Herzinsuffizienz: Was ist von der Zell- und Gentherapie zu erwarten?
Eines der Felder der Medizin, in das derzeit großeHoffnungen gelegt werden, ist die Zell-und Gentherapie. Das gilt auch für den Bereich der kardiovaskulärenErkrankungen. Hier geht es vor allemdarum, bei Herzinsuffizienz die Pumpleistung wiederherzustellen beziehungsweisezu verbessern. Welche Ansätze verfolgt werden, stellte PD Dr. Dr. Marc Hirt vomUniversitätsklinikum Hamburg-Eppendorf beim Pharmacon in Schladming dar.
Marc Hirt begann seinen Vortrag in Schladming mit gutenNachrichten: So ist die Sterblichkeit nach Herzinfarkten in den vergangenen Jahrengesunken, ebenso die Sterblichkeit infolge einer Koronaren Herzkrankheit.Gestiegen ist dagegen die Inzidenz der Herzinsuffizienz.
Das hänge allerdingsmiteinander zusammen, wie der Mediziner erklärt. Denn Menschen, die einen Herzinfarktüberlebt haben, hätten hinterher oft eine eingeschränkte Pumpleistung desHerzens aufgrund des untergangenen Herzmuskelgewebes. Zwar sei dieHerzinsuffizienz mittlerweile gut therapierbar – die Sterblichkeit sei auchhier gesunken –, aber die Ansätze basierten alle darauf, das Herz zu entlastenund so die Leistung zu verbessern oder zumindest eine weitere Verschlechterungzu verhindern. Kausale Ansätze gebe esbislang nicht.
Ein Ansatz, an dem schon lange geforscht wird, ist dieZelltherapie, also untergegangenes Gewebe durch funktionsfähiges zu ersetzen.Von sich aus ist der Herzmuskel im Gegensatz zum Skelettmuskel dazu nachheutigem Kenntnisstand nicht in der Lage. Laut Hirt teilt sich ab einem Altervon 20 Jahren nur noch 1 Prozent der Kardiomyozyten, das reiche gerade um denVerlust im Alltag auszugleichen. EineStimulation der endogenen Kardiomyozytenproliferation scheidet also dabei aus. Undauch Vorläuferzellen, die man zu Herzmuskelzellen differenzieren könnte, existieren– soweit bekannt – , nicht. Der vielversprechendste Ansatz scheint daher das sogenannte TissueEngineering zu sein, bei dem Herzmuskelgewebe Ex Vivo aus pluripotenten Zellenin der Zellkulturschale gezüchtet und dann implantiert wird. Diese Versuchebefinden sich allerdings in der präklinischen Phase.
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