren und eine Angestellte sogar betonte, dass die Apotheken das besser könnten, war das für ihn eine Art Initialzündung. Der Apotheker, der bereits 2022 in Kooperation mit Kollegen aus der Umgebung ein Impfzentrum eröffnet hat, schrieb die Stadt an und machte ein Angebot, mit mobilen Impfteams die Angestellten an ihren jeweiligen Arbeitsstätten zu impfen.

Der medizinische Leiter war zunächst skeptisch. Er sei ein Verfechter der Meinung, dass Impfungen Ärzten vorbehalten sein sollten, berichtet Maertin gegenüber der DAZ. Doch nach entsprechendem Druck von oben habe die Stadt ihm den Auftrag erteilt. Man sei erstaunt über die schlanken Prozesse gewesen, so der Apotheker,

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Das Resultat seiner Initiative: Mittlerweile waren die mobilen Impfteams der „Gruppe Karlsruher Apotheker e.V.“, zu der auch Maertin gehört, in 14 städtischen Einrichtungen, um dort gegen Influenza zu impfen, darunter der Karlsruher Zoo, das Ordnungsamt, aber auch das Rathaus, inklusive Oberbürgermeister Frank Mentrup.

Zudem sind Kollegen aus anderen Regionen durch Medienberichte auf die Aktion aufmerksam geworden. Vier Kollegen hätten sich bereits nach der Aktion erkundigt, erzählt Maertin. Wie er das organisiert habe und was zu beachten sei, wollten sie wissen. Ein Kollege plane sogar vorbeizukommen und sich das Impfzentrum anzuschauen. „Und der ist nicht mal aus der Nähe“, so der Apotheker.

Er persönlich bekomme auch von den Arztpraxen vor Ort keinen Gegenwind. Im Gegenteil. „Die begrüßen, dass die Apotheken impfen, weil wir damit in den ohnehin schon überlasteten Praxen für Entlastung sorgen“, berichtet er.

Danksagungen von Ärzten

Das Feedback der Patient:innen sei durchwegs positiv. „Die sind begeistert, dass man tatsächlich zum vereinbarten Zeitpunkt drankommt und nicht warten muss. Wir mussten ihnen abgewöhnen viel früher zu kommen.“ Das haben sie sich Maertin zufolge bei Arztbesuchen so angewöhnt, in der Hoffnung dann pünktlich dranzukommen. Er habe sogar Danksagungen aus der Ärzteschaft für sein Engagement bekommen.

Maertin würde es freuen, wenn die Aktion der Karlsruher Apotheke Schule macht. Apotheken könnten hier einen echten Mehrwert bieten und die Impfquoten verbessern. Und wenn man in diesem Ausmaß impft, lohne es sich auch.


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