Große Unterschiede bei Versorgung durch Ersthelfer
Die medizinische Versorgung bei Notfällen durch organisierteErsthelfergruppen ist in Deutschland sehr unterschiedlich verbreitet. WährendBayern klarer Spitzenreiter ist, klaffen in Nord- und Ostdeutschland teilsgroße Lücken, wie eine Studie der ADAC Stiftung ergeben hat.
„Das ist regionalextrem unterschiedlich, sowohl von der Alarmierung und den Zeitvorteilen alsauch von der Verteilung der Helfer vor Ort“, sagte der Forschungsleiter derADAC Stiftung, Thomas Heinrich, der Deutschen Presse-Agentur in München.
Je nach Bundesland und Organisationsform gibt esverschiedene Bezeichnungen für die Helfer, etwa First Responder, Sanitäter vorOrt, örtliche Einrichtungen organisierter Hilfe oder Voraus-Helfer. Dabeihandelt es sich um meist ehrenamtliche, mindestens basismedizinischausgebildete Ortsansässige, zum Teil aber auch um Ärzte, die bei einem Notfallvon der Leitstelle zusätzlich informiert werden – und die durch die kurzen Wegeoftmals deutlich schneller Erste Hilfe leisten können als der Rettungsdienstoder Notarzt.
Zeitvorteil zwischen 1,4 und 5,2 Minuten
Der Zeitvorteil betrug der Studie zufolge zwischen 1,4 und5,2 Minuten. „Gerade die ersten Minuten sind oft ganz entscheidend“, betonteStiftungsvorstand Andrea David. So sinke etwa die Überlebenswahrscheinlichkeitbei einem Herz-Kreislauf-Stillstand pro Minute um 10 Prozent. Für die Studiehatte die ADAC Stiftung die Kreise und kreisfreien Städte als Träger desRettungsdienstes nach Zahlen gefragt. 59 Prozent antworteten, wodurch das Bildnicht ganz vollständig ist. Dennoch könne man sagen, dass der Zeitvorteilbesonders in dünn besiedelten ländlichen Räumen groß sei, erläuterte David.
So waren dort der Studie zufolge 8 Minuten nach derAlarmierung in rund 58 Prozent der Fälle Ersthelfer beim Patienten, derRettungsdienst aber nicht einmal in 13 Prozent. Nach 12 Minuten waren dieErsthelfer bei fast 91 Prozent der Patienten eingetroffen, der Rettungsdienstaber erst bei knapp der Hälfte. Doch just in den dünn besiedelten Gebieten imNorden und im Osten Deutschlands gibt es laut Studie am wenigsten bis gar keineHelfergruppen.
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