Jetzt sind 25 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert

In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen im Zuge der Corona-Pandemie in den vergangenen Tagen etwas zurückgegangen. Gleichzeitig gibt es Kritik am Vorgehen der Behörden. Viele Bundesländer justieren unterdessen bei den Vorschriften für die Bevölkerung nach. Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie hier im News-Ticker.

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Topmeldungen zur Corona-Pandemie: Ausbruch auf Hochzeitsfeier in NRW – 240 Personen in Quarantäne (21.50 Uhr) +++ Bundesländer melden 659 Corona-Neuinfektionen (19.53 Uhr)  +++ Fast 200 Passagiere nach Urlaubsflug von Griechenland nach Wales in Quarantäne (16.23 Uhr) +++ Schweden startet Massentest bei Studenten (15.08 Uhr) +++

TOP-NEWS: Zu viele positive Ergebnisse: US-Forscher kritisieren deutsche Teststrategie

Dienstag, 1. September, 06.26 Uhr: Ein Epidemologe aus den USA stellt die aktuelle Test-Strategie vieler Länder, darunter auch Deutschland, in Frage. Die "New York Times" zitiert Michael Mina von der Universität Havard, der kritisiert, dass es im Prinzip bei den PCR-Tests nur "ja" oder "nein" als mögliche Ergebnisse gebe. Dabei, so Mina, passiere es, dass nicht-infektiöse Personen positiv getestet werden würden, anschließend in Quarantäne müssten, obwohl sie niemanden anstecken.

In der "New York Times" fordert Mina nun eine andere Teststrategie. Getestet werden müsse nun die Infektiösität der Patienten. Dabei geht es um den sogenannten Ct-Wert. Je höher der Wert, desto geringer die Ansteckungsgefahr beim Getesteten.

Corona-Tests, die bei einem Ct-Wert von über 35 anschlagen, seien zu empfindlich, sagt Juliett Morrison, eine US-Virologin, in der „New York Times“. Laut dem Bericht sei es jedoch unter anderem auch in Deutschland aber normal, wenn Tests bei Ct-Werten bis 40 positiv anschlagen. Das RKI empfiehlt einen Grenzwert von 30 bis 35, ebenso wie Michael Mina.

Als Beispiel rechnet die „New York Times“ vor: 794 positive Tests habe ein New Yorker Labor im Juli durchgeführt. Hätte man die Schwelle für den Ct-Wert dort auf 35 gesenkt, wäre es nur rund die Hälfte gewesen. Bei einem Grenzwert von 30 wären sogar etwa 70 Prozent der positiven Testergebnisse weggefallen.  

Ausbruch auf Hochzeitsfeier in NRW – 240 Personen in Quarantäne

21.50 Uhr: Eine Hochzeit in der Stadt Frechen (Rhein-Erft-Kreis) hat sich zu einem "Corona-Hotspot" entwickelt. Das berichtet der "Kölner Stadt Anzeiger" unter Berufung auf die örtliche Kreisverwaltung. Demnach haben sich am Samstag 23 Personen einer 85-köpfigen Hochzeitsgesellschaft mit dem Coronavirus infiziert. Alle Gäste wurden am Wochenende auf das Virus getestet.

240 Menschen aus dem Umfeld der Festgesellschaft befinden sich in häuslicher Quarantäne, weitere Tests stehen in dieser Woche an. Wie das Blatt weiter berichtet, wurde das Gesundheitsamt über den positiven Befund eines Säuglings informiert. Zwar wies das Kind keine Symptome auf, doch die Ermittlung der Kontaktpersonen ergab, dass das Kind an der Hochzeit teilgenommen hatte.

TOP-NEWS: Bundesländer melden 659 Corona-Neuinfektionen – R-Wert fällt wieder unter kritische Marke

19.53 Uhr: Bislang haben sich in Deutschland 242.820 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. In den vergangenen 24 Stunden lag die Zahl der Neuinfektionen bei 659. Am höchsten war die Zahl der Neuinfektionen in Baden-Württemberg (+175), Bayern (+105) und in Nordrhein-Westfalen (+103). Die Differenz der Gesamtzahl der Neuninfektionen im Vergleich zum Vortag liegt zwar höher (+843), das liegt jedoch daran, dass vier Bundesländer gestern die Zahl ihrer Neuinfektionen nicht übermittelt hatten und diese nun nachträglich einfließen in die Statistik.

Bislang sind 9270 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Laut Robert Koch-Institut liegt die Zahl der Genesenen bei 216.200. Somit sind rund 17.350 Menschen akut infiziert (aktive Fälle). Das sind rund 200 weniger als am Vortag. Der R-Wert fällt im Vergleich zum gestrigen Sonntag unter die kritische Marke von 1. Er liegt bei 0,94. Das bedeutet: Im Schnitt stecken 100 Infizierte 94 weitere Personen an.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 42.117 (+175) / 1866 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 57.309 (+105) / 2637 Todesfälle (+1)
  • Berlin: 11.256 (+77) / 226 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 3906 (+1) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2005 (+9) / 56 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 6261 (+12) / 236 Todesfälle (+1)
  • Hessen: 15.431 (+32) / 531 Todesfälle (+0)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1008 (+0) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 16.763 (+40) / 661 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 58.686 (+103) / 1811 Todesfälle (+2)
  • Rheinland-Pfalz: 9083 (+38) / 243 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3120 (+2) / 175 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 5.961 (+31) / 224 Todesfälle (+0)
  • Sachsen-Anhalt: 2243 (+14) / 65 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 4.044 (+16) / 160 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 3627 (+4) / 186 Todesfälle (+0)

Gesamt 31.08.2020 20. Uhr: 242.820 (9270 Todesfälle)

Vortag Stand 30.08.2020, 19.37 Uhr: 241.977 (9266 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 216.200

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 17.350 (-461)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,94 (Vortag 1,04)

Hygiene-Professor mit Kritik an Zahlenübermittlung an das RKI

Unterdessen kritisiert Professor Klaus-Dieter Zastrow vom Hygiene-Institut Berlin die Art der Übermittlung der Corona-Zahlen. Der Grund sind sogenannte Meldeverzögerungen der Gesundheitsämter am Wochenende. Nicht alle Ämter übermitteln samstags und sonntags zuverlässig die Zahl der Corona-Neuninfektionen an das RKI.

"Wozu also werden solche Zahlen überhaupt veröffentlicht, wenn jeder weiß, dass sie nicht stimmen?", sagt der Experte der „Bild“. Die zur Mitte der Woche herausgegebenen Zahlen würden durch die verspäteten Meldungen vom Wochenende wiederum zu hoch angegeben.

Zastrow spart nicht mit Kritik an der verzerrten Datendarstellung: „Ein Busfahrer oder eine Krankenschwester arbeiten auch das Wochenende durch. Warum sollte das bei Beamten oder öffentlich Bediensteten nicht möglich sein? Erst recht in so einer Krise, wo ganze Wirtschaftszweige brachliegen. Womöglich auf Grundlage unbrauchbarer Zahlen!“

Weniger als 1000 Corona-Neuinfektionen in Italien

19.24 Uhr: In Italien ist die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen wieder unter die Marke von 1000 gesunken. Am Montag verzeichneten die Behörden in dem Mittelmeerland 996 neue bestätigte Fälle innerhalb von 24 Stunden. Am Tag davor waren es noch 1365 gewesen. In der vergangenen Woche hatten die Werte sogar noch höher gelegen. dpa Rom: Ein Mann mit Mundschutz desinfiziert Schreibtische in einem Klassenzimmer der Melissa-Bassi-Schule. Trotz eines Anstiegs der Infektionsfälle mit dem Coronavirus sind die Behörden in Europa entschlossen, Kinder wieder in die Schule zu schicken.

Am 22. August war die Marke von 1000 neuen Fällen pro Tag in Italien nach Monaten mit deutlich niedrigeren Werten überschritten worden. Anschließend sank der Wert kurz unter 1000, um dann auf mehr als 1400 zu klettern. Der Anstieg verstärkte in dem Land, das ab Februar besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffen worden war, die Angst vor einer zweiten Infektionswelle.

Brüssel macht Vorstoß gegen Flickenteppich bei Reisebeschränkungen

18.56 Uhr: Angesichts der wieder zunehmenden Zahl von nationalen Alleingängen bei Einreisebeschränkungen und Grenzkontrollen wirbt die EU-Kommission für eine stärkere Koordinierung innerhalb des Unionsgebiets. Man habe vorgeschlagen, für die Beurteilung der Corona-Risikolage gemeinsame Kriterien zu entwickeln, sagte ein Sprecher am Montag in Brüssel. Zudem könnten das Farbensystem für Risikogebiete und die Regeln für Reisen in Risikogebiete vereinheitlicht werden.

"Einschränkungen der Freizügigkeit innerhalb der EU sollte es nur dann geben, wenn es zur Eindämmung von Gesundheitsrisiken unbedingt notwendig ist (…)", sagte der Sprecher. Zudem sollte das Vorgehen koordiniert, verhältnismäßig und nicht diskriminierend sein.

Über die Vorschläge sei bereits am vergangenen Freitag zum ersten Mal mit Experten der Mitgliedstaaten diskutiert worden. Weitere Gespräche sollten folgen.

USA überschreiten Marke von sechs Millionen bestätigten Corona-Infektionen

18.02 Uhr: In den USA hat die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen die Marke von sechs Millionen Fällen überschritten. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden bis Montagmittag (Ortszeit) mehr als sechs Millionen Infektionen gemeldet. Das sind fast ein Viertel der weltweit rund 25 Millionen nachgewiesenen Fälle. Mehr als 183.000 Infizierte in den USA starben bereits.

AP Wegen seines Krisenmanagements in der Kritik: US-Präsident Donald Trump.  

Die USA sind gemessen an den absoluten Zahlen das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Erst vor drei Wochen hatten die Vereinigten Staaten die Marke von fünf Millionen Infektionen erreicht – nur 17 Tage nach Erreichen der Vier-Millionen-Marke.

TOP-NEWS: Fast 200 Passagiere nach Urlaubsflug von Griechenland nach Wales in Quarantäne

16.23 Uhr: Nach einem Flug von einer griechischen Insel nach Großbritannien sind alle etwa 200 Passagiere und Crew-Mitglieder in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt worden. 16 Gäste des Ferienfliegers seien bereits positiv getestet worden, berichtete der Sender BBC am Montag. Sieben davon haben sich britischen Gesundheitsexperten zufolge höchstwahrscheinlich an Bord angesteckt.

Auf dem Flug von der Insel Zakynthos nach Cardiff (Wales) am 25. August sollen etliche Passagiere die Corona-Schutzmaßnahmen ignoriert haben. Viele hätten nicht wie vorgeschrieben Masken getragen; die Besatzung sei kaum eingeschritten, hieß es.

"Der Flug war ein Debakel", sagte eine Frau der BBC. Viele Fluggäste seien ohne Masken im Flieger herumspaziert, um sich mit Bekannten zu unterhalten. Die Maschine sei voller "egoistischer Cov-Idioten" gewesen, sagte sie in Anspielung auf die Erkrankung Covid-19. Den Vorwürfen werde genau nachgegangen, zitierte der Sender einen Sprecher des Reisekonzerns Tui. Viele junge Briten haben in Griechenland den Ruf, feierwütig zu sein und viel Alkohol zu trinken.

Surftipp: Coronakrise – Das bedeutet der Begriff Covidiot

TOP-NEWS: Schweden startet Massentest bei Studenten

15.08 Uhr: An der Universität von Umeå hat am Montag der bisher größte Massentest Schwedens auf das Corona-Virus begonnen. 20 000 Studenten und Mitarbeiter sind aufgerufen, sich in den nächsten Tagen testen zu lassen. In einer Woche soll der Test wiederholt werden.

Es gehe darum zu klären, ob regelmäßiger Unterricht auf dem Campus möglich sei, ohne die Ausbreitung des Virus zu beschleunigen, sagte Anders Johansson, Experte für Infektionskrankheiten an der Universität Umeå, dem schwedischen Fernsehsender SVT. Das Ergebnis werde sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene interessant sein. Johan Nilsson/TT News Agency/dpa Schweden wählte einen liberalen Weg durch die Corona-Pandemie. Einen Lockdown gab es nicht.

In letzter Zeit wurden auch in Schweden vermehrt Ansteckungen bei jungen Leuten festgestellt. "Was jetzt bei jüngeren Menschen passiert, wird in wenigen Wochen bei älteren Menschen passieren", so Johansson.

In Schweden waren bis Montag 5808 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 registriert worden. Die Zahl erfasster Infektionen lag bei gut 84 000

TOP-NEWS zur Corona-Pandemie: Bayern führt "generelle Maskenpflicht" an weiterführenden Schulen ein

12.55 Uhr: Nach dem Ende der Sommerferien gilt in Bayerns Schulen zunächst für neun Schultage eine Maskenpflicht für alle Schüler im Unterricht. Dies teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag nach Beratungen mit Eltern-, Lehrer- und Schülervertretern in München mit. Von der Maskenpflicht als "Sicherheitspuffer" im Unterricht seien einzig Grundschüler und auch Lehrer ausgenommen. Der Unterricht beginnt in Bayern am Dienstag nächster Woche wieder.

Die Maskenpflicht zum Auftakt des Schuljahres ist Teil des Hygienekonzeptes, mit dem der Regelbetrieb an den Schulen auch in der Pandemie aufrecht erhalten werden soll. Dazu gehört, dass zur Minimierung der Ansteckungsrisiken zudem in den Gebäuden und überall dort, wo kein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann, eine Pflicht zum Tragen des Mund-Nase-Schutzes gibt. dpa/Peter Kneffel/dpa Die Opposition übt wegen der Panne scharfe Kritik an Ministerpräsident Markus Söder.

Sollte in einer Region auch nach den neun Tagen hohe Fallzahlen geben, kann die Maskenpflicht im Unterricht auch regional begrenzt verlängert werden oder neu verhängt werden. Ziel sei es, den Regelunterricht auch in der Krise bestmöglich aufrecht zu erhalten. "Wir wollen wieder Schule haben in Bayern", sagte Söder.

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